Fußball in Spanien:Suárez: "Kommt nur her, ihr seid Abfall!"

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Luis Suárez und Espanyol Barcelona - das wird keine große Liebe mehr. (Foto: REUTERS)

Barcelonas Stürmer fällt erneut durch Pöbelei auf. Andrea Petkovic erlebt ihren ersten bösen Rückschlag in der neuen Tennis-Saison. Deutsche Volleyballerinnen verpassen Olympia. Basketballer Pleiß gelingt in der NBA ein Karrierebestwert.

Fußball, Spanien: Luis Suárez von Champions-League-Sieger FC Barcelona sind mal wieder die Sicherungen durchgebrannt. Der Barça-Stürmer löste nach dem Achtelfinal-Hinspiel im spanischen Königspokal gegen Stadtrivale Espanyol (4:1) ein Gerangel im Spielertunnel aus. Suárez hatte die Gäste-Profis mit den Worten empfangen: "Ich warte hier auf euch, kommt nur her, ihr seid Abfall!" Das geht aus dem Bericht von Schiedsrichter Juan Martínez Munuera hervor, den die Zeitung Mundo Deportivo veröffentlichte. Trainer Luis Enrique, der zusammen mit Sicherheitsleuten und seinem Kollegen Constantin Gâlcă von Espanyol schlichtend eingriff, spielte den Vorfall herunter. Auf die Frage, was das für ein Geschrei nach dem Spiel gewesen sei, antwortete er: "Das waren Weihnachtslieder."

Bereits auf dem Platz war es zu hässlichen Szenen und Rudelbildung gekommen. Espanyol-Spieler sahen sieben mal Gelb, dazu kamen Gelb-Rot gegen Hernán Pérez (72.) und Rot gegen Papa Diop (76.). Letzterer musste vom Feld, nachdem er die Mutter von Suárez übelst beleidigt hatte, was Referee Martínez Munuera ebenfalls festhielt. Das Debüt der Neuzugänge Arda Turan und Aleix Vidal für Barça geriet angesichts der Vorkommnisse in den Hintergrund. Nationaltorwart Marc-André ter Stegen musste früh hinter sich greifen, als Felipe Caicedo die Gäste in Führung brachte (9.). Doch der überragende Lionel Messi (13., 44.) drehte die Partie mit zwei Treffern noch vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel schossen Gerard Piqué (49.) und Neymar (88.) einen beruhigenden Vorsprung für das Rückspiel hinaus.

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Von Birgit Schönau

Volleyball, Frauen: Die deutschen Volleyballerinnen haben wie schon 2008 in Peking und 2012 in London auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski belegte beim Olympia-Qualifikationsturnier in Ankara in der Gruppe A mit fünf Punkten nur Platz drei hinter den Niederlanden (7) und Gastgeber Türkei (6) und schied damit im Kampf um die Rio-Tickets frühzeitig aus. "Es ist das eingetreten, was wir alle nicht gehofft haben", sagte Koslowski. Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) hatte am Donnerstag spielfrei und verfolgte hilflos, wie die vom ehemaligen Bundestrainer Giovanni Guidetti betreuten Niederländerinnen durch einen 3:0-Erfolg gegen Kroatien noch vorbeizogen. Das deutsche Team hatte zuvor Siege gegen die Niederlande (3:2) und Kroatien (3:0) gefeiert, gegen die Türkei (1:3) aber verloren. Nur der Sieger des Acht-Nationen-Turniers in Ankara qualifiziert sich direkt für Rio. Der Zweit- und Drittplatzierte haben bei einem Achterturnier in Japan (14. Mai bis 5. Juni) eine zweite Chance.

Basketball, NBA: Auch der zweite Anzug der Dallas Mavericks sitzt. Ohne Dirk Nowitzki und drei weitere Leistungsträger, die nach dem Overtime-Krimi am Vortag eine Pause bekamen, gewannen die Mavericks bei den New Orleans Pelicans mit 100:91. In Abwesenheit von Nowitzki, Deron Williams, Wesley Matthews und Zaza Pachulia konnten vor allem Raymond Felton (22 Punkte) und Chandler Parsons (21) überzeugen. "Man verzichtet nicht gerne auf vier Starter, aber in diesem Fall war es nötig", sagte Coach Rick Carlisle. Nach dem 21. Saisonsieg und dem zweiten Erfolg in Serie steht Dallas auf Platz fünf im Westen. Nationalspieler Tibor Pleiß erlitt mit den Utah Jazz dagegen einen erneuten Rückschlag. Bei den heimstarken San Antonio Spurs unterlag Utah deutlich mit 98:123 und kassierte die zweite Niederlage in Folge. Center Pleiß kam 24:05 Minuten zum Einsatz und erzielte acht Punkte, zwei Rebounds und einen Assist - so gut war der Deutsche in der NBA noch nie. Die Spurs bleiben damit in dieser Saison in eigener Halle ungeschlagen. Utah belegt im Westen weiter den achten Platz.

Tennis: Angelique Kerber hat beim WTA-Turnier in Brisbane das Halbfinale erreicht. Die Nummer eins der deutschen Tennis-Damen gewann am Donnerstag 6:4, 6:4 gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa. Nächste Gegnerin von Kerber ist die Spanierin Carla Suárez Navarro oder Varvara Lepchenko aus den USA. Das Aus kam im Viertelfinale dagegen für Andrea Petkovic. Die Darmstädterin verlor 3:6, 0:6 gegen die amerikanische Qualifikantin Samantha Crawford, die momentan nur die Nummer 142 der Weltrangliste ist.

