Ski Alpin:Angeschlagener Neureuther gewinnt letztes Rennen

Ski Alpin: Neureuther in Lenzerheide: Ein Schrei zum Abschluss

Neureuther in Lenzerheide: Ein Schrei zum Abschluss

(Foto: AFP)

Starker Abschluss der Saison: Felix Neureuther schlägt Kumpel Marcel Hirscher im schweizerischen Lenzerheide und bejubelt trotz Verletzung seinen dritten Saisonsieg. Für Maria Höfl-Riesch ist die Saison frühzeitig beendet - ein Stich in der Kniekehle zwingt sie zur Aufgabe.

Einem sehr starken ersten Durchgang ließ er einen offensiven und dennoch sicheren zweiten Lauf folgen: Felix Neureuther hat im letzten Herren-Rennen der Saison seinen fünften Sieg im alpinen Ski-Weltcup gefeiert. Im Ziel ballte er die Faust, schrie seine Freude in die kalte Schweizer Luft und lachte kurz darauf mit dem Wissen in die Kameras, seine bislang erfolgreichste Saison zu einem passenden Abschluss gebracht zu haben.

"Meine Saison war gewaltig. Es war halt einer da im Slalom, ein Übermensch - der Marcel Hirscher. Mein Ziel ist es, nächste Saison schneller zu werden und auch konstanter", sagte Neureuther, der vor einigen Wochen die WM als Zweiter - hinter Hirscher - beendet hatte. Den Erfolg im Disziplin-Weltcup hatte Hirscher schon vor dem Rennen ebenso sicher wie den im Gesamtklassement.

Dazu beendete er alle neun Spezialslaloms und die beiden City-Rennen auf dem Podest. Auch in Lenzerheide. Hinter Neureuther sicherte sich Hirscher vor dem Kroaten Ivica Kostelic Rang zwei. Für Neureuther selbst kam der dritte Saison-Erfolg überraschend, weil er nach einer Rückenverletzung erst nach einer Spritzenbehandlung starten konnte.

Als zweiter deutscher Skirennfahrer belegte Fritz Dopfer den 13. Platz. Neureuther schloss die Gesamtwertung auf dem vierten Rang ab. So gut war seit Armin Bittner im Jahr 1990 kein deutscher Skirennfahrer mehr. "Es war das erste Rennen, dass ich gewonnen habe, nachdem ich vor dem zweiten Durchgang geführt habe. Das ist ein schönes Gefühl."

Höfl-Rieschs Kniesorgen, Mazes Rekorde

Maria Höfl-Riesch ist weniger zufrieden mit einer Knieverletzung vom Weltcup-Finale abgereist. Im ersten Lauf des Riesenslaloms, des letzten Frauenrennens dieser Saison, war sie im Mittelteil der Strecke ohne Sturz ausgeschieden und hatte sich danach mit schmerzverzerrtem Gesicht sofort an das rechte Knie gefasst.

Audi FIS World Cup - Women's Giant Slalom

Küsschen für die Kugel: Überfliegerin Tina Maze

(Foto: Getty Images)

Anschließend war die 28-Jährige dennoch am Streckenrand bis ins Ziel abgefahren. "Sie hat einen Stich in der Kniekehle verspürt", sagte der deutsche Alpindirektor Wolfgang Maier. Höfl-Riesch wurde in einem Zelt im Zielraum untersucht, der Verdacht auf einen Kreuzbandriss bestätigte sich zunächst nicht.

"Unser Doc war leicht optimistisch", ergänzte Maier. Unmittelbar im Anschluss an die erste Untersuchung fuhr Höfl-Riesch mit ihrem Mann Marcus nach Kitzbühel. Dort sollte noch am Sonntag eine Computer-Tomographie durchgeführt werden.

Viktoria Rebensburg verpasste im zweiten Lauf ihren sechsten Podestplatz der Saison knapp. Die Olympiasiegerin musste sich mit dem vierten Rang begnügen. Der Sieg ging an Gesamtweltcupsiegerin Tina Maze. Die slowenische Skirennfahrerin gewann den Riesenslalom vor der französischen Weltmeisterin Tessa Worley und der Schweizerin Lara Gut. Rebensburg fehlten am Ende 0,36 Sekunden auf das Podium.

Maze schloss ihre überragende Weltcup-Saison mit ihrem elften Saisonsieg und zwei Rekorden ab. Die bisherige Punkte-Bestmarke von 2000, gehalten von Hermann Maier (Österreich) seit der Saison 1999/2000, übertraf sie am Ende um 414 Zähler. Darüber hinaus kam die 29 Jahre alte Allrounderin insgesamt 24 Mal auf das Siegertreppchen, zweimal häufiger als Maier vor 13 Jahren.

Mit ihren elf Siegen verfehlte sie die Bestmarke von 14 der Schweizerin Vreni Schneider aus der Schweiz aus der Saison 1988/89. Neben dem Gesamtweltcup gewann Maze außerdem die Wertungen im Super-G und im Riesenslalom, den Titel in der Abfahrt verfehlte sie nach der Absage des letzten Rennens nur um einen Punkt, den Titel im Slalom um 33 Punkte.

Drei Disziplin-Weltcups in einem Winter gewann bislang nur Lindsey Vonn (USA). Neben Petra Kronberger (Österreich) und Janica Kostelic (Kroatien) ist Maze die einzige Läuferin, die in einer Saison Rennen in allen Disziplinen gewann.

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