Tennisturnier in Tokio:Angelique Kerber, die deutsche Ausnahme

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Während ihre Landsfrauen allesamt bereits ausgeschieden sind, zieht Angelique Kerber locker ins Viertelfinale des Tennis-Turniers von Tokio ein, Juventus Turin bleibt zum 44. Mal in Serie ungeschlagen, verliert aber die ersten Punkte der Saison, Manchester City scheidet im englischen Liga-Pokal aus, Eishockey-Zweitligist Crimmitschau verpflichtet zwei NHL-Spieler.

in Kürze

Angelique Kerber, letzte Deutsche beim Tennisturnier in Tokio. (Foto: Getty Images)

Frauen-Tennis: Die Weltranglistensechste Angelique Kerber hat beim WTA-Turnier in Tokio problemlos das Viertelfinale erreicht. Die 24-jährige Kielerin setzte sich bei der mit 2.168.400 Dollar dotierten Veranstaltung in der Runde der letzten 16 nach lediglich 48 Minuten gegen die 30 Positionen schlechter eingestufte Polin Urszula Radwanska mit 6:1, 6:1 durch. Im Viertelfinale trifft die deutsche Nummer eins auf die Weltranglistenerste Victoria Asarenka (Weißrussland) oder die Italienerin Roberta Vinci (Nr. 14).

Die an Nummer fünf gesetzte Kerber ist die letzte verbliebene deutsche Spielerin in der japanischen Hauptstadt. Julia Görges (Bad Oldesloe) war in der zweiten Runde ausgeschieden. Für Sabine Lisicki (Berlin) und Andrea Petkovic (Darmstadt) kam das Aus bereits in der ersten Runde.

Fußball in Italien: Italiens Fußball-Meister Juventus Turin hat am fünften Spieltag der Serie A seine unglaubliche Serie fortgesetzt und ist zum 44. Mal in Folge ungeschlagen geblieben. Allerdings musste sich Juve zum Auftakt des fünften Spieltags mit einem 0:0 beim AC Florenz geschlagen geben und ging erstmals in der laufenden Saison nicht als Sieger vom Platz. Am Mittwochabend kann der SSC Neapel durch einen Sieg mit mindestens drei Toren Unterschied am Spitzenreiter vorbeiziehen, die Fiorentina rückte vorerst auf Platz fünf vor. Im Stadio Artemio Franchi hatten die Hausherren, bei denen der frühere Bayern-Profi Luca Toni in der 87. Minute eingewechselt wurde, etwas mehr vom Spiel. Bei Juventus spielten die ehemaligen Bundesliga-Profis Andrea Barzagli (Wolfsburg) und Arturo Vidal (Leverkusen) durch.

Fußball in England, Marko Marin: Der 16-malige Fußball-Nationalspieler Marko Marin hat beim FC Chelsea ein gelungenes Pflichtspieldebüt gefeiert und ist mit dem Champions-League-Sieger locker in die 4. Runde des englischen Ligapokals eingezogen. Dagegen schied Meister Manchester City bereits aus. Der FC Arsenal um die Nationalspieler Per Mertesacker und Lukas Podolski trat erst am Mittwochabend gegen Coventry City an. Beim 6:0 (3:0)-Erfolg des FC Chelsea über den Zweitligisten Wolverhampton Wanderers mit dem ehemaligen Kölner Bundesliga-Trainer Stale Solbakken wurde der 23 Jahre alte Marin, der zuletzt wegen einer Oberschenkelverletzung fehlte, am Dienstagabend in der 59. Minute für den Spanier Juan Mata eingewechselt. Durch seinen Pass auf Vorlagengeber Oscar war Marin vor 32.569 Zuschauern maßgeblich am 6:0 durch Victor Moses (70.) beteiligt.

Manchester City verlor trotz zweimaliger Führung gegen Ligakonkurrent Aston Villa mit 2:4 (2:2, 1:0) nach Verlängerung. Charles N'Zogbia (96.) und Gabriel Agbonlahor mit seinem zweiten Tor (113.) machten die Überraschung perfekt. In der regulären Spielzeit hatten Mario Balotelli (27.) und Alexander Kolarow (64.) die Citizens jeweils in Führung gebracht. Doch ein Eigentor von Gareth Barry (59.) und der erste Treffer von Agbonlahor (70.) hielten Villa im Spiel.

