General Motors:Chinesen torpedieren Opel-Verkauf an Magna

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Der Autohersteller BAIC macht Druck: Während GM noch den Opel-Verkauf an Magna überprüft, legen die Chinesen jetzt selbst ein Angebot für Opel vor.

Der chinesische Autobauer BAIC hat bei General Motors ein Angebot für die deutsche GM-Tochter Opel vorgelegt. Das sagte eine GM-Sprecherin am Mittwoch in Peking. Einzelheiten wolle der Konzern nicht veröffentlichen.

GM geht fest davon aus, dass der Verkauf von Opel an Magna schon in Kürze vollzogen werden kann. (Foto: Foto: AP)

GM prüft derzeit den Verkauf von Opel an den kanadischen Konzern Magna. Die Sprecherin sagte, es sei üblich, währenddessen auch Angebote anderer Hersteller zu erhalten.

Verkauf an Magna vereiteln

BAIC war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. GM geht nach eigenem Bekunden fest davon aus, dass der Verkauf von Opel an Magna schon in Kürze vollzogen werden kann. Entsprechend äußerte sich Europachef Carl-Peter Forster am Wochenende.

Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte am Montag, dass BAIC sein Interesse an Opel mit Briefen an Regierungsmitglieder untermauert habe. Deutschen Medienberichten zufolge will BAIC den Verkauf der deutschen Traditionsmarke an Magna vereiteln.

In den Briefen warben die Chinesen Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zufolge eindringlich für ihre Offerte. Ihr Konzern würde Opel eine "ausgezeichnete Heimat" bieten. Kein Opelwerk in Deutschland solle geschlossen werden.

BAIC argumentiert dem Bericht zufolge gegenüber der Politik damit, dass ihr Konzept den deutschen Steuerzahler deutlich günstiger komme als jenes von Magna, mit dem sich die Bundesregierung schon grundsätzlich über einen Einstieg einig ist.

Der vorgelegten Offerte zufolge bringt BAIC 660 Millionen Euro Eigenkapital mit und beansprucht 2,64 Milliarden Euro Bürgschaft des deutschen Staates, wie die FAS schrieb. Im Fall von Magna ist von 4,5 Milliarden Euro Staatsgarantien die Rede. Das chinesische Konzept sieht dem Bericht zufolge vor, dass BAIC 51 Prozent an der neuen Opel-Gesellschaft erwirbt, 49 Prozent verbleiben demnach bei der ehemalige Muttergesellschaft General Motors.

China hat eher unbedeutende Autofirmen, die jedoch expandieren wollen. Dafür wurden bereits mehrfach ausländische Firmen gekauft, etwa die britischen Marken Rover und MG. Ein Unternehmen übernahm die Kontrolle beim südkoreanischen Konkurrenten Ssangyong. GM verhandelt außerdem über den Verkauf der Geländewagenmarke Hummer.

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