Nach Pannen bei Boeings Dreamliner:Airbus verzichtet auf gefährliche Batterien

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Boeings Dreamliner dürfen derzeit nur zu Testflügen abheben. (Foto: REUTERS)

Ein Desaster wie das des großen Konkurrenten Boeing mit seinen Dreamlinern will sich Airbus ersparen. Der europäische Flugzeugbauer verzichtet bei seinem neuen Modell A350 auf die umstrittenen Lithium-Ionen-Batterien. Die Teile brennen in letzter Zeit einfach zu oft.

Das Debakel um Boeings Dreamliner hat die Konkurrenz offenbar abgeschreckt: Der europäische Flugzeugbauer Airbus rückt bei seinem neuen Langstreckenjet A350 von den umstrittenen Lithium-Ionen-Batterien ab. "Wir haben uns für Nickel-Cadmium-Akkus entschieden, damit wir unseren Lieferzeitplan einhalten können", sagte eine Sprecherin der EADS-Tochter. Airbus halte seine eigentlich für die A350 vorgesehene Lithium-Ionen-Technik aber weiterhin für sicher und arbeite parallel an deren Marktreife. Allerdings sei unsicher, wie die künftigen Zulassungsregeln für diesen Akku-Typ in Verkehrsflugzeugen aussähen.

Nach mehreren Zwischenfällen mit Dreamlinern des US-Flugzeugherstellers Boeing hatten Behörden ein Flugverbot für das Modell verhängt. Die Kontrolleure sprachen von einem "nie dagewesenen Vorfall". Bei einer geparkten 787 von Japan Airlines hatte Anfang Januar eine Batterie-Explosion einen Brand ausgelöst. Auch bei anderen Maschinen kam es zu Zwischenfällen. Die Suche nach der Brandursache läuft noch. Die Batterien sind leichter als andere, aber im Falle eines Brandes auch schwieriger zu löschen.

Boeing stoppte die Auslieferung seines Prestigeflugzeugs, bis das Problem geklärt ist. Die Produktion der Maschinen läuft weiter. Inzwischen dürfen Flugzeuge des Modells aber wieder zu Testflügen starten. Boeing hatte die Behörden dafür um eine Sondergenehmigung gebeten, um mehr Daten zu den Batterien sammeln zu können. Der erste Testflug war am Wochenenende ohne Probleme verlaufen.

Der neue Airbus A350 soll etwa ein Viertel weniger Treibstoff verbrauchen als herkömmliche Flugzeuge. Der Termin für die ersten Auslieferungen wurde mehrfach verschoben. Die ersten Maschinen sollen in der zweiten Hälfte 2014 an die Kunden geliefert werden; der erste Testflug ist diesen Sommer geplant. Mit seiner Entscheidung will das Unternehmen sicherstellen, dass es keine weiteren Verzögerungen gibt.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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