Arkadiusz Milik, 22, ist ja so etwas wie der Harry Klein des polnischen Sturms, ein talentierter Zuarbeiter, der nur gelegentlich aus dem Schatten des Oberinspektors hinaustritt.
Doch anstatt nur für Robert Lewandowski den Wagen zu holen, war die Folge vom Donnerstagabend ("Ein Fall für Arkadiusz") auf die Rolle des jungen Angreifers zugeschrieben. Lewandowski, der vielleicht beste Mittelstürmer der Welt, war plötzlich Zuarbeiter.
Er hätte der Held werden können
Der Mann vom FC Bayern lief unermüdlich, er machte Räume frei für seinen Nebenmann, einmal legte er ihm gar beim Freistoß den Ball mit der Sohle auf, und zwei präzise Flanken, die in den deutschen Strafraum flogen, fanden in Milik ihren Abnehmer.
Doch der Mann, der einst in Leverkusen an der hohen Konkurrenz scheiterte und in Amsterdam zum begehrten Talent reifte, vergab zweimal.
Einmal nahm er die Nase anstelle der Stirn, einmal den Kopf anstelle des Beins. "Ach, der Milik", klagte die Zeitung Rzeczpospolita, "er hätte der Held werden können." Er selbst gab seinen Fehler zu, und sagte: "Es hilft ja nix. Ich versuche, das zu vergessen, aber die Nacht wird lang."