Zwölf Promille. Mit einem solchen Alkoholpegel wurde Medienberichten zufolge im Jahr 2000 ein Autofahrer in Russland aufgehalten. Selbst wenn die Geschichte nicht stimmen sollte, hat das Land ein Problem: Die Zahl der Alkoholabhängigen ist in Russland dreimal so hoch wie in der EU. Medizinischen Untersuchungen zufolge lassen sich fast ein Drittel der Todesfälle dort auf Alkoholismus zurückführen.
Im Kampf gegen Alkoholmissbrauch will die Regierung deshalb nun den Mindestpreis für Wodka weiter erhöhen. Ab Januar soll die günstigste Flasche des beliebten Getränks mindestens 199 Rubel (umgerechnet 4,40 Euro) kosten, wie aus einem Regierungsentwurf hervorgeht. Das sind 17 Prozent mehr als aktuell.
Eine weitere Preiserhöhung auf 220 Rubel ist für August geplant. Auch die Preise für andere hochprozentige Spirituosen sollen steigen. Die russische Regierung hat bereits 2010 Mindestpreise für hochprozentige Alkoholika wie Wodka und Brandy eingeführt.
Zugleich gelten seit einiger Zeit strengere Regeln für den Verkauf von Wodka und Bier, was die Umsätze von internationalen Konzernen wie Synergy und Carlsberg deutlich belastete. So wurde Alkoholwerbung verboten, Steuern erhöht und Verkaufsbeschränkungen durchgesetzt.