Finanzhilfe für Griechenland:Frankreich fordert ESM-Gelder für griechische Banken

Griechische Banken sollen ohne Umweg frisches Geld erhalten - dafür spricht sich der französische Europaminister Thierry Repentin aus. Er will direkte Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM für angeschlagene Finanzinstitute.

Der französische Europaminister Thierry Repentin hat sich dafür ausgesprochen, dass der Euro-Rettungsschirm ESM griechische Banken mit direkten Kapitalspritzen unterstützt. "Vieles wäre einfacher, wenn der Euro-Rettungsschirm die griechischen Banken bereits jetzt direkt rekapitalisieren könnte. Dann hätte das Land bessere Bedingungen auf den internationalen Kapitalmärkten", sagte Repentin dem Handelsblatt.

Nach jetzigem Stand soll es erst möglich sein, Banken direkt aus dem ESM zu refinanzieren, wenn die europäische Bankenaufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank ihre Arbeit aufgenommen hat - also nicht vor Herbst 2014.

Von dem maximalen Ausleihvolumen des ESM in Höhe von 500 Milliarden Euro sollen dann maximal 60 Milliarden Euro in marode Banken fließen. Der ESM könne aber "nur unter engen Voraussetzungen die letzte Station" zur Rettung angeschlagener Banken sein, betonte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.

Repentin befürchtet trotz der anhaltenden Probleme in Griechenland nicht, dass das Mittelmeerland die Euro-Zone erneut in eine schwere Krise stürzen wird. "Der Höhepunkt der Krise liegt hinter uns. Die gemeinsame Währung ist nicht mehr bedroht", sagte er.

Am Montagabend hatten die Finanzminister der Euro-Gruppe neue Hilfszahlungen an Griechenland freigegeben, dies aber an Bedingungen gebunden. So soll etwa der Stellenabbau im öffentlichen Dienst beschleunigt werden. Die Hilfen von gut 6,8 Milliarden Euro sollen aber auch dann nur häppchenweise über die kommenden drei Monate ausgezahlt werden.

© Süddeutsche.de/Reuters/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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