RB Leipzig in der Einzelkritik:Forsberg verliert die Nerven

Der Schwede foult Philipp Lahm rüde und darf schon nach 30 Minuten duschen. Naby Keita erhält eine Lehrstunde. Und Yussuf Poulsen holt sich Beulen. RB Leipzig in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Thomas Hummel

Peter Gulacsi

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ungeschickt, ungeschickter, Gulacsi? Hatte all seine Fähigkeiten auf dem Weg von Leipzig in den Münchner Norden spätestens bei Ingolstadt abgegeben. Lies Flanken aus den Händen fallen, bolzte richtungslos nach vorne - und rannte Douglas Costa um. Einfach so. Fast mit Vorsatz, musste man meinen. War mit diesem Spitzenspiel gegen den FC Bayern überfordert, wie seine gesamte Mannschaft. Behielt immerhin die Nerven und hielt nach der Pause noch einige Bälle.

Marcel Halstenberg

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(Foto: AFP)

Kam 2015 für 3,5 Millionen Euro vom FC St. Pauli. Musste nun gegen Arjen Robben und Philipp Lahm zeigen, dass er zu Recht bei RB links verteidigen darf. RB will ja bekanntlich nichts weniger als die Weltherrschaft erreichen. An Halstenberg lag es aber noch am wenigsten, dass die RB-Weltherrschaft diesmal an den Stadtgrenzen von München endete. Spielte passabel, was etwa zwei Klassen unter Bayern-Niveau lag.

Willi Orban

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

In Kaiserslautern geboren und deshalb firm mit Aufsteigern, die gleich Meister werden. Erlebte mit fünfeinhalb Jahren die wundersame Geschichte mit Otto Rehhagel in der Pfalz. Erkannte am Mittwochabend, warum sich das eher nicht wiederholen dürfte. Sein Mittelfeld ließ ihn und die Abwehrkollegen zu oft alleine, musste ständig mit Ilsanker versuchen, die Dose noch über Wasser zu halten.

Stefan Ilsanker

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mit 27 Jahren eigentlich viel zu alt für den Jungbullen-Stall in Leipzig. Gilt als Papa, Opa oder Xabi Alonso der Mannschaft. Vielleicht lag es daran, dass der Österreicher noch am ehesten den Überblick behielt. Rettete hinten, was zu retten war. (Archivbild)

Bernardo

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(Foto: dpa)

Sein Vater spielte einst hier beim FC Bayern. Doch von Bernardo senior hat sich nur die Episode überliefert, dass ihn Klaus Augenthaler einst bei einem Mannschaftsausflug in die Isar geworfen hatte und dann "Crocodile" schrie. Bernardo senior muss sehr schnell geschwommen sein damals. Jetzt kam der Tag der Rache, oder? Nun ja, klappte nicht ganz. Costa und Alaba zeigten dem Brasilianer, wo seine Leistungsgrenze liegt. Prognose: Eher kein Kandidat für den FC Bayern.

Naby Keita

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Viele nannten ihn bislang die größte Entdeckung der Saison. Entdeckte aber in München, dass auch der teuerste Einkauf der Leipziger Klubgeschichte ein kleines Licht sein kann. Die Zone vor der Abwehr war die Problemzone der Rasenballsportler, Naby Keita fand dort überhaupt nicht statt. Weder nach vorne, noch nach hinten. Erhielt von Thiago eine Lehrstunde. Verspielte den Ball vor dem 0:2. Blieb in der Pause in der Kabine. War er nach seiner Oberschenkelverletzung vom vergangenen Samstag eventuell nicht ganz fit?

Diego Demme

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(Foto: dpa)

Bewertung: Siehe Naby Keita. Lief verloren über den Rasen, sein Deckungsraum musste ihm vorkommen wie der große weite Ozean. Fand keine Orientierung und konnte froh sein, dass die Abwehrspieler wenigstens einige der Münchner Angriffe hinter ihm aufhielten.

Emil Forsberg

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(Foto: REUTERS)

Ein Schwede verliert die Nerven. Hatte offensichtlich keine Lust mehr, den Gegenspielern hinterhersausen zu müssen, weshalb er Philipp Lahm von hinten fies am Knöchel traf. Auf dem Pausenhof führt das zur Rangelei, in der Bundesliga auch, der Schiedsrichter zeigte ihm Rot. War dadurch schon nach einer halben Stunde erlöst und konnte warm duschen. Entschuldigte sich später bei Lahm.

Marcel Sabitzer

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(Foto: dpa)

Fiel schon bei der EM im Team Österreich nicht sonderlich auf. Fiel auch in München nicht sonderlich auf. Rannte brav seine Kilometer. Mehr nicht.

Timo Werner

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(Foto: AFP)

Fiel immerhin zwei, drei Mal mit beherzten Sprints auf dem Flügel auf, legte Poulsen nach wenigen Minuten fast das 0:1 auf. Stellte den Beweis an, dass bei Leipzig eben nicht nur junge, hungrige Zweikampfer und Vielläufer spielen. Sondern auch ein paar gute Fußballer.

Yussuf Poulsen

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(Foto: AFP)

Warf sich wie immer mit Vehemenz in die Luftkämpfe, wenn sein Torwart oder die Verteidiger den Ball hoch und weit vorbolzten. Holte sich dabei einige Beulen gegen Hummels, Vidal und Alonso. Ging an diesem Abend sinnbildlich zu Boden.

Dominik Kaiser

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(Foto: AFP)

Ein Spitzenspiel in München kurz vor Weihnachten - das hätte er sich wohl nicht träumen lassen, als er im Jahr 2012 zu einem Viertligisten nach Leipzig wechselte. Sein Trainer muss sich grämen, dass er Dominik Kaiser nicht eher brachte. Viel schlechter als Keita hätte er eh nicht spielen können. (Archivbild)

Davie Selke

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam nach 59 Minuten für Werner. Sollte wohl irgendwie die Befreiungsschläge seiner Kollegen verarbeiten. Klappte so leidlich. Verstolperte den besten Konter seiner Mannschaft kurz vor Schluss, passte sich seinen Kollegen damit an. (Archivbild)

Oliver Burke

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(Foto: AFP)

Schotte, 15 Millionen Euro teuer, schnell, bullig. Durfte am Ende zehn Minuten mitspielen. (Archivbild)

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