Rugby:Heiratsantrag mit Tränen-Haka

Erstmals seit 92 Jahren fand wieder ein olympisches Rugby-Finale statt. Der Sport gerät bei all den Emotionen fast zur Nebensache.

Von Jan Geißler

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Eine Niederlage ist schmerzhaft, erst recht gegen den größten Rivalen. Passiert beides dann auch noch im Finale der Olympischen Spiele, ist der Ärger besonders groß. Vor diesem Hintergrund lässt sich erahnen, wie sich die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft der Frauen am Montagabend gefühlt haben muss. Im Traumfinale um die Goldmedaille unterlagen die Kiwi-Frauen Erzfeind Australien 17:24. Übrig blieb Silber - und ziemlich viel Frust.

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Während die Australierinnen die erste olympische Rugby-Goldmedaille seit 92 Jahren bejubelten, wild tanzten und laut sangen ...

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(Foto: Mark Kolbe/Getty Images)

... versuchten die Neuseeländerinnen auf ganz spezielle Weise mit der Enttäuschung klar zu kommen: Nur wenige Minuten nach Abpfiff versammelte sich die Mannschaft auf dem Rasen des Deodora Stadions, um eine besonders emotionale Version des Hakas vorzuführen. Viele Spielerinnen hatten dabei Tränen in den Augen.

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Zuvor war es zwischen beiden Teams hart zur Sache gegangen. Vor allem die Australierinnen kämpften verbissen, schenkten ihren Gegnerinnen keinen Meter und packten immer wieder hart zu.

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Aber auch Neuseelands Frauen bewiesen Zweikampfstärke. Blöd nur, dass die Damen in Gelb dennoch immer wieder punkteten (hier Emma Tonegato). Bereits zur Halbzeit führte Australien 10:5, danach kamen die Neuseeländerinnen nicht mehr ran.

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Australien baute seinen Vorsprung weiter aus, Neuseeland weinte der vergebenen Chance nach. "Wir sind hier angetreten, um die Goldmedaille zu gewinnen, jetzt bringen wir Silber nach Hause", sagte Kiwi-Kapitänin Sarah Goss.

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"Am Ende ist uns einfach die Zeit ausgegangen", sagte Neuseeland-Coach Sean Horan, der dennoch Stolz war auf sein Team. Und eins steht fest: Sieger der Herzen sind die "Black Fern Sevens", wie die Mannschaft der Neuseeländerinnen genannt wird, in jedem Fall.

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Der romantischte Moment des Abends folgte jedoch erst nach der Siegerehrung: Die brasilianische Rugby-Spielerin Isadora Cerullo (links) erhielt von ihrer Lebensgefährtin Marjorie Enya, die als Volunteer im Stadion im Einsatz war, einen Heiratsantrag. Enya betrat mit einem roten Herz-Luftballon und einem Mikrofon in der Hand das Spielfeld und hielt mit einer bewegenden Ansprache um Cerullos Hand an. Diese sagte "Ja", das Stadion beziehungsweise die wenigen Zuschauer, die noch da waren, applaudierten.

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