Türkischer Fußball:Türkische Fans fackeln eigenes Stadion ab

Das Stadion in Eskisehirspor nach dem Abpfiff. (Foto: Foto: Twitter.com/ThomasEvansUKIP)

Es sind Bilder, die man bisher nicht einmal in der Türkei gesehen hat. Aufgebrachte Anhänger von Eskisehirspor verbrennen nach dem Schlusspfiff Sitze und Banner.

Einige aufgebrachte Anhänger des türkischen Erstligisten Eskisehirspor haben ihren Frust über den fast sicheren Abstieg ihrer Lieblingsmannschaft auf gewaltige Weise ausgelebt: Sie fackelten am Sonntagabend das eigene Stadion nach dem 1:2 gegen Basaksehir ab. Das entscheidenden Gegentor fiel in der 93. Minute.

Weil der direkte Konkurrent Gaziantepspor nun vor dem letzten Spieltag drei Punkte Vorsprung hat und Eskisehirspor den direkten Vergleich verlor, stand der Abstieg mit dem Gegentor quasi fest. Nur, wenn Sivasspor am letzten Spieltag gewinnt, Gaziantepspor verliert und Eskisehirspor ebenfalls siegt hätten alle drei Konkurrenten 33 Punkte. Eskisehirspor würde den direkten Vergleich zwischen den drei Vereinen für sich entscheiden und in der Liga bleiben.

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Den Fans war diese theoretische Möglichkeit aber entweder nicht bewusst oder zu wenig. Sie rissen aus Wut daüber die Sitze aus den Verankerungen, zündeten Banner an und schmissen sie im Mittelkreis auf einen Haufen zusammen.

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Die Bilder erinnerten fast an Sonnwendfeiern, weil Zuschauer friedlich auf dem Rasen neben den Feuern saßen und sich angeregt unterhielten. Es sollen aber nach türkischen Medienberichten auch wenige Menschen leicht verletzt worden sein, weil sich die Feuer auf der Tribüne den Umkleidekabine ausgebreitet haben. Bis Oktober 2010 war Ex-Bundestrainer Michael Skibbe Trainer von Eskisehirspor.

Der finanzielle Schaden dürfte dagegen kaum jemand interessieren, das Eskisehir-Atatürk-Stadion wird am Saisonende ohnehin abgerissen. Doch drakonische Strafen dürften unvermeidlich sein, weil mit dem brennenden Stadion die gewaltbereite Fanszene in der Türkei eine neue Dimension erreicht.

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