Air Berlin:Lauda will mit Thomas Cook für Air Berlin bieten

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Der Ex-Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda will gemeinsam mit Thomas Cook für Air Berlin bieten. (Foto: Erwin Scheriau/AFP)
  • Der österreichische Ex-Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda will gemeinsam mit Thomas Cook für die insolvente Air Berlin bieten.
  • Demnach soll es nicht nur ein Angebot für die Air-Berlin-Tochter Niki geben, sondern auch für weitere 17 Maschinen von Air Berlin.

Der österreichische Unternehmer Niki Lauda will gemeinsam mit dem Tourismuskonzern Thomas Cook und dessen Tochter Condor für Teile der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin bieten. Das sagte der Ex-Rennfahrer der österreichischen Tageszeitung Kurier. Er selbst wolle an dem Konsortium 51 Prozent der Anteile halten.

Dem Bericht zufolge wollen Lauda und seine Partner nicht nur die Air-Berlin-Tochter Niki übernehmen (die Lauda einst selbst gründete), sondern auch weitere 17 Maschinen von Air Berlin. Geplant ist, ausschließlich touristische Ziele auf der Kurz- und Mittelstrecke anzufliegen. Ein Sprecher des Reisekonzerns Thomas Cook sagte, man sei zusammen mit Condor bereit, eine aktive Rolle bei der Restrukturierung von Air Berlin und der Tochter Niki zu spielen.

Wöhrl warnt vor Scheitern der Gespräche

Lauda äußerte sich auch zu den ungewöhnlich vielen Krankmeldungen von Air-Berlin-Piloten, die seit Montag den Flugbetrieb erheblich einschränken. Diese seien "reines Gift für Air Berlin". Er verstehe nicht, "warum die Piloten einen Konkurs beschleunigen, bevor Air Berlin verkauft ist".

Auch der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl, der nach eigenen Angaben 500 Millionen Euro für Air Berlin bieten will, warnt vor einem Scheitern der Gespräche. Mögliche Investoren könnten durch die Flugausfälle "verunsichert werden und sich aus dem Bieterverfahren zurückziehen", sagte er der Süddeutschen Zeitung. "Bisher konnte ich unsere Partner bei der Stange halten, aber auch in diesem Kreis fragt man sich, ob die Piloten wissen, was sie tun."

Air Berlin ist seit vergangenen Monat pleite und kann nur dank eines Staatskredits in Höhe von 150 Millionen Euro weiterfliegen. Interessenten können bis Freitag ein Kaufangebot für die Airline oder Teile davon einreichen. Die Lufthansa hat ihr Interesse bereits offiziell erklärt. Als möglicher Käufer gilt neben Unternehmer Wöhrl auch die britische Billigairline Easyjet. Die irische Fluggesellschaft Ryanair zog sich vergangene Woche aus dem Bieterrennen zurück.

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