Pep Guardiola über Bayern-Verletzte:"Schweinsteiger und Ribéry brauchen mehr Zeit"

Lesezeit: 8 min

Schied zuletzt in Peking im Achtelfinale aus: Angelique Kerber. (Foto: dpa)

Der Coach des FC Bayern will die Rückkehr seiner angeschlagenen Profis ohne Druck abwarten. Lionel Messi muss sich wegen seiner Steuersache doch vor Gericht verantworten. Die Uefa brummt Bayern-Gegner ZSKA Moskau drei weitere Geisterspiele auf.

Fußball, FC Bayern: Für Weltmeister Bastian Schweinsteiger gibt es in München keinen Zeitplan für ein Comeback. Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler fällt seit Saisonbeginn wegen erneuter Patellasehnenprobleme am Knie aus und wird auch der deutschen Nationalmannschaft in den anstehenden EM-Qualifikationsspielen gegen Polen und Irland wieder fehlen. Womöglich wird der von Bundestrainer Joachim Löw zum Kapitän beförderte Schweinsteiger das DFB-Team in diesem Jahr gar nicht mehr aufs Spielfeld führen.

"Basti wird zurückkommen", sagte Bayern-Trainer Pep Guardiola am Freitag. Eine klare Prognose, ob das noch für das laufende Jahr gelte, war dem Spanier nicht zu entlocken. Man werde "keinen Druck" bei der Rückkehr erzeugen. Nach seinen Informationen werde es aber jeden Tag besser. Dass Schweinsteiger im Leistungszentrum auf dem Rad an seiner Fitness arbeiten könne, mochte Guardiola aber nicht überbewerten. "Wir spielen mit dem Ball, nicht mit dem Fahrrad", sagte er. Schweinsteiger und auch Franck Ribéry, der aktuell auch wieder wegen Patellasehnen-Problemen eine Spielpause einlegen muss, bräuchten beide noch "mehr Zeit", sagte der Trainer.

Bayern-Profi Juan Bernat steht derweil erstmals im Aufgebot der spanischen Nationalmannschaft. Der 21-Jährige wurde von Trainer Vicente del Bosque am Freitag für die Partien in der EM-Qualifikation in der Slowakei (9. Oktober) und in Luxemburg (12. Oktober) nominiert.

Champions League, Sperre: Die Uefa hat hart gegen ZSKA Moskau durchgegriffen und den russischen Meister zu drei weiteren "Geisterspielen" in der Champions League verurteilt. Die Uefa ahndete damit das schwere Fehlverhalten Moskauer Fans beim Auswärtsspiel gegen den AS Rom am 17. September, die im Rahmen der 1:5-Niederlage von ZSKA durch rassistische Fangesänge und das Zünden von Feuerwerkskörpern negativ aufgefallen waren. ZSKA hatte bereits sein erstes Heimspiel der laufenden Königsklassen-Saison am Dienstag gegen den FC Bayern (0:1) unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten müssen.

Grund für diese Strafe waren Rassismus-Vorkommnisse beim Champions-League-Gruppenspiel gegen Viktoria Pilsen am 10. Dezember 2013 gewesen. Schon dabei galten die Moskauer Fans als Wiederholungstäter. Ohne Zuschauer finden nun die ZSKA-Heimspiele gegen Manchester City (21. Oktober) und Rom (25. November) sowie das folgende Europapokal-Heimspiel, unabhängig von Saison und Wettbewerb, statt. Zudem erhält der Klub eine Geldstrafe von 200.000 Euro, und darf keine Tickets für das Auswärtsspiel in Manchester am 5. November verkaufen. "Der Kampf gegen Rassismus hat hohe Priorität für die Uefa, die eine Null-Toleranz-Politik verfolgt", teilte der Verband mit. Welche Strafen ZSKA bei einem erneuten Vergehen drohen, ließ er offen.

Basketball, BBL: Der sechsmalige Basketball-Meister Brose Baskets Bamberg ist nach dem großen personellen Umbruch im Sommer holprig in die neue Saison gestartet. Am ersten Spieltag der Bundesliga mühte sich das Team des neuen Trainers Andrea Trinchieri in eigener Halle gegen die Eisbären Bremerhaven zu einem 83:82 (35:42). Vorjahres-Halbfinalist EWE Baskets Oldenburg setzte zum Auftakt bei ratiopharm Ulm mit einem 83:76 (40:40)-Erfolg ein Ausrufezeichen. Mit einem Heimsieg in die Saison gestartet ist TBB Trier durch ein 79:65 (39:34) gegen die Löwen Braunschweig. Die Fraport Skyliners, Meister von 2004, unterlagen dagegen in eigener Halle Phoenix Hagen nach Verlängerung mit 104:105 (90:90, 48:48).

