Tiere im deutschen Fußball:Eule beim Aufwärmen

Vor dem Zweitliga-Spiel 1860 gegen Karlsruhe besucht ein seltener Vogel das Stadion. Die Münchner Eule geht ein in die vielfältige Geschichte von Tieren im deutschen Fußball.

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(Foto: imago/MIS)

Eine Eule im deutschen Fußball? Das hat es seit Einführung der Tier-Aufzeichnungen noch nicht gegeben. Am Montagabend in München-Fröttmaning war es soweit. Der Vogel flog beim Aufwärmen vor dem Zweitliga-Spiel 1860 München - Karlsruher SC auf das Spielfeld.

Eule bei den "Löwen"

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(Foto: imago/MIS)

Die Eule hatte Glück, dass kein lebender Löwe im Stadion war (auch das gab es schon, Siehe Bild 5). Sondern nur liebe Münchner Fußball-"Löwen", die sie mit einer Jacke noch vor Spielbeginn einfingen und in Sicherheit brachten. Die Eule geht damit ein in die Geschichte ein der vielfältigen Tiere im deutschen Fußball:

Schäferhund Rex

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(Foto: Horstmueller)

Am 6. September 1969 spielte Schalke gegen Dortmund, Hansi Pirkner hatte gerade das 1:0 geschossen, die Freude bei Königsblau war groß. So groß, dass einige übermütige Schalker Fans das Spielfeld stürmten. In der "Roten Erde", wie die Kampfbahn hieß, gab es damals noch keine Absperrung, für die Sicherheit waren Ordner mit Hunden zuständig. Plötzlich stürmte auch der fünfjährige Schäferhundrüde Rex aufs Feld - und Rex wollte spielen: Zwei Akteure bekamen dies schmerzhaft zu spüren - Gerd Neuser wurde in den Oberschenkel gebissen, Friedel Rausch (im Bild) in den Allerwertesten. Er spielte mit einer Tetanusspritze weiter, das Spiel endete 1:1. "Zwei Nächte konnte ich nur auf dem Bauch schlafen", erzählte Rausch später. "Die Narbe am Po ist ein Andenken für immer."

Toppmöllers Steinadler

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(Foto: Richard Bartz / CC-by-sa-2.5)

Saison 1993/94: Mit neun Siegen und zwei Remis führte Eintracht Frankfurt die Tabelle souverän an. Um seine Spieler noch mehr zu motivieren, brachte Trainer Klaus Toppmöller zum Training einen handzahmen Adler, das Wappentier des Vereins, in die Kabine. "Ihr müsst den Gegner packen wie ein Adler seine Beute", soll Toppmöller erfahrenen Profis wie Uli Stein, Uwe Bein, Anthony Yeboah und Jay-Jay Okocha zugerufen haben. Die Hessen wurden am Ende Fünfter.

Schalkes Löwen

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(Foto: S04)

Nach den Angriffen von Schäferhunden auf Schalker Spieler im Dortmunder Stadion Rote Erde beim Bundesliga-Hinspiel 6.9.1969 (Siehe Schäferhund Rex, Platz eins) antworten die Schalker beim Rückspiel S04 - BVB 1:1 mit Löwen aus dem Löwenpark Westerholt.

Hennes 1 bis Hennes 8 - die Geißböcke

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Die Geißböcke, die von 1950 bis heute versuchen, dem aktuellen Zweitligisten 1. FC Köln Glück zu bringen. (Im Bild: Hennes VII in der Saison 2003/04)

Fritzle

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Das grüne Krokodil des VfB Stuttgart, gefährlichstes Maskottchen der Liga.

BVB-Würmer

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(Foto: imago Sportfoto)

Auf der Webseite BVB.de, auf der Dortmund stolz die Historie seines Stadions präsentiert, endeckt man folgende Würmer, Originalton: "Nur ein einziger Fußballer sammelt in diesen 32 Jahren wirklich schlechte Erfahrungen in der "Scala" an der Strobelallee: der Braunschweiger Danilo Popivoda (im Bild). Am 23. April 1977 - Würmer haben den Rasen befallen - steht Popivoda ungedeckt keine sechs Meter vor dem Borussen-Gehäuse, holt aus zum Torschuss und rutscht samt Rasen weg, der keinen Halt mehr findet in den angefressenen Wurzeln, landet auf der Nase, während der Ball vor der Linie liegen bleibt." Endstand: 0:0.

Jürgen Wegmann, die Kobra

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(Foto: imago Sportfoto)

Kobra ist der Beiname für Jürgen Wegmann, der zwischen 1983 und 1993 für Dortmund, Bayern und Schalke in der Bundesliga stürmte. In einem Interview behauptete er: "Ich bin giftiger wie die giftigste Schlange." Richtig, er sagte "wie".

Sepp Maiers Ente

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(Foto: imago Sportfoto)

Am 15. Mai 1975 langweilt sich Bayern-Torwart Sepp Maier im Olympiastadion beim 4:0 gegen den VfL Bochum und jagt im Hechtsprung auf dem Rasen Geflügeltes. (im Bild fängt er allerdings einen Ball)

Bremer Heidschnuckenbock

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(Foto: imago sportfotodienst)

In der Bremer Meistersaison 1964/65 kam die euphorisierte Bremer Fleischerinnung (!) auf die Idee, den Werderanern einen Bock zu schenken. Er wurde zum ersten Liga-Maskottchen des Klubs. Name: Pico, nach Kapitän Pico Schütz.

Die Biene Emma

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(Foto: Quelle: Facebook)

Dortmunds schwarz-gelbes Maskottchen, das Schalkes damaliger Torwart Timo Hildebrand vor dem Derby im März 2013 auf seiner Facebook-Seite mit der Fliegenklatsche jagte.

Rehhagels Würmer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Zum Start seines Intermezzos beim FC Bayern in der Saison 1995/96 zitierte Otto Rehhagel im Trainingslager aus einem Goethe-Bändchen: "Mit gier'ger Hand nach Schätzen gräbt/ und froh ist, wenn er Regenwürmer findet". Rehhagels Anschlussfrage: "Was will uns Goethe damit sagen?"

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