Olympia:Brasilianische Justiz klagt Ryan Lochte an

Der US-Schwimmer soll wegen Falschanzeige vor Gericht. Während der Olympischen Spiele in Rio hatte er einen Überfall auf sich und seine Teamkollegen erfunden.

Der US-Schwimmer Ryan Lochte ist in Brasilien wegen Falschanzeige angeklagt worden. Der 32-Jährige hatte bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro behauptet, er und drei seiner Teamkollegen seien überfallen worden. Aufnahmen einer Überwachungskamera belegten jedoch, dass der Raubüberfall erfunden war. Nach den erforderlichen Polizeiermittlungen sei der Fall der Staatsanwaltschaft übergeben und eine Anklage erhoben worden, erklärte ein Polizeisprecher.

Als nächster Schritt soll ein Rechtshilfeersuchen an die US-Justiz gehen. Für Falschanzeige stehen in Brasilien Haftstrafen von ein bis sechs Monaten oder Bußgeld an. Nach Darstellung der brasilianischen Polizei urinierten die vier US-Schwimmer hinter einer Tankstelle. Lochte soll dabei ein Werbeschild von der Wand gerissen haben. Private Sicherheitsleute stellten danach die Sportler, die nach eigenen Angaben den Brasilianern etwas Geld gaben.

Lochte verlor nach dem Zwischenfall mehrere Sponsoren. Medienberichten in den USA zufolge dürfte der finanzielle Verlust für den mehrfachen Olympia-Medaillengewinner bei deutlich über einer Million Dollar liegen.

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Olympia
:Justiz-Wirren um US-Schwimmer: Da lügt doch jemand

Ryan Lochte und drei weitere US-Schwimmer haben einen Raubüberfall nur erfunden, um einen für sie peinlichen Vorfall zu vertuschen. Brasilien empfindet ihre Schmierenkomödie als Affront.

Von Jürgen Schmieder

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