Wimbledon:Novak Djokovic muss verletzt aufgeben

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  • Nach Rafael Nadal scheitern auch Andy Murray und Novak Djokovic in Wimbledon.
  • Murray verliert gegen den Amerikaner Sam Querrey und humpelt am Ende.
  • Djokovic muss im dritten Satz gegen Tomas Berdych aufgeben.
  • Roger Federer zeigt gegen Milos Raonic eine ganz starke Partie.

Mit Leidensmiene schlich Andy Murray aus der Stätte seiner größten Triumphe. Trainer Ivan Lendl saß mit versteinertem Gesicht hinter der dunklen Sonnenbrille auf der Tribüne, Murrays schwangere Frau Kim Sears pustete einmal kräftig durch. Nach einer rätselhaften Fünf-Satz-Qual ist der Titelverteidiger und Erste der Tennis-Weltranglisten im Viertelfinale von Wimbledon gescheitert.

Angeschlagen und geschlagen verließ Murray am Mittwoch den Centre Court, auf dem er 2013 und 2016 das bedeutendste Tennisturnier der Welt gewonnen und 2012 olympisches Gold geholt hatte. "Es ist traurig, dass es vorbei ist", sagte der 30 Jahre alte Schotte, als er nur wenige Minuten nach dem 6:3, 4:6, 7:6 (7:4), 1:6, 1:6 gegen den Amerikaner Sam Querrey zur Pressekonferenz erschien. "Es ist eine enttäuschende Niederlage, vor allem hier in Wimbledon." Offenbar machten Murray die Hüftprobleme, die ihn vor dem Turnier zu einer mehrtägigen Pause gezwungen hatten, mehr zu schaffen als gedacht - auch wenn er sich nicht detailliert dazu äußern oder sie gar als Entschuldigung gelten lassen wollte.

Zwei Tage nach dem Achtelfinal-Aus von French-Open-Champion Rafael Nadal verabschiedete sich damit der nächste Top-Favorit vom Rasengeschehen im Südwesten Londons. Querrey dagegen zog als erster US-Amerikaner seit Andy Roddick 2009 in das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers ein. Im Kampf um den Einzug in sein erstes Finale trifft der 29-Jährige am Freitag auf Marin Cilic. Der Kroate gewann gegen Nadal-Bezwinger Gilles Muller ebenfalls in fünf Sätzen."Ich bin noch ein bisschen geschockt, ein Traum ist wahr geworden", sagte Querrey.

Wenig später war das Turnier auch für den dreimaligen Champion Novak Djokovic beendet. Der 30 Jahre alte Serbe gab in seinem Viertelfinale gegen den Tschechen Tomas Berdych beim Stand von 6:7 (2:7), 0:2 verletzt auf. Zuvor hatte Djokovic sich an der rechten Schulter behandeln lassen. Berdych steht damit wie im vergangenen Jahr im Halbfinale.

Berdych bekommt es nun mit dem Top-Favoriten Roger Federer zu tun. Der 35 Jahre alte Schweizer entschied in seinem 100. Wimbledon-Match die Neuauflage des Vorjahres-Halbfinals gegen den Kanadier Milos Raonic mit 6:4, 6:2, 7:6 (7:4) für sich.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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