Football, Barack Obama: Im Arbeitskampf zwischen der amerikanischen Football-Liga NFL und ihren rund 120 offiziellen Schiedsrichtern hat sich nun sogar US-Präsident Barack Obama zu Wort gemeldet. Obama erklärte am Dienstag via Twitter, die Fans wünschten sich, dass die Aussperrung bald beendet werde. Wegen des Tarifstreits leiten derzeit zweit- und drittklassige Referees die Spiele. Allerdings ging der Präsident nicht auf die jüngste Kritik an einem Ersatzschiedsrichter ein. In der Partie der Green Bay Packers gegen die Seattle Seahawks hatte der Unparteiische am Montag wenige Sekunden vor dem Ende auf Touchdown für die Seahawks entschieden, die damit 14:12 gewannen. Die NFL räumte am Dienstag ein, es habe sich um eine Fehlentscheidung gehandelt.

Ukrainische Nationalmannschaft, Oleg Blochin: Der ukrainische Nationalcoach Oleg Blochin kehrt zu seinen Wurzeln zurück und wird künftig seinen Heimatverein Dynamo Kiew trainieren. Das verkündete der Klub am Dienstag auf seiner Webseite. Der 59-Jährige, der als Spieler von 1969 bis 1988 für Kiew aufgelaufen war, erhält beim Champions-League-Teilnehmer einen Vertrag über vier Jahre. Der ukrainische Fußballverband reagierte mit Verständnis auf Blochins Wunsch, zu Kiew zurückzukehren. Bei den kommenden Spielen der Ukraine in der WM-Qualifikation gegen Moldau (12. Oktober) und Montenegro (16. Oktober) wird er weiter an der Seitenlinie stehen. Danach soll er sich ganz auf seine Aufgabe bei Dynamo konzentrieren. Blochin wird am Mittwoch in Kiew offiziell vorgestellt.

Handball, Bundesliga: Der deutsche Handball-Meister THW Kiel hat mit viel Mühe die erste Bundesliga-Niederlage seit 41 Partien abgewendet und sein Heimspiel gegen den SC Magdeburg gewonnen. Am Dienstagabend behielten die "Zebras" in der Kieler Arena dank einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte mit 33:30 (16:17) die Oberhand. Durch den Erfolg schob sich der THW in der Tabelle mit nun 9:1 Punkten auf Rang drei hinter den verlustpunktfreien Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen (10:0) und dessen Verfolger Füchse Berlin (10:2). Gegen die Berliner hatte Kiel erst vor neun Tagen den ersten Punktverlust nach 40 Siegen in Serie in der obersten deutschen Spielklasse kassiert. Bester Werfer aufseiten der Gastgeber war mit sechs Toren Filip Jicha. Für Magdeburg (8. Platz/6:6) trafen Stefan Kneer und Moritz Schäpsmeier ebenfalls je sechsmal.

Eishockey, NHL: Eishockey-Zweitligist Eispiraten Crimmitschau meldet zwei spektakuläre Verpflichtungen. Die beiden NHL-Spieler Chris Stewart und Wayne Simmonds wechseln für zunächst 30 Tage aus der besten Liga der Welt nach Westsachsen. "Für den kleinen Eishockey-Standort Crimmitschau sind beide Verpflichtungen ein Jahrhundert-Transfer", heißt es in der Mitteilung des Zweitliga-Klubs. Möglich wurde die von Sponsoren finanzierte Verpflichtung durch den Arbeitskampf in der NHL. Klubbesitzer und Spielergewerkschaft streiten derzeit über einen neuen Tarifvertrag. Der für den 11. Oktober geplante Saisonstart muss aller Voraussicht nach verschoben werden. Sämtliche Testpartien wurden bereits abgesagt. Einige NHL-Spieler zieht es deshalb nach Europa. Chris Stewart erreichte in der vergangenen Saison mit den St. Louis Blues das Playoff-Halbfinale in der Western Conference. Wayne Simmonds unterzeichnete kürzlich einen Sechsjahresvertrag bei den Philadelphia Flyers. Insgesamt haben beide 24 Jahre alten Profis schon über 500 Partien in der NHL bestritten.

Schwimmen, Expertenkommission: Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) zieht Konsequenzen aus dem enttäuschenden Abschneiden bei den Olympischen Spielen in London. Das DSV-Präsidium hat eine Expertenkommission benannt, deren Mitglieder sich mit der Auswertung der Ergebnisse der Sommerspiele befassen sollen. Neben der Analyse der schwachen Medaillen-Ausbeute sollen die Experten von Oktober an Empfehlungen ausarbeiten, wie der Verband moderne Strukturen schaffen kann. Ziel ist es, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, die bei den nächsten Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ein erfolgreicheres Abschneiden der Sportlerinnen und Sportler ermöglichen.

