Weltmeisterschaft in Spanien:Serbien fordert USA im Basketball-Finale

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Der Serbe Nikola Kalinic (vorne) kämpft mit Frankreichs Florent Pietrus am Boden um den Ball. (Foto: REUTERS)

Die Serben gewinnen das Halbfinale der Basketball-WM gegen Frankreich und treffen im Endspiel auf die USA. Die Schweizer Tennisspieler gehen im Davis Cup dank Roger Federer und Stan Wawrinka mit 2:0 in Führung. Sabine Lisicki erreicht in Hongkong das Halbfinale. Eishockeymeister ERC Ingolstadt verliert zum DEL-Auftakt.

Basketball, WM: Rekordweltmeister Serbien ist Titelfavorit USA ins Finale der Basketball-WM gefolgt. Das Team um Milos Teodosic schlug Europameister Frankreich mit 90:85 (46:32) und trifft am Sonntag (21.00 Uhr/Sport1) auf das Team von Coach Mike Krzyzewski. Die Serben dominierten die ersten drei Viertel fast nach Belieben, Teodosic kam allein in der ersten Halbzeit auf 18 Punkte. Die Franzosen, die im Viertelfinale etwas überraschend Gastgeber Spanien mit 65:52 ausgeschaltet hatten, wachten erst im letzten Viertel auf. Auch die 35 Punkte von NBA-Profi Nicolas Batum (Portland Trail Blazers) reichten nicht, Teodosic kam letztlich auf 24 Zähler.

Serbien, das als Rechtsnachfolger Jugoslawiens die Titel 1970, 1978, 1990, 1998 und 2002 zugeschrieben bekam, geht allerdings als Außenseiter in die Partie gegen die USA, die den fünften Titel nach 1954, 1986, 1994 und 2010 anpeilen. In der Vorrunde hatten die Serben gleich drei Niederlagen gegen Frankreich, Spanien und Brasilien kassiert, die Amerikaner gewannen dagegen ihre acht Partien allesamt souverän.

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Das gab es zuletzt 1993: Berlin wird 2015 die Spiele einer Gruppe der Basketball-EM austragen. Die Ukraine hatte sich als Veranstalter zurückgezogen, nun erhalten auch Kroatien, Lettland und Frankreich die Zugabe. Dirk Nowitzki könnte wieder ins Nationaltrikot schlüpfen.

Tennis, Davis Cup: Roger Federer und Stanislas Wawrinka haben der Schweiz eine 2:0-Führung im Davis-Cup-Halbfinale gegen Italien beschert. Federer setzte sich am Freitag in Genf in seinem Auftakt-Einzel mit 7:6 (7:5), 6:4, 6:4 gegen Simone Bolelli durch. Dem Dritten der Tennis-Weltrangliste reichten gegen den 73 Plätze schlechter eingestuften Gegner zwei Breaks zum Dreisatzsieg. Im zweiten Einzel gewann Australian-Open-Champion Wawrinka 6:2, 6:3, 6:2 gegen Fabio Fognini.

Im anderen Vorschlussrundenduell war Frankreich gegen Titelverteidiger Tschechien ebenfalls mit 2:0 in Führung gegangen. Richard Gasquet gewann das Auftakteinzel gegen Tomas Berdych mit 6:3, 6:2, 6:3. Jo-Wilfried Tsonga setzte sich anschließend mit 6:2, 6:2, 6:3 gegen Lukas Rosol durch. Gasquet rechtfertigte mit seinem Sieg das Vertrauen von Teamchef Arnaud Clement. Der frühere Tourprofi hatte ihm überraschend den Vorzug vor US-Open-Viertelfinalist Gael Monfils gegeben. Begründet hatte Clement seine Entscheidung damit, dass Gasquet sich bereits seit einiger Zeit auf Sand vorbereitet habe, während Monfils nach seiner Rückkehr aus New York gerade mal zwei Tage mit der Mannschaft trainieren konnte.

Tennis, Hongkong: Sabine Lisicki ist nur noch einen Sieg von ihrer ersten WTA-Finalteilnahme in diesem Jahr entfernt. Die Berlinerin zog am Freitag beim Tennisturnier in Hongkong in die Vorschlussrunde ein. Die an Nummer eins gesetzte Lisicki bezwang die Chinesin Zheng Saisai 6:4, 6:3. Die 24-Jährige benötigte für ihren Sieg 1:22 Stunden. In ihrem Halbfinalspiel trifft Lisicki an diesem Samstag bei der mit 250 000 Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung auf Francesca Schiavone. Die Italienerin setzte sich gegen die Slowakin Jana Cepelova 6:2, 6:2 durch.

Tennis, Québec: Fed-Cup-Spielerin Julia Görges (Bad Oldesloe/Nr. 5) ist beim WTA-Turnier im kanadischen Québec mit viel Mühe ins Halbfinale eingezogen. Die 25-Jährige gewann ihr Viertelfinal-Match gegen Andrea Hlavackova nach 2:47 Stunden mit 6:7 (6:8), 7:5, 6:2 und feierte ihren vierten Sieg im vierten Duell mit der Tschechin. Nachdem Görges ihre ersten beiden Partien in Québec glatt in zwei Sätzen gewonnen hatte, musste sie gegen die drei Jahre ältere Hlavackova ihren ersten Satzverlust hinnehmen. Im Halbfinale des mit 250.000 Dollar dotierten Hallen-Turniers trifft sie auf Mirjana Lucic-Baroni aus Kroatien, die die Kasachin Sesil Karantantschewa mit 7:5, 6:0 besiegte. Zudem hatte Tatjana Maria (Bad Saulgau) gegen Shelby Rogers (USA) die Chance, erstmals in ihrer Karriere in das Halbfinale eines WTA-Turniers einzuziehen.

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Von Elmar Brümmer, Monza

Eishockey, DEL: Überraschungsmeister ERC Ingolstadt hat am Freitag zum Saisonauftakt der Deutschen Eishockey Liga 2:5 (1:2, 1:2, 0:1) bei den Adlern Mannheim verloren. Der finanzstarke EHC München München setzte sich bei den stark eingeschätzten Hamburg Freezers 6:3 (2:1, 1:1, 3:1) durch. DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin unterlag bei den Augsburger Panthern 1:4 (0:2, 0:1, 1:1). Vizemeister Kölner Haie musste nach ausgeglichener Partie bei den Straubing Tigers ins Penaltyschießen. Straubing setzte sich 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) durch. Den deutlichsten Sieg des Abends holten die Grizzly Adams Wolfsburg mit einem 7:0 (3:0, 2:0, 2:0) gegen die Düsseldorfer EG.

Fußball, Ghana: Deutschlands WM-Vorrundengegner Ghana hat sich rund zwei Monate nach der Endrunde in Brasilien von Trainer Kwesi Appiah getrennt. Dies teilte der ghanaische Fußball-Verband GFA am Freitag mit. Appiah war mit den Black Stars mit nur einem Punkt und zwei Niederlagen bereits in der Gruppenphase gescheitert. Einzig beim 2:2 (0:0) gegen den späteren Weltmeister Deutschland hatte Ghana eine überzeugende Leistung gezeigt. Appiah hatte das Team 2012 übernommen und zur WM nach Brasilien geführt. Dort hatten die ghanaischen Profis aber nicht nur auf dem Platz für negative Schlagzeilen gesorgt. Zunächst erzwangen die Spieler mit einem Trainingsstreik, dass zugesagte Prämien gezahlt wurden. Dann wurden Kevin-Prince Boateng und Sulley Muntari wegen Undiszipliniertheiten suspendiert. Auch bei den Qualifikationsspielen zum anstehenden Afrika-Cup 2015 in Marokko hatte Ghana beim 1:1 gegen Uganda in der vergangenen Woche und beim 3:2 am Mittwoch in Togo nicht überzeugt.

