US-Skiteam engagiert Sicherheitsfirma für Sotschi:Fünf Flugzeuge für den Notfall

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Shaun White: Privater Fluchtplan in Sotschi (Foto: AFP)

Gastgeber Russland ruft in Sotschi die große Überwachungs-Offensive aus - doch das reicht Teilen der amerikanischen Olympia-Mannschaft nicht. Das Ski- und Snowboardteam der USA baut wegen erhöhter Sicherheitsbedenken auf ein privates Unternehmen.

In knapp einem Monat geht es in Sotschi endlich los. Die Olympischen Winterspiele sollen in dem Städtchen am Fuße des Kaukasus zu einem sportlichen Fest werden. Gastgeber Russland hofft auf große Begeisterung der Massen, Erfolge der eigenen Athleten und ein sicheres Event. Sicherheit. Dieses Thema begleitet die Veranstaltung noch ehe die erste Medaille vergeben wird.

Damit auch ja keine Bedenken aufkommen, ließ der Kreml zu Beginn dieser Woche die höchste Sicherheitsstufe ausrufen. Die Angst vor Terror und Kriminalität scheint enorm zu sein - für Teile de amerikanischen Olympia-Auswahl ist sie sogar Grund zu einer besonderen Maßnahme. Das Ski- und Snowboardteam der USA plant für die Spiele in Sotschi (7. bis 23. Februar) anscheinend mit zusätzlichen Mitteln, um die eigenen Athleten vor Gefahren zu schützen.

Nach Informationen der Zeitung USA Today wird das Aufgebot um Snowboardheld Shaun White eine private Firma engagieren, die im Ernstfall unter anderem eine sofortige Evakuierung durchführen kann. Dafür stehen dem Unternehmen "Global Rescue" aus Boston in Russland fünf Flugzeuge zur Verfügung, die jeweils 200 Personen transportieren können.

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Drohnen, Satelliten und mehr als 30.000 Bewacher: Die Olympiastadt Sotschi wird zur Hochsicherheitszone. Doch Kritiker befürchten, dass einige Vorkehrungen gar nicht das Ziel hätten, Anschläge zu verhindern.

Von Frank Nienhuysen

Am Dienstag war in Sotschi damit begonnen worden, noch mehr Sicherheitsvorkehrungen in die Wege zu leiten. Die Kontrollen in der Schwarzmeer-Metropole wurden massiv verschärft. Insgesamt sind nun 37.000 Polizei- und Sicherheitskräfte im Einsatz, auch Kriegsschiffe und Kampfjets überwachen die Stadt und das Umfeld. Ob die ganze Überwachung überhaupt im Dienste der Sicherheit steht, wird derweil von einigen Beobachtern bezweifelt.

Drohnen, Verbotszonen und ständige Personenüberprüfungen verägern seit einiger Zeit die Bewohner der Stadt - das Leben in Sotschi erschwert sich durch die Vorbereitungen auf Olympia erheblich. Trotzdem beharren die Amerikaner auf ihren eigenen Sicherheits-Standards. Dan Richards, der Chef von Global Rescue, beschreibt die Umgebung im Süden Russlands als "besondere Herausforderung". Normalerweise gebe es an Orten wie Sotschi keine Wettbewerbe, "in den vergangenen zehn Jahren ist sowas nie dagewesen."

Mit Snowboarder White oder den berühmten Skifahrerinnen Mikaela Shiffrin und Julia Mancuso bringen die Amerikaner reichlich Prominenz an den Start - vielleicht ist auch das ein Grund für die erhöhte Alarmbereitschaft.

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