Heißbegehrter Hafen:Die Bahn klopft wieder in Hamburg an

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Vor etwa einem Jahr scheiterte die Bahn mit ihren Plänen, sich am Hamburger Hafen zu beteiligen. Doch nun arbeitet der Schienenkonzern offenbar wieder an einem Finanzierungskonzept.

Wie welt.de unter Berufung auf Kreise der Bieter berichtet, plant die Bahn dieses Mal aber nicht mehr allein. Partner bei der Finanzierung der Übernahme der Anteile an der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) soll Morgan Stanley sein. Gemeinsam mit der US-Investmentbank will die Bahn auch die geplanten Milliardeninvestitionen in die HHLA stemmen.

Der Hamburger Hafen boomt. Der Einstieg bei der Betreibergesellschafterin HHLA erschient etlichen Bietern lukrativ. (Foto: Foto: ddp)

Morgan Stanley wolle sich selbst finanziell in beträchtlicher Höhe engagieren, schreibt welt.de weiter.

Als weiterer Interessent tritt nach den welt.de-Informationen die australische Bank Macquarie auf. Macquarie fiel in Deutschland zuletzt durch die Übernahme der Energie-Dienstleistungsfirma Techem auf.

Die Stadt äußert sich nicht

Die Stadt Hamburg als Verkäuferin habe sich bislang nicht zum Kreis der Bieter geäußert. Auch die genannten Unternehmen hätten keinen Kommentar dazu abgegeben.

Der Hamburger Senat hat derzeit 49 Prozent der HHLA-Anteile zum Verkauf ausgeschrieben.

Mit ihrer Offerte versucht die Bahn nun bereits zum zweiten Mal, in den Hamburger Hafen einzusteigen: Vor etwa einem Jahr war eine Vereinbarung geplatzt, mit dem der Senat der Hansestadt den Einstieg der Bahn mit einer Art Gegengeschäft koppeln wollte: Das Staatsunternehmen sollte seinen Sitz von Berlin an die Elbe verlegen. Geködert werden sollte die mit einem Einstieg bei der lukrativen HHLA sowie der Hamburger Hochbahn.

Wirbel vor einem Jahr

Der beabsichtigte Deal hatte im November und Dezember 2005 für enigen Wirbel gesorgt. Nachdem sich die Bundesregierung eingeschaltet hatte, waren die Gespräche im Januar 2006 gescheitert.

Der Kaufpreis für die HHLA-Anteile wird zwischen 800 Millionen Euro bis eine Milliarde Euro taxiert. Die HHLA, die wegen der Globalisierung boomt wie kaum zuvor, erreichte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 900 Millionen Euro und erzielte dabei ein Vorsteuerergebnis von etwa 100 Millionen Euro. Bis 2012 plant das Unternehmen Investitionen von 1,2 Milliarden Euro.

Zwei Lager

Die Gruppe der Bieter teile sich in zwei Lager, schreibt welt.de weiter. Auf der einen Seite stünden strategische Interessenten, zu denen auch die Bahn zähle. Ähnlich gelagert seien die Motive des ebenfalls staatlichen Logistik-Konzerns Dubai Ports aus dem gleichnamigen Emirat sowie einer Tochterfirma des Essener Baukonzerns Hochtief.

Zur zweiten Gruppe zählten Finanzinvestoren. Zu diesen zählen nach Informationen von welt.de die britische Privat-Equity-Firma 3i, die Allianz Capital sowie die australische Macquarie. Diese Kaufinteressenten hätten jedoch nach Aussagen aus Kreisen des Hamburger Senats weniger Chancen, schreibt welt.de.

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