Klimawandel:Weltbank warnt vor zunehmender Armut durch Klimawandel

Lesezeit: 1 min

  • Die Weltbank warnt vor einem Scheitern der Pariser Klimakonferenz.
  • Wird die globale Erderwärmung nicht auf zwei Grad begrenzt, drohen vor allem Afrika und Asien extreme Armut.

Wird die Erde noch wärmer, steigen Lebensmittelpreise deutlich

Die Weltbank hat vor einem Anstieg der weltweiten Armut durch den Klimawandel gewarnt. Ihren Einschätzungen zufolge droht sich die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen bis zum Jahr 2030 um weitere hundert Millionen zu erhöhen - wenn die Erderwärmung nicht gestoppt wird.

Besonders stark von den Folgen einer gescheiterten Klimapolitik werde Afrika betroffen sein, heißt es in dem am Sonntag in Washington veröffentlichten Bericht der Weltbank. Es könne zu einer deutlichen Erhöhung der Lebensmittelpreise kommen. Besonders für den afrikanischen Kontinent bedeute dieser Anstieg "einen sehr harten Schlag", da dort die ärmsten Haushalte 60 Prozent ihrer Ausgaben für Lebensmittel aufbringen.

Erderwärmung
:Der Klimawandel ist schon da

Forscher fragen sich schon länger, ob die Erderwärmung zu mehr Wetterextremen führt. Nun hat eine US-Behörde einen Bericht herausgegeben, der für 2014 eine Antwort liefert.

Von Christopher Schrader

"Wir können die extreme Armut selbst im Angesicht des Klimawandels beenden", sagt John Rome, der Geschäftsführer für Klimawandel bei der Weltbank-Gruppe. "Aber wir müssen schnell handeln, weil Schwierigkeiten und Kosten steigen, wenn die Klimaauswirkungen weiter zunehmen."

Auch für die Menschen in den Staaten Südasiens sehen die Weltbank-Experten besonders hohe Risiken. Allein in Indien könnten nach ihren Berechnungen durch den Klimawandel, Erschütterungen der Agrarwirtschaft und eine schnellere Ausbreitung von Krankheiten 45 Millionen Menschen in extreme Armut geraten, also weniger als 1,90 Dollar (1,76 Euro) am Tag zur Verfügung haben.

Auch Entwicklungsländer sollen zur CO₂-Reduzierung verpflichtet werden

Der Weltbankbericht wurde wenige Wochen vor dem Beginn des UN-Klimagipfels in Paris veröffentlicht, bei dem vom 30. November an Vertreter aus 195 Staaten ein neues weltweites Klimaabkommen zur Reduzierung von Treibhausgasen aushandeln wollen. Das Abkommen, das erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstoßes verpflichten soll, soll vom Jahr 2020 an das Kyoto-Protokoll ablösen.

Erklärtes Ziel der Weltgemeinschaft ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius über dem Temperaturdurchschnitt der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Andernfalls droht ein Schmelzen der Gletscher, ein Anstieg des Meeresspiegels sowie eine Zunahme von Stürmen und anderer extremer Wetterphänomene.

© sz.de/max - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: