Fußball:Franck Ribéry bei der EM? "Nicht so voreilig"

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Franck Ribéry und Didier Deschamps kommen bis aufs erste nicht zusammen, (Foto: Franck Fife/AFP)

Frankreichs Nationaltrainer verzichtet vorerst auf den Münchner. Ein früherer Bayern-Stürmer preist Carlo Ancelotti. Der europäische Basketballverband droht seinen Mitgliedern.

Fußball, Frankreich: Franck Ribéry spielt in den EM-Planungen von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps derzeit keine Rolle. "Für mich hat das Thema Ribéry keine Aktualität. Man sollte nicht so voreilig sein", sagte Deschamps in einem kicker-Interview. Ribéry hatte in der vergangenen Woche ein Comeback bei "Les Bleus" zumindest nicht ausgeschlossen. "Ich habe gelesen, dass Didier Deschamps die Besten zur EM mitnehmen will. Punkt. Ich spiele nun wieder beim FC Bayern, habe mein Niveau zu 100 Prozent wiedergefunden", sagte der 32-Jährige dem kicker.

Aber bevor man über eine Rückkehr nachdenke, "muss es vorher ja überhaupt erst ein Gespräch mit Deschamps geben. Das wäre die erste Voraussetzung." Es freue ihn, meinte Deschamps dazu, "dass Franck sein Lächeln zurückgewonnen hat, dass er wieder Spaß am Spiel hat." Aber die Aussagen hätten ihn auch "ein wenig zum Lächeln gebracht. Er hat nur gesagt: Schauen wir mal." Ribéry absolvierte bisher 81 Länderspiele und erzielte 16 Tore für Frankreich. Sein letztes Spiel für die Auswahl bestritt er am 5. März 2014 gegen die Niederlande.

Basketball, Euroleague: Der Basketball-Verband FIBA Europe startet im Machtkampf mit der Euroleague die nächste Attacke. Die europäische Konföderation droht ihren Mitgliedsverbänden mit Ausschluss von FIBA-Wettbewerben, sollten Vereine aus diesen Ländern beim von der Euroleague organisierten Eurocup starten. Das teilte die FIBA in der Nacht zu Dienstag nach einem Beschluss ihres Boards mit.

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Längst nicht alle Spieler setzten sich beim FC Bayern durch, dabei kamen sie alle mit großen Hoffnungen. Eine Liste der Unglücklichen - von Calle del'Haye bis "Schapapapa".

Jeder nationale Verband, der die "illegalen Praktiken" der Euroleague unterstütze und seinen Ligen oder Clubs erlaube, Vereinbarungen mit der Euroleague abzuschließen, "verliert automatisch das Recht, an Herren-Wettbewerben der FIBA Europe teilzunehmen", hieß es. Ausgenommen davon seien lediglich die 16 Teilnehmer an der Euroleague. Dieser Ausschluss könnte auch auf weitere Wettbewerbe ausgeweitet werden. Sollte sich der Weltverband FIBA dieser Forderung vollumfänglich anschließen, könnte dies damit womöglich sogar einen Olympia-Bann zur Folge haben.

Die Euroleague hatte zuletzt bereits Klage bei der Europäischen Kommission eingereicht, weil sie der FIBA unerlaubte Einflussnahme auf ihre Clubs vorwirft. Die FIBA Europe hatte am Montag das Konzept für ihre neue Champions League vorgestellt. Mit dieser Liga wollte der Verband eigentlich die bestehende europäische Königsklasse Euroleague als wichtigste Liga des Kontinents ablösen.

Elf Top-Clubs wie der FC Barcelona oder ZSKA Moskau hatten sich aber für einen Verbleib bei der Euroleague ausgesprochen. Auch für einen deutschen Verein ist in der Euroleague ein Startplatz vorgesehen. Die Euroleague organisiert ebenfalls den zweitklassigen Eurocup. In welcher von insgesamt vier europäischen Ligen die deutschen Clubs kommende Saison starten werden, ist noch offen.