Bei Bamberg war der US-Amerikaner Carlon Brown als einer von acht Neuzugängen mit 17 Punkten der Topscorer. Nach dem Aus im Play-off-Viertelfinale hatte sich der einstige Serienmeister von seinem Erfolgstrainer Chris Fleming und von Sportdirektor Wolfgang Heyder getrennt. Auch zahlreiche Stars wie Anton Gavel verließen den Klub. Die Titelfavoriten Bayern München und Alba Berlin waren bereits am Donnerstag mit Siegen in die Saison gestartet. Meister Bayern bezwang den Mitteldeutschen BC 86:63 (43:34). Pokal- und Champions-Cup-Sieger Alba Berlin setzte sich durch das 110:74 (59:32) über Aufsteiger BG Göttingen an die Tabellenspitze.

Basketball, WM der Frauen: Europameister Spanien und der Olympiadritte Australien haben bei der Basketball-WM der Frauen als erste Teams das Halbfinale erreicht. Die Ibererinnen bezwangen China 71:55, das Team aus Down Under schlug Kanada 63:52. Spanien trifft nun am Samstag auf den Sieger der Partie zwischen Gastgeber Türkei und Serbien, Australien auf Rekordweltmeister USA oder Frankreich.

Fußball, Holland: Stürmer Dirk Kuyt hat seine Karriere in der niederländischen Nationalmannschaft beendet - nicht ganz freiwillig. Trainer Guus Hiddink habe ihm erklärt, "dass er nicht mehr fest mit mir plant", berichtete der 34-Jährige, der beim Meister Fenerbahce Istanbul unter Vertrag steht. Kuyt zog die Konsequenzen und erklärte nach 104 Länderspielen für Oranje mit 24 Toren, drei Welt- und zwei Europameisterschaften seinen Rücktritt. Dies gab der niederländische Fußballverband KNVB am Freitag bekannt. "Ich schaue mit Stolz zurück auf zehn wunderbare Jahre in der Nationalmannschaft", sagte Kuyt. Seinen größten Erfolg feierte er mit dem Finaleinzug bei der WM 2010. Bei der WM in Brasilien setzte ihn Bondscoach Louis van Gaal als Außenverteidiger ein.

Tennis, Rafa Nadal: Bei seinem ersten Turnier nach gut dreimonatiger Verletzungspause ist der frühere Tennis-Weltranglistenerste Rafael Nadal im Viertelfinale ausgeschieden. Der Spanier unterlag beim ATP-Turnier in Peking dem Slowaken Martin Klizan 7:6 (9:7), 4:6, 3:6. Nadal hatte zuletzt wegen anhaltender Schmerzen am rechten Handgelenk seit dem Grand-Slam-Turnier in Wimbledon pausiert. In Peking hatte er im Achtelfinale noch den Münchner Peter Gojowczyk besiegt. Im Halbfinale treffen damit der Weltranglistenerste Novak Djokovic und Olympiasieger Andy Murray sowie Tomas Berdych und Klizan aufeinander.

Fußball, Steueranklage: Lionel Messi wird sich in Spanien doch wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten müssen. Der zuständige Richter habe in Gavà bei Barcelona einen Antrag von Messis Anwälten auf Einstellung der Ermittlungen gegen den Argentinier zurückgewiesen und damit den Weg für die Eröffnung des Prozesses freigemacht, berichtete am Freitag die staatliche Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf Justizkreise. Auch wenn der Stürmer des FC Barcelona sich nicht um finanzielle Angelegenheiten gekümmert habe, gebe es Hinweise dafür, dass er über die Aktivitäten seines Vaters und Managers Jorge Messi informiert gewesen sei. Vater Jorge hatte seinen Sohn in der Affäre entlastet und beteuert, Lionel Messi habe sich nie mit Steuerdingen befasst. Daraufhin hatte sich auch die Anklagebehörde in einem ersten vom Richter abgewiesenen Antrag dafür ausgesprochen, nur noch gegen den Vater zu ermitteln. Die Justiz legt dem vierfachen Weltfußballer zur Last, dem Finanzamt zwischen 2007 und 2009 insgesamt 4,1 Millionen Euro an Steuern schuldig geblieben zu sein. Messi zahlte nach Einleitung der Ermittlungen 15 Millionen Euro Steuern an das Finanzamt nach.

