Ski alpin:Kitzbüheler Kolosseum

Lesezeit: 3 min

Die gefährlichste Abfahrt der Welt: Oft haben sich die Organisatoren der Streif mit diesem Ruf geschmückt. Doch in dieser Saison warf eine verhängnisvolle Sturzserie Fragen auf.

Von Johannes Knuth, Kitzbühel

Das Bild, das sich am Wochenende über alle anderen legte, zeigte ein Krankenzimmer. Links Georg Streitberger, Österreich, im Krankenbett, weißes Hemd, zwei Finger zum Victory-Zeichen geformt. Florian Scheiber, Österreich, kauerte in der Mitte, auf Krücken gestützt, er lächelte, zart. Und rechts Aksel Lund Svindal, Norwegen, der beste Abfahrtspilot des Winters, weißes Hemd, Augenringe, auch er hatte ein zartes Lächeln angeknipst. Am Abend zuvor hatte Svindal bereits ein Bild aus der Klinik in Hochrum in die Welt gefunkt, kurz nach dem Unfall, der seine Saison beendet hatte. "Ich habe mein Knie ein wenig beschädigt", schrieb er, etwas untertreibend. Das sei "irgendwie scheiße, aber so ist das Leben". Die norwegischen Medien zitierten noch den Athletiktrainer, sie zitierten diverse Ärzte und den norwegischen Alpindirektor, der wiederum über Svindal und die Ärzte sprach. Wenn Ärzte und Funktionäre nach einem Skirennen am meisten zu sagen haben, ist das kein gutes Zeichen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: