Ski alpin:0,13 Sekunden

Das Abfahrtsrennen der Frauen in Lake Louise endet mit einer doppelten Überraschung: Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin gewinnt erstmals in dieser Disziplin - und die Deutsche Viktoria Rebensburg wird nach einer prächtigen Leistung Zweite.

Von Johannes Knuth, Lake Louise

Die Revanche kam prompt, noch im Zielraum. Reaktionsschnell schob Viktoria Rebensburg Mikaela Shiffrin die Mütze ins Gesicht, als kleine, herzlich gemeinte Retourkutsche. Rebensburg hatte in Lake Louise gerade eine prächtige Abfahrt aufgeführt, doch dann war Shiffrin um lumpige 0,13 Sekunden schneller, vereitelte den ersten Abfahrtssieg der Deutschen. Rebensburg war trotzdem "mega happy" über ihren Auftakt im Speed-Betrieb, sie hatte bereits die ersten beiden Riesenslaloms des Winters gewonnen. Shiffrin sicherte sich derweil ihren ersten Weltcupsieg bei den Schnellfahrern, es war ihre erst vierte Abfahrt und ein weiterer beachtlicher Erfolg in einer an Erfolgen nicht gerade armen Karriere. Während die 22 Jahre alte Slalomkönnerin in neue Geschäftsfelder expandiert, endete der Samstag überhaupt ungewöhnlich: Die Tschechin Ester Ledecka, eine der besten Alpin- Snowboarderinen der Welt, wurde in ihrem Nebengewerbe Siebte, Lindsey Vonn nur Zwölfte. Allerdings war die Amerikanerin bei der ersten Abfahrt am Freitag derart deftig ins Fangnetz gerauscht, dass es einem mittelprächtigen Wunder glich, als Vonn am Samstag und Sonntag im Super-G (in dem sie ausschied und Rebensburg Zwölfte wurde) an den Start kroch. Ebenfalls beachtlich: Kira Weidle aus Starnberg schaffte als Achte am Samstag ihren bislang besten Ertrag im Weltcup; die 21-Jährige qualifizierte sich direkt für die kommenden Winterspiele. Und Michaela Wenig deutete als 17. an, dass die Nachführarbeit hinter Rebensburg langsam an Schwung gewinnt.

© SZ vom 04.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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