Montagsspiele im DFB-Pokal:Union zittert sich weiter, Dresden siegt in Chemnitz

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Erst ein Treffer in der letzten Minute der Verlängerung sichert Zweitligist Union Berlin gegen Rot-Weiß Essen das Weiterkommen. Im Sachsenderby zwischen Chemnitz und Dresden zünden Fans Rauchbomben, am Ende gewinnt Dynamo klar. Auch Sandhausen gelingt gegen Cottbus ein deutlicher Erfolg.

In Essen liegen die goldenen Fußballzeiten lange zurück. Rot-Weiß Essen, ein Verein, der schon so manches Glanzlicht erlebte, müht sich mittlerweile durch die Regionalliga - und so muss zuweilen der Pokal für große Momente herhalten. An diesem Abend fehlte genau eine Minute, die zumindest die Chance auf einen schönen Erfolg ermöglicht hätte. Doch dann traf Zweitligist Union Berlin in der ersten Runde des DFB-Pokals doch noch zum entscheidenden 0:1.

Enges Duell in Essen: Zwischen Rot-Weiß und Union Berlin war kaum ein Klassenunterschied zu erkennen - trotzdem gewann am Ende der Zweitligist aus der Hauptstadt.  (Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr war dieselbe Partie in der Auftaktrunde noch zugunsten der Westdeutschen ausgegangen - im Elfmeterschießen hatte sich damals der Ruhrpottklub durchgesetzt - doch diesmal war es Simon Terodde (120. Minute), der die Essener Hoffnungen zerstörte.

Von Beginn an entwickelte sich im umgebauten Essener Stadion eine flinke Partie, bei der man zunächst nicht einen Hauch von Klassenunterschied erkennen konnte: Beide Mannschaften waren nahezu gleich stark. Sowohl RWE als auch Union zeigten feine Momente im Offensivbereich, in der Anfangsphase kam RWE sogar zu einer Doppelchance, durch Benedikt Koep und Kevin Pires-Rodrigues (32.). Die Gäste hatten ihre Möglichkeit durch Silvio (25.). Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie immer weiter, meist dominierten Zweikämpfe das Geschehen.

Während die Essener tief in der Verteidigung standen, warfen die "Eisernen" fast alles nach vorne, erspielten sich aber keine richtig gefährliche Situation. Die beste Gelegenheit für den Zweitligisten hatte dabei Michael Parensen, der mit seinem kräftigen Schuss von der Strafraumlinie nur den Pfosten traf (74.). In der Verlängerung waren die Berliner die bessere Mannschaft, doch es dauerte bis zur 120. Minute, ehe Terodde den 1. FC Union erlöste. Bis es in Essen wieder sportliche Höhepunkte zu bestaunen geben wird, könnte es also noch ein bisschen dauern.

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Energie Cottbus ist unterdessen als vierter Zweitligist in der ersten Runde ausgeschieden. Die Lausitzer verloren das Duell beim Ligakonkurrenten SV Sandhausen deutlich mit 0:3 (0:2). Dynamo Dresden zog hingegen durch den 3:0 (2:0)-Erfolg beim Chemnitzer FC in die zweite Runde ein. Das Sachsenderby musste zeitweise wegen gezündeter Rauchbomben unterbrochen werden - einige Fans erinnerten sich offenbar an die Pokalpartie der Dresdner im vergangenen Jahr in Dortmund.

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Für die Zweitligisten lief es in dieser ersten Pokalrunde damit insgesamt alles andere als gut. Der SC Paderborn, der FC Ingolstadt und Hertha BSC waren zuvor an ihrer Auftakthürde gescheitert - jetzt erwischte es mit Cottbus den vierten Klub. Am Wochenende hatten sich zudem sechs Bundesligisten gegen klassentiefere Gegner blamiert.

Aufsteiger Sandhausen überstand beim Sieg gegen Energie das erste Mal seit 17 Jahren die Auftaktrunde. Frank Löning (3. Minute) und Daniel Schulz (10.) schossen die schnelle Führung gegen Cottbus heraus, Jan Fießer (90.) sorgte für die endgültige Entscheidung. Das Duell zwischen Chemnitz und Dresden unterbrach Schiedsrichter Markus Schmidt beim Stand von 2:0 für die Gäste in der 58. Minute für vier Minuten, weil das Dynamo-Tor wegen Rauchschwaden nicht mehr zu sehen war.

Anhänger des Heimteams aus der dritten Liga hatten Rauchbomben abgebrannt. Für Dresden trafen Robert Koch (31.) und Mickael Poté (41.) vor der Pause, Christoph Buchner (79.) beendete mit einem Eigentor die letzten Hoffnungen der Chemnitzer.

© SZ.de/dpa/sid/jbe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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