Hochtief:Ex-Conti-Chef soll zum Chefkontrolleur aufrücken

Der spanische Baukonzern ACS will seinen Einfluss im Aufsichtsrat von Hochtief ausbauen. Neuer Chefkontrolleur soll offenbar Ex-Conti-Chef Manfred Wennemer werden.

Ex-Continental-Chef Manfred Wennemer soll Aufsichtsratschef beim Baukonzern Hochtief werden. Er stehe auf der Kandidatenliste des spanischen ACS-Konzerns, schreibt die Tageszeitung Die Welt. ACS will Hochtief übernehmen und soll bereits 40 Prozent der Anteile des Essener Bauunternehmens halten. Als einfaches Mitglied ist Wennemer bereits im Hochtief-Aufsichtsrat vertreten.

Wennemer soll Hochtief-Aufsichtsrat leiten ARCHIV: Der damalige Vorstandsvorsitzende der Continental AG, Manfred Wennemer, sitzt waehrend der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Hannover auf dem Podium (Foto vom 21.02.08). Manfred Wennemer soll Aufsichtsratschef des Essener Baukonzerns Hochtief werden. Nach Informationen der Zeitung 'Die Welt' (Mittwochausgabe vom 30.03.11) fuehrt Wennemer die Kandidatenliste des spanischen ACS-Konzerns an. (zu dapd-Text) Foto: Nigel Treblin/dapd (Foto: dapd)

Auf der ACS-Kandidatenliste für das Kontrollgremium steht dem Blatt zufolge auch Francisco Javier Garcia Sanz, der Vorstand für Beschaffung bei der Volkswagen AG.

ACS will auf der Hauptversammlung in sechs Wochen die bisherige Zahl seiner direkten Aufsichtsratsmandate auf vier verdoppeln. Auf der Liste stehen neben einem Vertreter des Emirates Katar, das rund zehn Prozent der Hochtief-Aktien hält, auch drei sogenannte "Unabhängige". Zu ihnen gehören Wennemer und Sanz.

Aus unternehmensnahem Kreis heißt es jedoch, der bisherige Aufsichtsratschef Detlev Brehmkamp wolle eine eigene Liste veröffentlichen, auf der sich - wie bisher - nur zwei ACS-Vertreter befinden. Am 2. Mai soll die Hauptversammlung von Hochtief über die Namen abstimmen.

Wennemer war 2008 als Conti-Chef ausgeschieden. Bei den Gewerkschaften hatte er sich damals nicht viele Freunde gemacht. Tausendfache Stellenkürzungen hatten den Unmut der Arbeiter und ihrer Vertreter auf sich gezogen. "Die Interessen der Beschäftigten wurden häufig mit Füßen getreten, insofern weinen die Arbeitnehmer Herrn Wennemer keine Träne nach", sagte damals IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine.

Wennemer hatte sich damals auch gegen die - inzwischen vollzogene - Übernahme Continentals durch Schaeffler ausgesprochen. In dem folgenden Machtkampf hatte der 63-Jähirge schließlich den Kürzeren gezogen.

© sueddeutsche.de/DAPD/Reuters/ema - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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