Fußball, Luca Toni: Luca Toni prophezeit seinem früheren Klub Bayern München unter Carlo Ancelotti große Erfolge. Der Trainer, der im Sommer Pep Guardiola ablösen wird, sei "ein absoluter Winner-Typ. Er hat in Italien, Spanien, England und Frankreich Titel gewonnen. Er ist mega-professionell, trotzdem immer freundlich zu allen, zu Spielern, zu Mitarbeitern, zu Journalisten. Für Bayern ist er der perfekte Trainer", sagte Toni der Bild-Zeitung.

Toni (38), der von 2007 bis 2010 bei Bayern gespielt hatte, bestätigte Ancelottis Ruf als Freund der Profis. "Alle Spieler, mit denen ich über Ancelotti gesprochen habe, schwärmten von ihm - auch die, die bei ihm nicht spielten", sagte Toni.

Dennoch sieht der Stürmer des italienischen Erstligisten Hellas Verona seinen Landsmann vor einer Herkulesaufgabe. Es sei "nicht leicht", die Guardiola-Bayern "auf diesem sehr hohen Niveau" noch besser zu machen, meinte er. Wenn es einer schaffen könne, dann aber Ancelotti (56): "Ancelotti hat mit drei Champions-League-Erfolgen, die kein anderer Trainer vorweisen kann, auf diesem Niveau eine riesige Erfahrung."

Olympia, Tischtennis: Das europäische Tischtennis-Qualifikationsturnier (6. bis 10. April) für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro findet nach den Anschlägen in Istanbul nicht wie geplant in der türkischen Millionenmetropole statt. Das teilte der europäische Verband ETTU am Montag mit. Derzeit wird fieberhaft nach einem Ersatz-Ausrichter gesucht, die ETTU hofft, noch am Montag oder Dienstag Vollzug zu vermelden.

"Viele Spieler, Trainer und Offizielle aus europäischen Verbänden haben uns über ihre Sorgen informiert, unter den gegebenen Umständen nach Istanbul zu reisen", sagte ETTU-Präsident Ronald Kramer. Auch Rekordeuropameister Timo Boll (Düsseldorf) hatte geplant, in der Türkei anzutreten. EM-Champion Dimitrij Ovtcharov (Orenburg) hatte sich bereits durch seinen Erfolg bei den Europaspielen in Baku für Rio qualifiziert.

"Auch wir haben intern die Frage diskutiert, weil wir ein Sicherheitsproblem gesehen haben. Die Spieler haben keine Wahl, sie müssen zur Olympia-Qualifikation, wenn sie nach Rio wollen. Daher begrüßen wir die Entscheidung der ETTU", sagte Michael Geiger, Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). Es sei allerdings "höchst unwahrscheinlich", dass Deutschland das Turnier übernehmen werde: "Bei uns stehen World Cup und Weltmeisterschaften (2017 in Düsseldorf, d. Red.) im eigenen Land vor der Tür", sagte Geiger.

Ein Selbstmordattentäter hatte am Samstag in einer beliebten Einkaufsstraße in Istanbul vier Menschen mit in den Tod gerissen. Bei der Explosion wurden außerdem 36 Menschen verletzt. Das Auswärtige Amt riet Reisenden zur Vorsicht.

Basketball, NBA: Dank einer Gala von Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks im Kampf um die NBA-Playoffs einen wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten gefeiert. Der deutsche Basketballer erzielte am Sonntag beim 132:120 nach Verlängerung über die Portland Trail Blazers 40 Punkte und stellte damit einen persönlichen Rekord für diese Spielzeit auf. Mit dem 35. Sieg in der 70. Partie der regulären Saison zogen die Mavs in der Western Conference mit den siebtplatzierten Houston Rockets gleich. Portland kommt als Sechster auf 36 Erfolge, die besten acht Teams erreichen die K.o.-Runde. Im Alter von 37 erzielten in der NBA bisher nur drei andere Profis 40 Punkte oder mehr: Michael Jordan, Karl Malone und Kareem Abdul-Jabbar.