Tennis, WTA-Saisonfinale: Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber hat nach ihrem Achtelfinal-Aus in Peking das WTA-Saisonfinale (20. bis 26. Oktober) in Singapur verpasst. Wimbledon-Finalistin Eugenie Bouchard (Kanada), Agnieszka Radwanska (Polen), US-Open-Finalistin Caroline Wozniacki (Dänemark) und die frühere Weltranglistenerste Ana Ivanovic (Serbien) sicherten sich die letzten vier Startplätze in Singapur. "Ich kann nicht sagen, dass ich nicht traurig und enttäuscht bin", schrieb Kerber, in der relevanten Rangliste "Road to Singapore" ab Montag die Nummer zehn, bei Facebook. Zuvor hatten sich bereits Serena Williams (USA), Maria Scharapowa (Russland), Simona Halep (Rumänien) und Petra Kvitova (Tschechien) für das Finale der acht besten Spielerinnen des Jahres qualifiziert. Williams leidet derzeit allerdings unter Knieschmerzen. Nach ihrem Achtelfinal-Sieg beim WTA-Turnier in Peking stieg die Weltranglisten-Erste aus dem Turnier aus.

2. Bundesliga, 1. FC Nürnberg: Der langjährige Kapitän Raphael Schäfer ist im Tor von Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg nur noch die Nummer drei. "Das hat man mir so mitgeteilt", sagte der 35-Jährige der Nürnberger Zeitung. Schäfer hatte beim 3:2 des Bundesliga-Absteigers am vergangenen Montag gegen den 1. FC Kaiserslautern bereits auf der Tribüne. "Vielleicht spiele ich nie wieder für den Club", sagte Schäfer, der im 13. Jahr beim 1. FCN ist. Ob Schäfer seinen bis 2016 laufenden Vertrag erfüllen oder sein Karriereende vorziehen wird, ließ er offen. Schäfer legte Wert auf die Feststellung, er habe sich "nichts zuschulden kommen lassen". Laut Ismael und Sportvorstand Martin Bader habe der Club nach dem schwachen Saisonstart den ohnehin geplanten Generationswechsel vorziehen wollen. "Wir haben großen Respekt für Raphael und seine zehn Jahre als Kapitän. Deshalb gehen wir auch professionell mit ihm um", sagte Bader. Wenig professionell hat sich offenbar Dave Bulthuis (24) verhalten. Der Linksverteidiger hat sich aus Enttäuschung über seine Reservistenrolle mit Coach Ismael angelegt und wurde aus disziplinarischen Gründen ins Regionalliga-Team verbannt. "Er ist übers Ziel hinausgeschossen und muss erst wieder einen Schritt auf den Trainer zugehen", sagte Bader.

Formel 1, Suzuka: WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton hat auch in Japan Stärke demonstriert und seinen Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg am Freitag distanziert. Im freien Training zum Großen Preis in Suzuka (Sonntag 8 Uhr MESZ/RTL und Sky) fuhr Hamilton (England) in 1:35,087 Minuten die Tagesbestzeit. Der WM-Zweite Rosberg (Wiesbaden/1:35,318) lag mehr als zwei Zehntelsekunden hinter seinem Titel-Konkurrenten. Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim/1:36,436) wurde auf der Strecke, auf der er in den vergangenen fünf Jahren viermal gewann, Fünfter. Damit lag der Red-Bull-Pilot allerdings vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo (1:37,186), der Zehnter wurde. Der Niederländer Max Verstappen (1:38,157) schrieb mit seinem ersten Trainingseinsatz für Toro Rosso Geschichte: Mit 17 Jahren und drei Tagen ist der Sohn des früheren Formel-1-Piloten Jos Verstappen der jüngste Teilnehmer an einem Grand-Prix-Wochenende. Verstappen kam wie geplant nur in der Vormittags-Session zum Einsatz und belegte dabei einen beachtlichen zwölften Platz, musste sein Auto aber wenige Minuten vor dem Ende mit einem Motorschaden abstellen. Nico Hülkenberg (Emmerich/1:37,504) fuhr im Force India auf Rang 12, Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing/1:38,010) belegte den 17. Platz. Für das Rennen am Sonntag drohen den Fahrern derweil erhebliche Beeinträchtigungen: Taifun "Phanfone" nähert sich Japan, die Organisatoren erwarten starke Niederschläge.

