Anklage gegen Immobilienmogul:Donald Trump soll Studenten ausgenommen haben

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Statt den Nachwuchs zu schulen, soll Donald Trump die Studenten seiner Universität betrogen haben. (Foto: AFP)

Donald Trump liebt große Deals, den Wahlkampf und seine Bekanntheit. Mit dieser soll er Studenten seiner eigenen Universität betrogen haben. Der Generalstaatsanwalt in New York hat nun Anklage erhoben - und fordert 40 Millionen Dollar Schadenersatz.

Mit Hotels und Immobilien machte Donald Trump Milliarden. Und diese wusste er mit Bestsellern wie "Die Kunst des Geschäfts", "Wie man reich wird" und "Denken wie ein Milliardär" auch zu vermehren. Mit seinen Engagements im US-Wahlkampf für die Republikaner fiel er auf, allein auf die finanzielle Unterstützung beschränkte er sich nicht. Eines dürfte klar sein: Donald Trump muss sich mitteilen. Auch Leuten, die wie er Immobilienmogul werden wollen. In der Trump University.

Aber nun dürfte dieses Mitteilungsbedürfnis unschöne Folgen haben. Der New Yorker Generalstaatsanwalt hat gegen Trump Anklage wegen Betrugs erhoben - und fordert 40 Millionen Dollar Schadenersatz. Eric Schneiderman sagte der Huffington Post zufolge, die Hochschule hätte ihre Studenten mit dem Versprechen gelockt, reich zu werden. Stattdessen sollen sie aber zu teuren und größtenteils sinnlosen Seminaren gezwungen worden sein. Auch versprochene Praktika habe die Universität Schneiderman zufolge nicht erfolgreich vermitteln können. "Die Trump University verließ sich, in Kenntnis von Donald Trump und unter seiner Teilnahme, auf dessen Bekanntheit und Promi-Status und nötigte damit Studenten, die an die Marke Trump glaubten."

Trump wehrt sich und bezeichnet die Klage des Demokraten als falsch und politisch motiviert. Der konservative Immobilienmagnat hatte Aufzeichnungen der US-Wahlbehörde zufolge Kampagnen in New York seit 2010 mit mehr als 136.000 Dollar unterstützt. Davon gingen im Oktober 2010 auch 12.500 Dollar an Schneiderman, als dieser sich für den Posten als Generalstaatsanwalt bewarb. Trump selbst liebäugelte selbst damit, als republikanischer Präsidentschaftskandidat anzutreten.

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Der Anwalt des Immobilienmoguls, Michael D. Cohen, warf Schneiderman vor, er wolle mit den Ermittlungen gegen ihn Kampagnenspenden von dem Immobilienmogul erpressen. Cohen erzählte der Nachrichtenagentur AP, Schneidermans Anklage sei voller Lügen. Trumps Vorwurf, seine Klage wäre politisch motiviert, wies Schneiderman zurück. "Die Tatsache, dass er immer noch die Ermittlungen führt, wo auch immer das hinführen mag, sprciht für Mr. Schneidermans Charakter", sagte sein Sprecher.

Cohen zufolge hätten Trump und seine Universität niemals jemanden betrogen. Die Hochschule würde knapp 11.000 Zeugenaussagen von Studenten vorbringen, die das Programm für gut befinden, 98 Prozent der Hochschüler hätten das Programm in einer Umfrage als "exzellent" bewertet.

Der Anklage zufolge sollen viele der Nachwuchs-Mogule jedoch nicht ein einziges Immobiliengeschäft abgeschlossen und nach den Kursen vor einem Schuldenberg von Tausenden von Dollar gestanden haben - für Seminare einer angeblichen Universität mit Top-Qualität und von Trump "handverlesenen" Kursleitern. Sie wurden Schneiderman zufolge dazu gezwungen, ihr Kreditkarten-Limit zu überziehen, um Immobiliengeschäfte zu tätigen, zahlten mit dem Kredit aber das Trump-Elite-Studium. Zwischen 1.495 und 35.000 Dollar sollen die Studenten der Universität gezahlt haben.

Schneiderman wirft Trump und der Universitätsleitung anhaltenden Betrug sowie illegales und betrügerisches Verhalten vor. Außerdem hätten sie gegen das nationale Schutzgesetz für Konsumenten verstoßen. Der Fall soll vor dem Supreme Court in Manhattan verhandelt werden. Mit den geforderten 40 Millionen Dollar Schadenersatz soll Trump vornehmlich die Studenten auszahlen.

Die sogenannte Trump University wurde 2011 nach Aufforderung des US-Bildungsministeriums in Trump Entrepreneur Insitute umbenannt, da keine Genehmigung vorlag und sie nicht den staatlichen Vorgaben einer Univerät entsprach. Schneidermans Vorwürfe fußen auf Klagen aus den Jahren zwischen 2005 und 2011, in denen Studenten der Hochschule vorwarfen, die versprochenen Behauptungen nicht erfüllt zu haben.

Trump gibt sich seinem Anwalt Cohen zufolge jedenfalls stur: "Donald Trump wird nicht abwarten und sich von irgendjemand nötigen lassen, auch nicht vom Generalstaatsanwalt."

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