Neunzig Minuten auf einer Ersatzbank empfinden tatendurstige Fußballstars bisweilen als Demütigung. Der fröhliche Thomas Müller vom FC Bayern macht aber selbst aus solchen Nöten eine Tugend. Während seine Kollegen dank Robert Lewandowskis Treffer mit etwas Mühe 1:0 beim 1. FC Köln gewannen, übernahm der geschonte Müller allerhand anderweitige Aufgaben. Er hüllte Xabi Alonso nach dessen Auswechslung liebevoll in eine Daunenjacke, reichte Frank Ribéry vor dessen Einwechslung das frische Trikot und tauchte sogar gestikulierend neben dem Trainer Pep Guardiola an der Seitenlinie auf. Müller war Zeugwart, Teampsychologe und Co-Trainer und hat Gerüchten zufolge später auch den Mannschaftsbus heimgefahren. Weniger Freude am Spiel ohne Ball zeigte Mario Götze. Der Weltmeister saß still zwischen Sportdirektor Matthias Sammer und Ersatzverteidiger Serdar Tasci und mühte sich im Angesicht der Kameras um einen souveränen Gesichtsausdruck.
Mario Götze:Das Gegenteil von Thomas Müller
Lesezeit: 3 min
Auch Bayerns 1:0 in Köln erlebt Mario Götze nur auf der Bank. Seine Hoffnung gilt nun Bundestrainer Löw, der Sorgenkinder im Nationalteam wieder aufpäppelt.
Von Ulrich Hartmann, Köln
Lesen Sie mehr zum Thema