Griechenland:Athen wirbt noch einen Tag für Schuldenrückkauf

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Die griechische Regierung kauft ihre eigenen Schulden günstig zurück und will so Milliarden sparen. Eigentlich sollte das Angebot am Freitagabend auslaufen - doch Athen verlängert nun die Frist bis Dienstag.

Griechenland hat die Frist für den Rückkauf eigener Staatsanleihen verlängert. Noch bis Dienstagmittag können Investoren der Regierung in Athen ihre Papiere anbieten, wie das griechische Finanzministerium mitteilte ( PDF). Ursprünglich sollte die Frist bereits am Freitag auslaufen. Griechische Medien hatten am Wochenende bereits berichtet, dass der Rückkauf erfolgreich verlaufen sei.

Demnach habe Griechenland Anleihen im Wert von 30 Milliarden Euro zurückgekauft. "Das Verfahren ist sehr gut gelaufen", sagte auch Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras am Rande seines Besuches in Bayern.

Bei der Aktion kauft die Regierung in Athen eigene Staatsanleihen günstig von privaten Investoren zurück - dabei profitiert sie vom Preisverfall der Papiere. Je nach Laufzeit bietet Griechenland seinen Gläubigern 30 bis 40 Prozent des ursprünglichen Wertes. Den Rest muss das Land dann nicht mehr zurückzahlen: Die Schuldenlast soll so um etwa 20 Milliarden Euro gedrückt werden.

Die griechische Zeitung Ta Nea berichtete allerdings, der Regierung seien bis Ende vergangener Woche nur Anleihen im Umfang von 26 bis 27 Milliarden Euro angeboten worden. Da dies unter der angestrebten Marke von 30 Milliarden Euro liegt, könnte das der Grund dafür sein, dass die Regierung ihr Angebot nun noch einmal verlängert, um die fehlenden drei bis vier Milliarden Euro auch noch einzuspielen.

Die Lücke soll griechischen Medienberichten zufolge von den lokalen Banken aufgefüllt werden. Auch andere Privatanleger können sich aber noch melden. Griechische Banken waren die ersten, die ihre Teilnahme am Schuldenrückkauf zugesagt hatten, zunächst im Umfang von zehn Milliarden Euro. Fünf Milliarden Staatsanleihen sollen sie noch halten. Sie wollten abwarten, wie sich die Hedgefonds und andere ausländische Privatanleger verhalten. Aus dieser Gruppe sollen sich Halter von Anleihen in Höhe von 15 bis 16 Milliarden Euro gemeldet haben.

Ein erfolgreicher Schuldenrückkauf ist eine wichtige Voraussetzung für weitere Hilfen der internationalen Geldgeber. Der Schuldenstand Griechenlands soll bis 2020 auf 124 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sinken - 2014 werden es Prognosen zufolge noch 190 Prozent sein. Auf einem Sondergipfel wollen die Finanzminister der Euro-Zone noch in dieser Woche über die Auszahlung von 44 Milliarden Euro an Athen entscheiden.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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