Fußball in Spanien: Real Madrid hat das am Sonntag ausgefallene Ligaspiel gegen Rayo Vellecano mit 2:0 (1:0) gewonnen. Das Führungstor für Spaniens Fußballmeister am Montagabend erzielte Karim Benzema in der 13. Minute. Der Portugiese Ronaldo machte im Estadio Vallecas in der 69. Mintue mit einem verwandelten Handelfmeter alles klar. Die Begegnung war am Vorabend ausgefallen, weil das Flutlicht von Saboteuren funktionsunfähig gemacht worden war. Die deutschen Nationalspieler Sami Khedira und Mesut Özil waren von Real-Trainer Jose Mourinho nicht in die Anfangsformation beordert worden, wurden in der zweiten Halbzeit aber eingewechselt. In dem Spiel der Primera Division in dem Madrider Vorort bestimmte Favorit Real über weite Strecken das Geschehen. Die Königlichen verbesserten sich durch den Erfolg mit sieben Punkten ins Mittelfeld der Tabelle. Real hat nach dem fünften Spieltag aber schon acht Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FC Barcelona.

Bundesliga, Sebastian Rode: Eintracht Frankfurt wird Mittelfeldspieler Sebastian Rode nicht vor Ende seines bis Ende Juni 2014 laufenden Vertrags zu einem anderen Fußball-Bundesligisten ziehen lassen. "Wir sind uns im Klub einig: Rode hat noch einen Zweijahresvertrag, und in diesen beiden Jahren werden wir ihn nicht abgeben. Da sind wir nicht kompromissbereit", sagte Sportdirektor Bruno Hübner der "Frankfurter Rundschau". Aktuell stocken die Verhandlungen des Klubs mit dem 21 Jahre alten Junioren-Nationalspieler. "Für die Karriereplanung von Rode ist das jetzt eine ganz entscheidende Phase. Da müssen wir von der Eintracht akzeptieren, dass er ein wenig länger nachdenken will", sagte Hübner.

Boxen, Klitschkos: David Haye hat sich mit wüsten Provokationen für einen Kampf mit Box-Weltmeister Vitali Klitschko ins Gespräch gebracht. Auf die Frage, warum er gegen den 41-jährigen Ukrainer antreten wolle, sagte der Brite der Sport Bild: "Weil er der Welt so viele Male versprochen hat, dass er mich besiegen kann, mich k. o. schlagen kann. Das ist kompletter Mist!" Einmal in Rage geredet, legte das britische Großmaul nach: "Wladimir Klitschko hat das auch versprochen und konnte mich in zwölf Runden nicht einmal hart treffen. Ich bin zu schnell, zu sexy und zu talentiert, um von einem großen, langsamen Roboter aus der Ukraine umgehauen zu werden." Im Sommer 2011 hatte Haye in Hamburg gegen Wladimir Klitschko um die WM geboxt, allerdings nach Punkten verloren. Haye sieht sich als einzigen wahren Gegner für Klitschko: "Ich denke, dass der Kampf Haye gegen Vitali Klitschko der einzige Schwergewichts-Kampf ist, den die Welt sehen will."

Bundesliga, Schalke 04: Der FC Schalke 04 hat im ersten Halbjahr 2012 einen kräftigen Umsatzeinbruch und einen Verlust von fast 22 Millionen Euro hinnehmen müssen. Wie der Fußball-Bundesligist am Montag mitteilte, verzeichnete er im gesamten Konzern vom 1. Januar bis 30. Juni 2012 einen Umsatz von 77,9 Millionen Euro. Der enorme Rückgang im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 (134,8 Millionen Euro) resultiert nach Clubangaben "aus den deutlich geringeren Erlösen aus Spielerverkäufen und medialen Verwertungsrechten". Nach Steuern wies der Konzern im ersten Halbjahr ein dickes Minus von 21,7 Millionen Euro aus, im selben Vorjahreszeitraum war noch ein Gewinn von 22,6 Millionen Euro erwirtschaftet worden. Negativ zu Buche schlugen die hohen Kosten für die Reparatur des Arena-Daches (4,4 Millionen Euro) und Aufwendungen für die Mittelstandsanleihe.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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