Konsumklima:Gute Laune bei den deutschen Verbrauchern

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Für Weihnachtsgeschenke wollen die Deutschen weniger ausgeben - dafür aber mehr spenden. (Foto: dpa)
  • Der deutschen Wirtschaft geht es gut. Das sehen auch die Verbraucher so. Der Konsumklima-Index der GfK ist wieder gestiegen, nachdem er zuletzt vier Monate in Folge gesunken war.
  • Der Wert gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Lage. Konjunktur und Konsum legen wohl weiter zu.
  • Die Terrorgefahr und die internationalen Konflikte machen sich bislang nicht bemerkbar, seien aber ein Risiko für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland.
  • Für Weihnachtsgeschenke wollen die Deutschen weniger ausgeben, dafür aber mehr spenden.

Von Jan Schmidbauer

Nicht nur das Wetter ist zurzeit wieder besonders mild. Auch das Konsumklima steigt zum Jahresende. Das teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit. Der Index gilt als wichtiges Zeichen, um die zukünftige Lage der Wirtschaft einschätzen zu können.

Zuletzt hatte er sich viermal in Folge abgeschwächt. Doch jetzt steigt er wieder leicht an. Der Gesamtindex für Januar 2016 legte auf 9,4 Punkte zu. Für den Dezember betrug der Wert noch 9,3. Er sagt aus, wie viel die deutschen Verbraucher ausgeben wollen und was sie für die Entwicklung ihres Einkommens erwarten. Dazu werden monatlich 2000 Menschen befragt, die representativ für die gesamte Bevölkerung stehen.

Terrorgefahr verunsichert die Verbraucher bislang nicht

Einen besonders deutlichen Anstieg gab es bei der Konjunkturerwartung. Der deutschen Wirtschaft geht es gut, trotz des VW-Skandals. Das empfinden auch die Verbraucher so. Sie zeigen sich außerdem unbeeindruckt von der gestiegenen Terrorgefahr, teilt das GfK mit. Die Anschläge von Paris und die Bedrohung durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben sich also nicht auf die wirtschaftliche Entwicklung ausgewirkt. Die internationalen Krisen seien jedoch in Zukunft ein Risiko für die Konsumstimmung.

Um ihr Gehalt machen sich die Deutschen ebenfalls keine Sorgen. Es herrsche ein "ausgeprägter Einkommensoptimismus". Die GfK begründet das mit der guten Beschäftigungsentwicklung, die auch in nächster Zeit anhalten werde. Die Verbraucher verlassen sich aber nicht nur auf ein stabiles Einkommen - sie erwarten sogar Gehaltserhöhungen. Dank guter Tarifabschlüsse und der gleichzeitig niedrigen Inflation gebe es bereits jetzt "deutliche reale Einkommenszuwächse", teilte die GfK mit.

Die Deutschen schenken weniger und spenden mehr

Wer mehr Geld hat oder zumindest mit mehr rechnet, der kann mehr ausgeben. Zwar stieg der Wert bei der sogenannten "Anschaffungsneigung" nur leicht. Doch er lag vorher bereits auf einem sehr hohen Niveau. Nicht zuletzt durch die niedrigen Zinsen ist es zurzeit für viele attraktiver, Geld auszugeben, statt es zum Sparen auf die Bank zu bringen.

Beim Weihnachtseinkauf halten sich die deutschen Konsumenten in diesem Jahr aber zurück. Im Schnitt will jeder Deutsche 274 Euro für Geschenke ausgeben - vier Prozent weniger als im Vorjahr. Das heißt aber nicht, dass die Deutschen geiziger geworden sind. Im Gegenteil. Laut einer Umfrage der GfK aus dem November wollen viele ihr Geld in diesem Jahr lieber spenden, als es für Geschenke auszugeben.

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