WM 2006:Zwanziger-Anwalt kündigt Strafanzeige gegen Schweizer Ermittler an

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Geht gegen die Schweizer Ermittlungen in der DFB-Affäre juristisch vor: der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger. (Foto: REUTERS)

Die Verfahrenseinleitung in Zusammenhang mit der WM-Vergabe 2006 sei rechtswidrig, findet Hans-Jörg Metz. Das deutsche Eishockey-Nationalteam startet gut in die Olympia-Quali.

Fußball, DFB-Affäre: Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger will das gegen ihn eröffnete Ermittlungsverfahren der Schweizer Bundesanwaltschaft juristisch anfechten. "Die Verfahrenseinleitung ist rechtswidrig und verletzt meinen Mandanten in seiner Ehre und seinen Rechten. Wir werden deshalb in der kommenden Woche Strafanzeigen gegen die Schweizer Ermittler sowohl bei der dortigen Bundesanwaltschaft als auch bei den deutschen Strafverfolgungsbehörden stellen", kündigte Zwanzigers Anwalt Hans-Jörg Metz am Freitag in einer Mitteilung an.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte am Vortag mitgeteilt, dass sie im Zusammenhang mit der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 bereits seit dem 6. November 2015 gegen Zwanziger sowie dessen ehemalige OK-Mitstreiter Franz Beckenbauer, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt ermittele. Dabei gehe es vor allem um eine Zahlung aus dem Jahr 2002 in Höhe von sechs Millionen Schweizer Franken, die damals von einem Beckenbauer-Konto über eine Schweizer Anwaltskanzlei nach Katar flossen.

Nationalelf: Kevin Volland wird den Start der WM-Qualifikation mit der deutschen Nationalmannschaft am Sonntag (20.45 Uhr/Liveticker SZ.de) in Oslo gegen Norwegen verpassen. Der Angreifer von Bayer Leverkusen erlitt einen Bruch des Ringfingers der rechten Mittelhand und wird am Donnerstag in Brühl operiert. Das gab Bayer bekannt und bezifferte die Ausfallzeit auf mindestens zwei Wochen.Julian Draxler (VfL Wolfsburg), der wegen einer leichten Grippe nicht im Kader stand, wird laut Bundestrainer Joachim Löw hingegen für das Spiel in Norwegen fit sein. Emre Can (FC Liverpool) fällt mit einer Außenbanddehnung aus.Mit der Entscheidung, welche Spieler nicht nach Norwegen mitreisen, will Löw deshalb warten: "Da schauen wir erst, was die Ärzte sagen."

Eishockey: Auf dem angestrebten Weg zum Olympia-Comeback ist Deutschlands Eishockey-Nationalteam mit einem Pflichtsieg gestartet. Gegen Außenseiter Japan gewann die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm am Donnerstag mit 5:0 (2:0, 3:0, 0:0). Im ersten Spiel des Qualifikationsturniers im lettischen Riga trafen vor nur rund 150 Zuschauern Brooks Macek (4. Minute), Patrick Hager (18.), Tobias Rieder (23.), Tom Kühnhackl (25.) und Felix Schütz (28.) für die Auswahl vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Um sich erstmals seit 2010 wieder für Olympia zu qualifizieren, muss Deutschland das Turnier gewinnen. Weitere Gegner sind am Freitag Österreich (14.30 Uhr) und am Sonntag Gastgeber Lettland (17.00 Uhr/beide Sport 1).

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Von Jonas Beckenkamp

1. FC Nürnberg: Sportvorstand Andreas Bornemann hat Trainer Alois Schwartz nach dem Fehlstart in Schutz genommen. "Es ist nichts passiert, was uns daran zweifeln lässt, dass er gute Arbeit leistet bei uns. So wie er das in Sandhausen mit sehr überschaubaren Mitteln über Jahre gemacht hat", sagte Bornemann den Nürnberger Nachrichten. Der Club ist nach drei Spielen ohne Sieg Tabellen-16.Schwartz hatte den fränkischen Traditionsklub im Sommer übernommen, steht nach den schwachen Auftritten zum Start mit dem 1:6 am vergangenen Sonntag bei Eintracht Braunschweig aber bereits in der Kritik. "Ich glaube, dass er schon auch etwas überrascht war von der Wucht der Diskussionen", sagte Bornemann, der selbst "erstaunt" ist über die Aufregung im Umfeld. "Meiner Meinung nach sollten die Ereignisse - das Braunschweig-Spiel ausgeklammert - nicht überbewertet werden. Da staunt man, mit welcher Vehemenz bestimmte Themen und Personalien diskutiert werden", sagte Bornemann. Nach der guten Saison mit Platz drei und der Relegation werde sich "jetzt erst zeigen, wie stabil dieser Verein ist".

Basketball: Die Philadelphia 76ers haben sich von Nationalspieler Tibor Pleiß getrennt. Wie der Klub auf seiner Homepage mitteilte, wurde der 26-Jährige entlassen und steht in den USA vor einer ungewissen Zukunft. Eine Rückkehr nach Europa gilt für den ehemaligen Bamberger Bundesligaprofi als durchaus wahrscheinlich.Nach einer mäßigen Rookie-Saison hatten die Sixers Pleiß erst vor einer knappen Woche als Teil eines größeren Trades an die Ostküste geholt.

Die Utah Jazz gaben den 2,18 m großen Center nach insgesamt nur zwölf Einsätzen ab, doch Philadelphia war auf den großen Positionen mit Joel Embiid und Jahlil Okafor bereits bestens aufgestellt.Insider hatten schon befürchtet, dass Pleiß keine Chance auf Einsätze haben würde und den Klub schnell wieder verlassen muss. Nach dem Auftakt in der EM-Qualifikation des deutschen Nationalteams am Mittwochabend in Kiel gegen Dänemark (101:74) hatte Pleiß auf Nachfragen gesagt, dass er noch keinen Kontakt zu den 76ers hatte und aktuell keine Stellung nehmen will. Wenige Stunden später wurde die Trennung bekannt.Sollten sich in der NBA keine neuen Optionen ergeben, könnte für Pleiß ein Wechsel zu Euroleague-Champion ZSKA Moskau anstehen.

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