Streit mit Tickethändler:Schalke reicht Klage gegen Viagogo ein

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Schalker Dauerstreit mit Viagogo (Archivbild). (Foto: dpa)

Der Streit zwischen Schalke 04 und der Online-Ticketbörse Viagogo geht in die nächste Runde. Mario Götze könnte beim Pokalspiel des FC Bayern gegen Hannover 96 wieder zum Einsatz kommen. Zlatan Ibrahimovic verlängert bei Paris St. Germain.

Schalke 04, Viagogo: Der Dauerzwist zwischen Fußball-Bundesligist Schalke 04 und der Online-Ticketbörse Viagogo geht in die nächste Runde. Die Königsblauen reichen am Donnerstag (26. September 2013) eine Schiedsgerichtsklage gegen Viagogo ein. Dies teilte der Champions-League-Starter am Dienstag mit. Schalke hatte am 9. Juli 2013 den Vertrag mit dem Online-Anbieter laut eigener Darstellung "wegen nachweislicher Vertragsverletzungen" fristlos gekündigt. Die Schiedsgerichtsklage wird laut S04 am Donnerstag bei der deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit in Köln eingereicht werden. Der Traditionsklub erwartet erst im ersten Halbjahr 2014 eine Entscheidung.

Schalke hatte ursprünglich am 1. Juli einen Vertrag mit dem Tickethändler abgeschlossen, diesen nach Fanprotesten aufgrund umstrittener Geschäftspraktiken des Unternehmens jedoch nur wenige Tage später wieder aufgekündigt. Viagogo habe trotz mehrfacher Aufforderungen von Beginn an vertragliche Regelungen nicht eingehalten, hatten die Schalker ihre Entscheidung begründet. Der Kontrakt hatte ursprünglich vorgesehen, dass die Schalker 3,6 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren dafür kassiert hätten, dass Viagogo pro Jahr 3000 Karten mit maximal 100-prozentigem Aufschlag weiterverkaufen darf und alle Ticketverkäufe "von Fan zu Fan" übernimmt.

Das Unternehmen hatte Schalke seinerseits vorgeworfen, aus dem Vertrag auszusteigen, "indem sie Viagogo des vermeintlichen Vertragsbruches beschuldigten". Schalke widersprach in einer offiziellen Stellungnahme zudem Darstellungen in der Sendung Sport inside" des WDR. Zu keiner Zeit habe Schalke 04 "seinen Mitgliedern gegenüber Unwahrheiten in Bezug auf die Vertragsinhalte mit Viagogo verbreitet", so der siebenmalige deutsche Meister. Entgegen einer vorherigen einvernehmlichen Übereinkunft habe Viagogo den Klub "kurz vor Vertragsbeginn massiv unter Druck gesetzt und mehr Ticketkontingente für Spiele eingefordert. Zu keinem Zeitpunkt hat der Verein dies selber von sich aus angeboten!"

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Von Guido Schröter

Fußball, Frankreich: Zlatan Ibrahimovic bleibt Paris St. Germain treu. Der 32-jährige Schwede, dessen Vertrag ohnehin noch bis 2015 läuft, verlängerte bei PSG vorzeitig um ein weiteres Jahr. Angeblich kassiert der Angreifer künftig 15 Millionen Euro pro Jahr. "Ich sehe keinen ambitionierteren Klub in Europa als Paris Saint-Germain", sagte Ibrahimovic, der in seiner Karriere bereits mit Ajax Amsterdam, Juventus Turin, Inter Mailand, dem FC Barcelona und dem AC Mailand Meister geworden war. Die Titel mit Juve waren allerdings nachträglich wegen des Manipulationsskandals aberkannt worden. Ibrahimovic war 2012 vom AC Mailand nach Paris gewechselt und gleich im ersten Jahr mit PSG Meister geworden. Nach 30 Saisontoren wurde "Ibra" auch zum "Fußballer des Jahres" gewählt. Der Schwede kann sich gut vorstellen, seine Karriere in Paris ausklingen zu lassen: "Es ist mein Wunsch, dass Paris St. Germain mein letzter großer Klub ist."

Fußball, DFB-Pokal: Nationalspieler Mario Götze von Bayern München steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Mittwoch gegen Hannover 96 vor einem Comeback. Trainer Pep Guardiola stellte einen Kurzeinsatz des 21-Jährigen in Aussicht. Guardiola wolle sich am Mittwoch beim gemeinsamen Frühstück mit der Mannschaft entscheiden, "ob Mario in den Kader kommt" oder "vielleicht im nächsten Spiel für ein paar Minuten spielt". Götze war in den vergangenen drei Wochen wegen einer Kapselverletzung ausgefallen, am Wochenende hatte er das Mannschaftstraining wieder aufgenommen. "Er braucht noch Zeit und muss sich noch weiterentwickeln", sagte Guardiola. Neben Götze ist auch Pierre-Emile Höjbjerg (Außenband) wieder ins Training eingestiegen.

