WM-Qualifikation:Sieben Sekunden bis zum Tor - Benteke rennt Gibraltar davon

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Christian Benteke wundert sich selbst - gegen Gibraltar hatte er es mit dem Toreschießen leicht. (Foto: imago/Belga)

Anstoß, Zack, Bumm, Tor: Beim WM-Quali-Sieg der Belgier über Gibraltar trifft ein Stürmer in Rekordzeit - wie konnte das passieren?

Der Fußball ist ein gemeines Spiel, in dem manchmal schon ein Fehlpass großes Kuddelmuddel kreiert. Eine miese Aktion, einmal nicht aufgepasst, ein Fauxpas - und schon ist der Ball drin. Diese Erfahrung mussten jetzt wieder einmal die Spieler der gibraltarischen Nationalelf machen.

Der belgische Stürmer Christian Benteke erzielte mit seinem Führungstreffer gegen Gibraltar am vergangenen Abend das schnellste Tor in der Geschichte der WM-Qualifikation. Sieben Sekunden nach dem Anpfiff lag der Ball bereits im Tor des Fußballzwergs - dabei hatten Gibraltars Halbprofis noch selbst den Anstoß ausgeführt. Benteke eroberte die Kugel nach einem verunglückten Zuspiel und drang links in den Strafraum ein. Er lief und lief und irgendwie konnte ihn keiner aufhalten. Die Szene erinnerte ein wenig an den Anfängermodus auf der Playstation, denn echte Gegenwehr erlebte der belgische Stürmer nicht.

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Ein wuchtiger Linksschuss vollendete Bentekes Werk - dabei hatten die Zuschauer noch gar nicht alle ihre Plätze gefunden. Es war das schnellste in der Historie des belgischen Verbands, nicht aber das schnellste der Welt. Immer wieder finden sich im Internet Videos von Treffern, die per Weitschuss direkt vom Anstoßpunkt erzielt werden. Später traf Benteke noch zweimal und trug damit zum Endstand von 6:0 (3:0) maßgeblich bei. In Erinnerung wird aber vor allem diese kuriose Szene zu Beginn bleiben. Benteke rannte an ganz Gibraltar einfach vorbei.

Bisher hatte Davide Gualtieri aus San Marino den Rekord in der WM-Qualifikation gehalten. Sein Tor nach acht Sekunden half seinem Team 1993 gegen England allerdings nicht - San Marino verlor mit 1:7. Rekordhalter bei einer WM-Endrunde ist seit 2002 der Türke Hakan Şükür. Er traf nach elf Sekunden gegen Co-Gastgeber Südkorea im Spiel um Platz drei.

Benteke selbst gab sich nach seinem großen Auftritt bescheiden. "Ich, der Held? Ich glaube nicht. Wir wollten Spaß haben, aber auch die notwendige Ernsthaftigkeit zeigen", beschied er. Dabei dürfte ihm der Erfolg gut tun - in der letzten Saison, wo er noch in Liverpool unter Jürgen Klopp spielte, hatte sich der Stürmer nie richtig in der ersten Elf festsetzen können. Für rund 31 Millionen Euro wurde er nun an Crystal Palace weiterverkauft. "Er hat eine schwierige Saison hinter sich und versucht nun, seine Topform wieder zu finden", sagte Belgiens Trainer Roberto Martinez.

Dass Benteke noch weitere Rekorde verwehrt bleiben, werden die Belgier verkraften. Nach dem dritten Spieltag der Gruppe H sind sie auch weiterhin ohne Punktverlust und Gegentor Gruppenerster. Gibraltar bleibt mit drei Niederlagen auf dem letzten Platz. Man darf vorhersagen: Zur WM schaffen es die Gibraltarer eher nicht.

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