Ringen, WM: Debütant Ramsin Azizsir (Hof) hat am fünften Wettkampftag der Weltmeisterschaften der Ringer in Taschkent/Usbekistanim griechisch-römischen Stil in der Klasse bis 85 kg die Bronzemedaille knapp verpasst. Nach der Niederlage im Kampf um Platz drei gegen den ukrainischen Europameister Schan Beleniuk (0:3) musste sich der 23-Jährige mit Rang fünf zufriedengeben. Bundestrainer Michael Carl war dennoch zufrieden: "Ramsin Azizsir hat ein gigantisches Turnier bestritten", sagte Carl. In seinem Auftaktkampf hatte Azizsir Vizeweltmeister Saman Tahmasebi (Aserbaidschan) an den Rande der Niederlage gebracht und nur knapp mit 2:3 verloren. Anschließend kämpfte er sich durch die Hoffnungsrunde bis ins kleine Finale um Bronze. Bislang hatte die Krefelderin Aline Focken mit ihrer Goldmedaille in der Klasse bis 69 kg dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) das einzige Edelmetall beschert. Weniger Glück als Azizsir hatten Nadine Weinauge (Furtwangen) und Florian Neumaier (Mühlenbach). Weinauge verlor ihr Achtelfinal-Duell in der Klasse bis 63 kg gegen die Polin Monika Michalik mit 0:3. Da Michalik das Finale verpasste, war für Weinauge die WM vorzeitig beendet. Ebenso erging es Neumaier, der in der Klasse bis 75 kg gegen Laszlo Szabo (Ungarn) 0:4 verloren hatte. Auch Szabo verpasste den Finalkampf.

Schießen, WM: Der Medaillenregen für den Deutschen Schützenbund (DSB) bei den Weltmeisterschaften in Granada geht weiter. Gewehrschützin Beate Gauß (Odenheim) gewann Gold im Dreistellungskampf mit 456,6 Ringen vor Snjezana Pejcic (Kroatien/455,1 Ringe) und Malin Westerheim (Norwegen/444,7) und sicherte damit dem DSB am vierten Tag die fünfte Medaille bei den Titelkämpfen in Spanien. "Damit hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet, das ist der glatte Wahnsinn", sagte die 30-jährige Gauß, die nach dem Triumph mit dem Team am Vortag bereits den zweiten Titel feierte: "Ich kann dies alles noch nicht fassen, ich muss das jetzt erst einmal verdauen. Ich habe mich innerlich so gut, so stark gefühlt, und das hat es letztlich ausgemacht." Im Wettbewerb mit der Luftpistole verpassten die deutschen Schützinnen dagegen das Finale. Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder) war mit 379 Ringen auf dem 28. Platz beste DSB-Starterin.

Handball, Klub-WM: Handball-Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt hat sich bei der Vereins-Weltmeisterschaft mit dem Sieg im Spiel um Platz drei zumindest den Trostpreis in Höhe von 150.000 Dollar gesichert. Die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes setzte sich mit 27:17 (15:6)-Sieg gegen Asienmeister El-Jaish durch. Am Tag zuvor hatte Flensburg im Halbfinale überraschend mit 26:27 (17:11) gegen Gastgeber Al-Sadd verloren und das Traumfinale gegen den FC Barcelona verpasst.

Radsport, Vuelta: John Degenkolb hat seinen fünften Etappensieg bei der Spanien-Rundfahrt knapp verpasst. Auf der 19. Etappe kam der deutsche Radprofi am Freitag fünf Sekunden hinter dem Tagessieger Adam Hansen aus Australien als Erster des Hauptfelds ins Ziel. Seine Führung in der Punktwertung um das Grüne Trikot baute der Geraer Degenkolb jedoch weiter aus. Alberto Contador verteidigte das Rote Trikot des Gesamtführenden auf dem drittletzten Teilstück problemlos. Er liegt weiterhin 1:19 Minuten vor dem Briten Christopher Froome. Auf der letzten Abfahrt des Tages kam es zu einem heftigen Sturz von Froomes Teamkollegen im Team Sky, Dario Cataldo.

U21, EM: Die deutschen U21-Fußballer haben für die Play-off-Spiele zur EM 2015 in Tschechien eine lösbare Aufgabe zugeteilt bekommen. Wie die Auslosung am Freitag in Nyon/Schweiz ergab, trifft die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf die Ukraine. Die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch wird am 9./10. Oktober zunächst auswärts antreten und die Osteuropäer dann am 13./14. Oktober zum Heimspiel in Essen empfangen. Ob und wo das Hinspiel in der Ukraine ausgetragen wird, ist angesichts der derzeit unruhigen Lage noch offen. Das DFB-Team hatte sich als Gruppenerster ungeschlagen (acht Siege, zwei Unentschieden) für die Play-offs qualifiziert und war wie sechs weitere Mannschaften gesetzt. Die U21-Auswahl hatte den EM-Titel bislang einmal gewonnen. 2009 gehörten in Schweden unter anderem die aktuellen Weltmeister Manuel Neuer, Jérome Boateng, Sami Khedira, Benedikt Höwedes, Mats Hummels und Mesut Özil zum Kader.

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