Volleyball, WM: Giovanni Guidetti lässt seine Zukunft als Bundestrainer der deutschen Volleyballerinnen offen. "Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, aber wenn ich am Ende von diesem Turnier merke, dass ich dieser Mannschaft nicht mehr helfen kann, dann spreche ich mit dem Präsidenten", sagte der 42-Jährige der Nachrichtenagentur dpa und dem Volleyball-Magazin. Das DVV-Team ist bei der WM in Italien in der zweiten Runde gescheitert. Die deutschen Volleyballerinnen haben von bislang sieben Spielen bei der WM fünf verloren. In den letzten beiden Partien gegen China (0:3) und Japan (2:3) war zumindest eine Leistungssteigerung zu sehen. "Dass in acht Jahren mal ein Turnier schlecht läuft, kann passieren", sagte Guidetti. Der 42-Jährige ist seit Mai 2006 Bundestrainer. Im vergangenen März hatte er seinen Vertrag bis 2016 verlängert.

Fußball, Borussia Dortmund: Die Uefa hat ein Ermittlungsverfahren gegen Borussia Dortmund wegen des Fehlverhaltens einiger Fans beim 3:0-Sieg in Anderlecht eingeleitet. Wie die Europäische Fußball-Union mitteilte, wird die Disziplinarkommission am 16. Oktober urteilen, welche Folgen das Abbrennen von Bengalos am Mittwochabend vor dem Anpfiff zur zweiten Hälfte der Champions-League-Partie hat. Auch gegen Galatasaray Istanbul und den FC Basel wird ermittelt. Basel war nach Ausschreitungen seiner Anhänger in der vorigen Saison in Salzburg mit einem Geisterspiel auf Bewährung belegt worden, die zweijährige Frist läuft noch.

Handball, Champions League: Der THW Kiel hat seinen ersten Sieg in der Handball-Champions-League gefeiert. Nach der Auftaktniederlage bei Croatia Zagreb gewann der deutsche Rekordmeister am Donnerstag 34:32 (20:16) gegen den spanischen Vertreter Naturhouse Logroño. Mann des Abends war THW-Spielmacher Aron Palmarsson mit zwölf Treffern. Für die Gäste warfen Juanin Garcia und Albert Rocas je sieben Tore. Die Kieler brauchten vor 6500 Zuschauern eine Viertelstunde, bis sie in die Partie gefunden hatten. Trainer Alfred Gislason stellte die Abwehr, die dem spanischen Vizemeister zuvor zu viele Gelegenheiten gegeben hatte, auf eine defensivere 6:0-Formation um. Dazu nutzte der THW jetzt auch die Möglichkeiten in der Offensive. Antreiber im Kieler Spiel war der Isländer Palmarsson, der schon bis zur Pause neun Tore warf. "Was Aron in der ersten Halbzeit getroffen hat, war wirklich sensationell", lobte auch der derzeit verletzte Kieler Kapitän Filip Jicha im TV-Sender Sky.

Fußball, RB Leipzig: Matthias Sammer sieht die Entwicklung beim umstrittenen Fußball-Zweitligisten RasenBallsport Leipzig positiv. Der Aufstieg des vom Brausehersteller Red Bull mit Millionen Euro gesponserten Aufsteigers ist für den Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters Bayern München auch eine Art Konjunkturhilfe für die Region. "Das schafft natürlich auch Arbeitsplätze. Dementsprechend bin ich dem immer positiv gegenüber gestanden", sagte der gebürtige Dresdner dem Radiosender NDR Info. Ursachen für den Erfolg des österreichischen Unternehmens sieht Sammer auch in regionalen Strukturproblemen. "Ein paar Traditionalisten werden wieder rumschreien und weinen, aber das ist nicht in Ordnung. Wenn es Lok und Chemie Leipzig nach der Wende nicht geschafft haben, ihre Kraft im Interesse des Fußballs vor Ort zu bündeln - dann gibt es immer einen lachenden Dritten", sagte der 47-Jährige.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: