Trotz Olympia-Niederlage Istanbuls:DFB hält an Bewerbung für EM-Finale 2020 fest

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Hätte gerne das Finale der EM 2020 in München: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Deutsche Fußballbund bewirbt sich entgegen der Ankündigung, nicht mit der Türkei um die Endspiel-Option zu konkurrieren, um die Austragung des EM-Finales 2020 in München. DFB-Präsident Niersbach dementiert Einigung mit Bundestrainer Löw über neuen Vertrag, die Eckdaten seien aber festgelegt. Springreiter Dreher gewinnt in Kanada den Nationenpreis.

Fußball, EM 2020: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird sich trotz der Niederlage Istanbuls bei der Olympia-Vergabe weiter bei der UEFA um ein EM-Endspiel 2020 in München bewerben. "Es bleibt bei dem Beschluss des DFB-Präsidiums, dass wir uns fristgerecht zum 12. September mit München als Ausrichterstadt für zwei alternative Veranstaltungspakete bewerben. Eine Option umfasst drei Gruppenspiele und eine Begegnung des Viertelfinales, das zweite Paket beinhaltet die beiden Halbfinals und das Endspiel", sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker am Sonntag.

Der DFB hatte angekündigt, nicht mit der Türkei um die Endspiel-Option zu konkurrieren. Durch die Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Tokio statt Istanbul wäre eine türkische Bewerbung um das Finale des pan-europäischen Fußballturniers nun möglich. Noch gilt es aber nicht als sicher, ob die Türken überhaupt diese Option wählen werden oder lieber alleiniger Gastgeber der EM 2024 werden wollen. Auch der DFB hat diese Möglichkeit noch nicht ausgeschlossen. Die Bewerbungsunterlagen für 2020 müssen bis kommenden Donnerstag bei der UEFA vorliegen. Der Kontinentalverband entscheidet im September 2014 über die 13 EM-Städte in 13 Ländern.

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Von Jonas Beckenkamp

Fußball, DFB: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat Gespräche über eine Vertragsverlängerung von Joachim Löw bestätigt und eine Fortsetzung der Zusammenarbeit als "naheliegend" bezeichnet. Allerdings hätte sich der DFB mit Löw, Manager Oliver Bierhoff, Assistenzcoach Hansi Flick und Torwarttrainer Andreas Köpke darauf verständigt, "die Qualifikation abzuwarten, bis die WM-Teilnahme feststeht, und dann sprechen wir weiter", sagte Niersbach in der ARD-Sportschau. Niersbach kann sich eine Paketlösung für die gesamte Sportliche Leitung der Nationalmannschaft vorstellen: "Das ist naheliegend, das man in der Konstellation weitermacht, wenn es sich so bewährt hat." Derzeit laufen die Verträge bis zur WM 2014.

Löw hat eine entscheidende Annäherung mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) bestätigt. "Ich habe noch keine Gespräche mit dem DFB geführt, aber mein Berater (Harun Arslan, d. Red.) hat mit Generalsekretär Helmut Sandrock gesprochen und dabei zwei bis drei Eckdaten festgelegt", sagte der 53-Jährige dem Kicker. Er versicherte, dass es keine Entscheidung vor Ende der Qualifikation geben werde: "Es wird schon vor der WM sein." Die Bild-Zeitung hatte am Samstag berichtet, dass sich Löw mit dem DFB bereits auf eine Vertragsverlängerung bis 2016 geeinigt habe.

Fußball, Eintracht Frankfurt:Kapitän Pirmin Schwegler ist erfolgreich am linken Knie operiert worden und wird seinem Verein Eintracht Frankfurt nun voraussichtlich drei Monate fehlen. Das gab der Fußball-Bundesligist am Wochenende bekannt. Schwegler hatte sich in der vergangenen Woche während einer Trainingseinheit der Schweizer Nationalmannschaft einen Innenbandriss zugezogen. Der einstündige Eingriff bei dem 26-Jährigen erfolgte in Basel. "Wir sind sehr froh, dass die OP gut verlaufen ist und wünschen Pirmin einen schnellen Heilungsprozess", sagte der Frankfurter Sportdirektor Bruno Hübner.

Tokio 2020
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Das Internationale Olympische Komitee überrascht mit seiner Entscheidung, die Olympischen Spiele 2020 an Tokio zu vergeben. Die Hauptstadt liegt nur 250 Kilometer von Fukushima entfernt, wo immer noch radioaktives Wasser austritt. Wirtschaftliche Probleme in Madrid und politische in Istanbul hält das IOC offensichtlich für bedenklicher.

Von Peter Burghardt, Buenos Aires

Springreiten: Hans-Dieter Dreher hat den deutschen Springreitern beim Reitturnier im kanadischen Spruce Meadows den Sieg im Nationenpreis gesichert. Der Reiter aus Eimeldingen ritt am Samstagnachmittag (Ortszeit) mit Colore eine fehlerfreie Runde. Dadurch setzte sich das deutsche Team vor den Mannschaften aus Belgien und Frankreich durch, deren Reiter jeweils einen Abwurf hatten. Zu der in Kanada startenden Equipe gehörten außerdem Christian Ahlmann (Marl) mit Asca, Daniel Deußer (Mechelen/Belgien) mit Evita und Lars Nieberg (Sendenhorst) mit Leonie.

Fußball, Brasilien: Überschattet von Ausschreitungen hat Brasiliens Fußball-Nationalmannschaft beim Wiedersehen mit den heimischen Fans nach dem Confed-Cup-Triumph einen Kantersieg gefeiert. Am "Tag der Unabhängigkeit", der von landesweiten Protestmärschen begleitet wurde, fertigte die Seleção Australien mit dem deutschen Trainer Holger Osieck 6:0 (3:0) ab. VfL Wolfsburgs Luiz Gustavo (83.) traf ebenso wie Jo (8./35.), Superstar Neymar (35.), Ramires (58.) und Alexandre Pato (72.). Bayern Münchens Dante wurde in der 62. Minute eingewechselt. Im Rahmen der Proteste, die jedoch mit weniger Menschen als angenommen stattfanden, hatten rund 200 Brasilianer auf den Weg ins Stadion versucht, einen Sperr-Ring der Polizei zu durchbrechen. Tränengas und Blendgranaten wurden eingesetzt, ersten Berichte zufolge gab es 30 Festnahmen. Große Tumulte blieben allerdings aus. Das 72.000 Zuschauer fassende Estádio Nacional in der Hauptstadt Brasilia war überraschend längst nicht ausverkauft.

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Philipp Lahm gibt den großen Routinier im 100. Länderspiel und führt eine Pirouette vor, Miroslav Klose zieht mit Gerd Müller gleich und wirkt wie ein Kandidat für Katar 2022. Thomas Müller gönnt sich schöpferische Auszeiten. Die deutsche Mannschaft beim 3:0 gegen Österreich in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Christof Kneer und Klaus Hoeltzenbein

Fußball, Österreich: Weiterer Rückschlag für Österreichs Fußball-Nationalmannschaft: Die Auswahl der Alpenrepublik muss auch im vorentscheidenden WM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Wien gegen Irland auf Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic verzichten. Der 25 Jahre alte Profi von Werder Bremen laboriert an einer Sprunggelenkverletzung und reiste bereits zurück zu seinem Klub. Eine genaue Diagnose soll dort erfolgen, Junuzovic sagte aber: "Es besteht keine Chance, dass ich gegen Irland spielen kann." Auch Coach Marcel Koller bestätigte den Ausfall, den er sichtlich bedauerte. Junuzovic sei "sehr wichtig" für sein Team, betonte der Schweizer. Ein Fragezeichen steht überdies hinter dem Einsatz von Veli Kavlak, der einen Nasenbeinbruch erlitt. Außerdem besteht Verdacht auf Gehirnerschütterung, weshalb Kavlak nicht nach Wien zurückflog, sondern das Auto nahm. Der defensive Mittelfeldspieler verletzte sich gegen Deutschland bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Toni Kroos an der Nase. Zurückkehren ins defensive Mittelfeld wird gegen Irland indes der Mainzer Julian Baumgartlinger, der gegen die DFB-Elf wegen einer Sperre gefehlt hatte.

Motorsport, Fia: Der Machtkampf um die Präsidentschaft im Automobil-Weltverband Fia ist eröffnet: Nach Herausforderer David Ward hat nun auch der amtierende Fia-Boss Jean Todt (67) seine erneute Kandidatur für den obersten Posten im Motorsport bekannt gegeben. "Ich werde kandidieren und rechne mir gute Chancen aus", sagte der Franzose, der als Ferrari-Teamchef mit Rekordweltmeister Michael Schumacher fünf Formel-1-Titel geholt hatte, am Rande des Grand Prix von Italien in Monza: "Ich habe mich mein ganzes Leben lang dem Wettbewerb gestellt. Die Wahl wird entscheiden, ich bin ganz entspannt." Todt steht seit Ende 2009 an der Spitze der FIA, deren neuer Präsident am 6. Dezember in Paris gewählt wird. Am Freitag hatte Ward ein 20 Punkte umfassendes Reformprogramm, mit dem er Todt herausfordert, vorgestellt. Der 56 Jahre alte Brite wolle im Falle eines Wahlsieges für ein professionelleres Management, mehr Effizienz und Transparenz in der Fia sorgen.

Fußball, Mexiko: Nach dem dritten WM-Qualifikationsspiel in Folge ohne Sieg hat der mexikanische Fußballverband FMF Nationaltrainer José Manuel "Chepo" de la Torre entlassen. Die Lateinamerikaner hatten in der Nacht auf Samstag trotz Führung 1:2 (1:0) gegen Honduras verloren und waren auf den vierten Platz der Qualifikationsgruppe zurückgefallen. Zuvor waren die Mexikaner gegen Costa Rica und in Panama nicht über zwei 0:0 hinausgekommen. Die Mannschaft wird vorerst vom bisherigen Co-Trainer Luis Fernando Tena betreut, am Dienstag trifft Mexiko in Columbus/Ohio auf die vom ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann betreute USA. Der vierte Platz in der CONCACAF-Quali-Gruppe berechtigt nicht zur direkten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, sondern nur zu den Play-off-Spielen gegen Ozeanien-Vertreter Neuseeland.

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