Mit acht Punkten in Serie führte der Forward sein Team in der Verlängerung zum Sieg, zudem kam er auf insgesamt acht Rebounds. Noch entscheidender ist aber eine andere Zahl: Erstmals seit 2011, dem Meisterjahr der Mavs, erzielte er wieder in acht aufeinanderfolgenden Spielen über 20 Punkte - der Würzburger spielt seit Wochen auf elitärem Niveau. Neben Nowitzki trumpfte gegen die Blazers auch Aufbauspieler Deron Williams mit 31 Zählern und 16 Assists groß auf. Überraschend hatte auch der tunesische Center Salah Mejri mit 13 Punkten, 14 Rebounds und sechs Blocks großen Anteil am Erfolg. Für Dallas war es erst der zweite Sieg in den vergangenen neun Partien. Schon am kommenden Mittwoch könnten die Texaner im nächsten Spiel gegeb Portland den sechsten Platz im Westen erreichen - dieser würde die Chancen in den Playoffs deutlich erhöhen.

Fußball, VfB Stuttgart: Knapp vier Monate nach seiner Entlassung als Trainer beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart hat Alexander Zorniger erstmals Fehler eingeräumt. Seine Aussagen etwa über VfB-Profi Georg Niedermeier seien "deplatziert" und "dumm" gewesen. Die Situation habe ihn "ein Stück weit überfordert". Er habe unterschätzt, "was für eine Explosionskraft meine Aussagen haben können", sagte Zorniger bei Sky90. Der 48-Jährige hatte nach der Niederlage gegen Mönchengladbach (1:3) am siebten Spieltag auf Nachfragen zu Niedermeier flapsig geantwortet: "Kommt mir nicht mit Georg." Ohnehin sei seine "Wortwahl sicher manchmal mangelhaft" gewesen, gab Zorniger selbstkritisch zu: "Du kannst niemanden als Schwachmaten bezeichnen." Dies hatte er über einen Journalisten gesagt. Zorniger war einige Mal in seiner Außendarstellung negativ aufgefallen. Auch im Umgang mit seinen Spielern sei er bisweilen über das Ziel hinausgeschossen, so Zorniger. Da würde er sich "nicht mehr so äußern". Zorniger war nach dem 0:4 gegen Augsburg am 24. November 2015 entlassen worden. Der VfB befand sich damals als Tabellen-16. in akuter Abstiegsnot. Als Nachfolger holten die Schwaben Jürgen Kramny.

Fußball, Ungarn: Der langjährige Bundesliga-Assistenzcoach Bernd Storck bleibt auch über die Fußball-Europameisterschaft 2016 (10. Juni bis 10. Juli) in Frankreich hinaus Nationaltrainer Ungarns. Wie der ungarische Fußball-Verband MLSZ am Montag bekannt gab, verlängerte der 53-Jährige seinen Vertrag bei den Magyaren um zwei Jahre bis 2018. Ursprünglich endete Storcks Arbeitspapier am Turnierende. Storck habe im Verband für "Stabilität und Ordnung" gesorgt, sagte MLSZ-Präsident Sandor Csanyi. Man habe sich deshalb entschieden, seinen Vertrag, wie auch den von Co-Trainer Andreas Möller, vorzeitig zu verlängern. "Außerdem startet die WM-Qualifikation bereits im September. Wenn ein anderer Coach verpflichtet worden wäre, hätte er also keine Zeit gehabt, das Team kennenzulernen", meinte Csanyi. Storck war im März 2015 zunächst als Sportdirektor verpflichtet worden, übernahm im Juli zudem das Amt des Cheftrainers von Hertha-Coach Pal Dardai und führte Ungarn mit zwei Siegen in den Play-offs gegen Norwegen erstmals seit 44 Jahren zu einer EM-Endrunde.

Snowboard, Slopestyle: Silvia Mittermüller hat Snowboard-Geschichte geschrieben. Die 32-Jährige aus München gewann beim Saisonfinale in Spindlermühle/Tschechien als erste Deutsche einen Weltcup-Wettbewerb im Slopestyle. Mittermüller setzte sich mit ihren 78,54 Punkten aus dem ersten von drei Läufen klar durch. Die Britin Katie Ormerod auf Platz zwei hatte knapp fünf Punkte Rückstand. Bereits Mittermüllers Einzug ins Finale der Top 6 war eine Top-Leistung: Dieses Kunststück war in der noch jungen Disziplin Slopestyle, die seit 2010/11 im Weltcup gefahren wird, noch keiner Deutschen gelungen. Mittermüller war bei ihren zuvor acht Starts im Weltcup nicht über Platz acht hinausgekommen.

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