Der blaue Plastikzaun wackelte jetzt doch bedenklich, er verlief mitten durch ein slowakisches Knäuel der Freude. Auf der einen Seite hüpften zwei Reporter auf und ab, hinter dem Zaun Eltern und Freunde der slowakischen Skirennfahrer; eine Bekannte trug ein Baby auf dem Arm, das eisern schlief, obwohl die Mutter herzhaft kreischte. Die Slowaken hatten gerade die Schweizer besiegt, zuvor hatten sie die Italiener und Deutschen aus dem Teamwettbewerb verscheucht. Zehn Meter Luftlinie war die Stimmung nicht minder bewegt, Wolfgang Maier, Alpindirektor des Deutschen Skiverbands, badete aber nicht in Freude, sondern in kochend heißem Frust: Dass seine Auswahl in der ersten Runde an den Slowaken scheitern würde, damit habe er nicht gerechnet, sagte er, "am liebsten würde ich heimfahren. Oder etwas kaputt hauen."
Ski alpin:Wieder verzockt
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Rückenprobleme bei Felix Neureuther, die falsche Aufstellung, Frust statt Medaille - im Teamwettbewerb erlebt die deutsche Auswahl ihren vorläufigen Tiefpunkt bei der alpinen Ski-WM.
Von Johannes Knuth, St. Moritz
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