WM kompakt:Eiszeit zwischen den Boateng-Brüdern

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Der deutsche Nationalspieler Jerome will keinen Kontakt mehr zu Kevin-Prince, Argentinien sorgt sich um Messi, ein brasilianischer Schiedsrichter lernt wegen Rooney englische Flüche.

Zwischen den Halbbrüdern Jerome und Kevin-Prince Boateng herrscht im Moment Eiszeit. Am Mittwoch hatte Kevin-Prince Boateng bei sportbild.de erklärt, beide würden nach einem Streit ab sofort "getrennte Wege" gehen. Jerome Boateng bestätigte nun der Hamburger Morgenpost (Donnerstag-Ausgabe) den Bruch: "Ich will keinen Kontakt zu ihm." Auslöser ist das Foul des älteren Bruders Kevin-Prince an Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack im Endspiel um den englischen FA-Cup am 15. Mai, das Ballack die WM- Teilnahme kostete. "Kevin meinte, ich hätte ihn verteidigen und Ballack kritisieren müssen ­ und nicht sagen sollen, dass es eine Rote Karte war", sagte Jerome Boateng.

Argentiniens Konditionstrainer Fernando Signorini hat wegen der mangelnden Fitness von Superstar Lionel Messi kurz vor Beginn der Fußball-WM in Südafrika Alarm geschlagen. "Messi kommt müde zur WM. Der Schaden ist angerichtet und nicht rückgängig zu machen", sagte Signorini der spanischen Sporttageszeitung Diario Sport. Mit seiner Aussage sorgte Signorini sowohl im WM-Quartier in Pretoria als auch im gesamten Land des zweimaligen Weltmeisters für Unruhe. Wegen der kurzen Regenerationszeit der Spieler vor dem Turnier kritisierte Signorini auch den Weltverband FIFA. "Man sorgt sich um Dopingkontrollen, aber nicht um die Spieler, denen 70 Partien pro Jahr in den Knochen stecken", erklärte der 'Fitness-Guru', der dem heutigen Nationaltrainer Diego Maradona in den 80er Jahren als Privattrainer eine gemacht hatte. Signori glaubt zwar, dass Messi eine gute WM-Endrunde spielen wird, schränkte aber ein: "Er wird sicher bei der nächsten WM besser sein als bei dieser."

Ghanas Fußball-Nationalspieler haben den erzwungenen Quartierwechsel verteidigt. "Wir brauchen den richtigen Rahmen für Geist und Mentalität, um gut in die Weltmeisterschaft starten zu können", sagte Torhüter Richard Kingson am Donnerstag dem Portal ghanasoccernet. Am Mittwochabend hatten die "Black Stars" überraschend ihre WM-Unterkunft in Pretoria wegen der "ärmlichen" Ausstattung verlassen und waren ins noble Hotel Sun City nach Rustenburg weitergezogen.

Wayne Rooney sollte sich im WM-Auftaktspiel der englischen Fußball-Nationalmannschaft gegen die USA am Samstag besser zurückhalten: Der brasilianische Schiedsrichter Carlos Simon hat sich eigens eine Liste der gängigsten englischen Flüche besorgt, um die traditionell lautsprecherischen Stars aus der Premier League für ihre deftige Wortwahl auch bestrafen zu können. Die Liste enthält 20 Worte und Ausdrücke. "Wir müssen einfach wissen, welche Flüche die Spieler drauf haben. Alle Spieler fluchen - und wir wissen schon, dass wir einige Male Sachen wie 'Hurensohn' hören werden", sagte Altemir Hausmann, einer von Simons Assistenten.

Der Schweizer Nationalspieler Alexander Frei zittert um die Teilnahme an der Fußball-WM in Südafrika. Der frühere Angreifer vom Bundesligisten Borussia Dortmund erlitt im letzten Training der Eidgenossen vor dem Abflug nach Südafrika ohne Fremdeinwirkung eine Knöchelverletzung. Eine Untersuchung im Krankenhaus ergab, dass es sich um eine Verstauchung im rechten Sprunggelenk handelt. Frei bestieg daher am Mittwochabend um 22.45 Uhr in Zürich mit seinen Teamkollegen das Flugzeug nach Johannesburg.

Kurz vor Beginn der Fußball-WM in Südafrika hat es in Johannesburg erneut einen bewaffneten Raubüberfall auf Journalisten gegeben. Wie chinesische Medien am Donnerstag berichteten, wurden vier chinesische Reporter im Auto überfallen. Ersten Aussagen zufolge hatten die Medienvertreter auf dem Rückweg von einem Interview am Straßenrand angehalten. Die Räuber erbeuteten einen geringen Geldbetrag und eine Kamera im Wert von rund 1300 Euro. Verletzt wurde bei dem Überfall nach ersten Angaben niemand.

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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