Nach Gewinneinbruch:Bahn reagiert auf Fernbus-Konkurrenz

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  • Die Deutsche Bahn plant offenbar eine neue Bahncard, kostenlose Reservierungen und ein ausgeweitetes Streckenangebot.
  • Durch die Konkurrenz neuer Fernbusangebote hat die Bahn zuletzt Millioneneinbußen erlitten.

Bahn plant neue Bahncard

Die Deutsche Bahn will die Fernbus-Konkurrenz nach Angaben aus Unternehmenskreisen mit einer neuen Bahncard und kostenlosen Reservierungen kontern. Noch in diesem Jahr sollen Fahrgäste die Rabattkarte in allen Varianten für drei Monate kaufen können, wie aus den Kreisen verlautete. Bisher war das nur beim Einsteigerangebot mit 25 Prozent Rabatt möglich.

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Zudem sollen Sitzplatz-Reservierungen in Kombination mit einem Fernverkehrsticket in der zweiten Klasse kostenlos werden. Derzeit schlägt eine solche Reservierung pro Strecke mit 4,50 Euro zu Buche. Ferner sollen auch die Sparangebote ausgeweitet und günstiger werden.

Mehr Haltestellen

Parallel dazu ist vorgesehen, auch das Streckenangebot deutlich auszuweiten und IC sowie ICE deutlich häufiger halten zu lassen. So sollen etwa 25 weitere Städte in das Fernbahnnetz aufgenommen werden. Durch eine bessere Vertaktung seien zudem einfache Umsteigeverbindungen im Konzept vorgesehen. Da dafür mehr Züge benötigt würden, sollen die Pläne Stück für Stück bis 2030 umgesetzt werden.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Bahn deutschlandweit etwa 350 neue Haltepunkte für ihre Züge plant. Sie liegen teils auf dem Land, teils in kleinen und mittelgroßen Städten. Die Bahn erhofft sich dadurch mehr Kunden.

Hohe Verluste durch Fernbusse

Die Fernbus-Konkurrenz hat die Bahn internen Dokumenten zufolge im vergangenen Jahr etwa 200 Millionen Euro gekostet. Der Gewinn der Sparte ist demnach um mehr als ein Drittel eingebrochen. Bahnchef Rüdiger Grube hatte daher eine Offensive mit einem neuen Konzept angekündigt, das der Aufsichtsrat am Mittwoch billigen soll. Die Bahn will sich im Anschluss äußern.

Fahrgäste der Bahn legten nach Medienberichten 2014 im Fernverkehr 129 Millionen Fahrten zurück, knapp zwei Millionen weniger als 2013.

© SZ.de/Reuters/dpa/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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