Radsport, WM:Trixi Worrack ist trotz einer starken Vorstellung im WM-Einzelzeitfahren der Frauen ohne Medaille geblieben. Die Cottbuserin belegte bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften in der Toskana beim ungefährdeten Sieg der Niederländerin Ellen van Dijk einen guten fünften Rang. Zum Bronzeplatz fehlten der 31-Jährigen nach 22,05 Kilometern durch Florenz lediglich knapp drei Sekunden. Van Dijk absolvierte die Strecke in 27:48,18 Minuten und war damit etwa 24 Sekunden schneller als Linda Villumsen (Neuseeland) auf dem zweiten Rang. Das Podium komplettierte die Amerikanerin Carmen Small. In den beiden vergangenen Jahren hatte die Deutsche Judith Arndt den Titel gewonnen. Sie beendete aber 2012 ihre Karriere. Die deutsche Meisterin Lisa Brennauer aus Kempten blieb als Elfte mit einem Rückstand von gut einer Minute etwas unter ihren Möglichkeiten. Am Sonntag hatten Worrack und Brennauer im Teamzeitfahren der Frauen noch mit ihrer Profimannschaft Specialized-Lululemon die Goldmedaille errungen.

Volleyball, EM: Olympiasieger Russland und der Weltranglistendritte Italien haben das Viertelfinale erreicht. In den Play-offs gewannen die Russen in Danzig/Polen mühelos 3:0 (25:20, 25:14, 25:21) gegen die Slowakei und spielen am Mittwoch in der Runde der letzten Acht gegen Frankreich. Italien schaltete die Niederlande in Aarhus/Dänemark mit 3:1 (24:26, 25:18, 25:21, 25:18) aus und blieb im Titelrennen. Im Kampf um den Halbfinaleinzug geht es gegen Finnland. Russland hatte zum Vorrundenauftakt überraschend 0:3 gegen die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) verloren, die als Gruppensieger direkt ins Viertelfinale einzog. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen trifft am Mittwoch (20.00 Uhr/ Sport1) auf den Sieger der Play-off-Begegnung zwischen Polen und Bulgarien (Dienstag/20.00).

DFB, Niersbach: In der umstrittenen Regelauslegung bei Handspielen im Strafraum sieht auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach Handlungsbedarf. "Bei dem Thema werde ich auch zum Fan und sage: es war früher einfacher", sagte Niersbach dem SID: "Ich würde mir schon wünschen, dass hier Klarheit einkehrt. Und ich weiß von den Schiedsrichtern, dass sie sich das auch wünschen. Die sind ja mindestens so betroffen wie die Spieler oder Trainer." In der Bundesliga war zuletzt quasi an jedem Spieltag über umstrittene Handelfmeter diskutiert worden.

America's Cup: Das Duell um den America's Cup wird immer dramatischer. Verteidiger Oracle Team USA hat seinen Rückstand auf Herausforderer Emirates Team New Zealand auf 6:8 verkürzt. Nach nun fünf Erfolgen in Serie, zuletzt den drei souveränen Siegen am Sonntag und am Montag, schöpft der US-Segelrennstall von Larry Ellison wieder Hoffnung. Die neuseeländischen Herausforderer konnten die ersten fünf ihrer insgesamt acht Match-Punkte nicht verwandeln. Das zweite Montags-Rennen bei dem vor San Francisco ausgetragenen wichtigsten Segel-Wettbewerb der Welt wurde abgesagt. Die Gastgeber scheinen tatsächlich in der Lage den 1:8-Rückstand noch aufholen zu können. Sie dominieren das Duell, gewannen dank besserer Starts, besserer Positionierung auf dem Kurs und schnellerer Bootsgeschwindigkeit Rennen in Serie wie zuvor die Neuseeländer. "Wir glauben daran, dass wir den Cup noch verteidigen können", sagte Oracle-Skipper James Spithill. Den "Kiwis" bleiben nun noch drei weitere Chancen, um das Duell zu ihren Gunsten zu entscheiden.

Irland, Nationalelf: Noel King wird beim WM-Qualifikationsspiel am 11. Oktober in Köln gegen Deutschland auf der Bank der irischen Nationalmannschaft sitzen. Zwei Wochen nach der Trennung von Giovanni Trapattoni berief der irische Fußball-Verband den bisherigen Coach der U 21-Auswahl am Montagabend zum Interimstrainer. Der 56-jährige King hatte vor seinem Engagement beim Verband unter anderem Derry City und die Shamrock Rovers trainiert. Der 74 Jahre alte Trapattoni hatte Anfang des Monats nach der 0:1-Niederlage in Österreich das Handtuch geworfen.

Bundesliga, Schalke 04: Russlands Staatspräsident und Fußball-Fan Wladimir Putin hat offenbar den Bundesligisten Schalke 04 für den Transfer des ghanaischen Nationalspielers Kevin-Prince Boateng vom AC Mailand nach Gelsenkirchen gelobt. "Ich war in Krasnodar, wir haben neben Thematiken zu den Olympischen Spielen in Sotschi auch über Schalke gesprochen. Wladimir Putin lobte uns ausdrücklich für den Transfer von Boateng", sagte Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies der Sport Bild. Das zeige auch, so der S04-Boss, Boateng "wird von Anfang an immer mehr zu einem weiteren Gesicht des Vereins, zu einem Aushängeschild. Er ist sicher der Leuchtturm, der dem Team fehlte". Er gebe den Mitspielern Halt, moderiere und lenke, äußerte Tönnies. Boateng zeige allen, "wo es langgeht, und vor allem, wie es geht. Das hat man selbst beim 0:4 gegen Bayern gesehen". Tönnies pflegt sei Jahren einen engen Kontakt zum Kreml-Chef und weilte schon häufig zu Treffen mit Putin in Russland.

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