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Beim WTA-Turnier in Auckland zog Julia Görges in das Halbfinale ein. Sie setzte sich mit 6:7 (3:7), 6:2, 6:4 gegen die Japanerin Nao Hibino durch. Görges trifft in der Vorschlussrunde auf die Österreicherin Tamira Paszek.

Fußball in Italien: Juventus Turin mit Sami Khedira hat die Aufholjagd in der Serie A auch im neuen Jahr fortgesetzt. Der Meister feierte am Mittwoch am 18. Spieltag mit einem souveränen 3:0 (2:0) gegen Schlusslicht Hellas Verona seinen achten Ligasieg in Serie. Juve kletterte durch den verdienten Erfolg zunächst auf Rang zwei der Serie A hinter den AC Florenz, konnte aber am Abend noch von Inter Mailand und dem SSC Neapel verdrängt werden. Einen enttäuschenden Start ins neue Jahr erlebten AS und Lazio Rom. Die Roma mit dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger in der Startelf kam nach einer 2:0-Führung nur zu einem 3:3 (2:1) bei Chievo Verona. Die Giallorossi bleiben damit zwar Fünfter, der Rückstand auf die Tabellenspitze wuchs aber weiter an. Für Joker Miroslav Klose und seinen Club Lazio Rom reichte es zu Hause gegen den Vorletzten FC Carpi nur zu einem torlosen Remis, der Club ist damit weiter Zehnter.

Fußball in Spanien: Titelverteidiger FC Barcelona ist seinem 28. Triumph im spanischen Pokal einen weiteren Schritt nähergekommen. Im Achtelfinale um die Copa del Rey setzten sich die Katalanen mit Nationaltorwart Marc-André ter Stegen im Stadtderby gegen Espanyol Barcelona mit 4:1 (2:1) durch und erspielten sich eine komfortable Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Mittwoch. Am vergangenen Wochenende war Barca bei Espanyol in der Liga nicht über ein 0:0 hinausgekommen.

Der Gast erwischte den besseren Start und ging durch den Ecuadorianer Felipe Caicedo (9.) in Führung, doch Lionel Messi (13., 44.) drehte die Partie mit zwei Treffern noch vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel schossen Gerard Piqué (49.) und Neymar (88.) einen Vorsprung hinaus. Nach Gelb-Rot gegen Hernan Perez (72.) und Rot gegen Pape Diop (76.) beendete Espanyol das Spiel mit neun Mann.

Ohne den weiterhin angeschlagenen Nationalspieler Shkodran Mustafi steht auch der FC Valencia bereits nach dem Hinspiel mit einem Bein in der Runde der besten Acht. Beim 4:0 (2:0) gegen den FC Granada wurde Alvaro Negredo mit drei Toren zur entscheidenden Figur. Tabellenführer Atlético Madrid darf sich dagegen nach einem 1:1 (0:1) bei Abstiegskandidat Rayo Vallecano vor dem Rückspiel nicht zu sicher sein.

Beim anderen Stadtderby unterlag Betis Sevilla gegen den FC Sevilla mit 0:2 (0:1). Heiko Westermann fehlte Betis wegen einer Zehenblessur, auf der anderen Seite wurde der frühere Dortmunder Ciro Immobile ohne Torerfolg ausgewechselt. Athletic Bilbao drehte gegen den FC Villarreal einen 0:2-Halbzeitrückstand in einen 3:2-Sieg.

Skispringen, Gregor Schlierenzauer: Der österreichische Skisprunger Gregor Schlierenzauer nimmt wegen mentaler Probleme eine Auszeit und schließt auch ein Karriereende nicht aus. "Ich ziehe für heuer einen Schlussstrich, werde die Saison beenden und nehme mir damit nach zehn Jahren im Spitzensport erstmals eine richtige Auszeit", teilte Schlierenzauer am Donnerstag, an dem er seinen 26. Geburtstag feierte, über sein Management mit. Auf seiner Website schrieb er von einer "Pause auf unbestimmte Zeit".

Damit nimmt der Weltcup-Rekordgewinner auch nicht an der Skiflug-WM in der kommenden Woche am Kulm in seiner Heimat teil. "Im Moment brauche ich eine Pause und Abstand, wenn die Wunden verheilt sind und der Kopf klarer ist, schauen wir weiter", sagte er.

Ob er seine Karriere, die mit dem vorzeitigen Aus bei der Vierschanzentournee vor dem letzten Springen am Mittwoch in Bischofshofen einen weiteren Tiefpunkt erreicht hatte, noch einmal fortsetzt, ist Schlierenzauer derzeit selbst nicht klar: "Ich weiß hier und heute ganz einfach nicht, was die Zukunft bringt, will das Feuer neu entfachen und mir ohne Zeitdruck klar darüber werden, wie mein Weg weitergeht." Er ziehe "die Reißleine", schrieb er auf seiner Website. Der Rucksack, den er mit sich herumschleppe, sei "einfach zu schwer geworden".

Zuletzt hatte die österreichische Boulevardpresse immer wieder Gerüchte aufgegriffen, Schlierenzauer habe sich vor der Tournee nach fünf Jahren von seiner Freundin Sandra getrennt. Auch die Berichterstattung spielt bei seiner Entscheidung eine Rolle: "Dass zuletzt auch mein Privatleben zum Thema wurde, hat mich sehr enttäuscht."

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