Maria Scharapowa bei den French Open:Mit einem Schrei ins Finale

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Wieder war ein Kraftakt nötig: Maria Scharapowa steht im Endspiel der French Open. (Foto: AFP)

Die Erfahrung setzt sich durch: In einem umkämpften Match besiegt Maria Scharapowa die junge Kanadierin Eugenie Bouchard und zieht zum dritten Mal hintereinander ins Finale der French Open ein.

Top-Favoritin Maria Scharapowa hat erneut ihr großes Kämpferherz gezeigt und steht zum dritten Mal in Folge im Finale der French Open. Die Weltranglistenachte aus Russland setzte sich in der Runde der letzten Vier nach 2:27 Stunden mit 4:6, 7:5, 6:2 gegen Melbourne-Halbfinalistin Eugenie Bouchard (Kanada/Nr. 18) durch.

"Ich bin einfach nur glücklich, gewonnen zu haben. Sie hat unglaublich gespielt", sagte Scharapowa. Dabei holte die 27-Jährige, Roland-Garros-Gewinnerin von 2012, im dritten Match in Folge einen Satz-Rückstand auf und ließ sich auch von neun Doppelfehlern nicht beirren. Die 1,88 Meter große Stuttgart-Siegerin Scharapowa trifft im Semifinale am Samstag auf Simona Halep (Rumänien/Nr. 4). Scharapowa hat bislang jedes der vier Grand-Slam-Turniere einmal gewonnen.

Erst im zweiten Satz übernimmt Scharapowa die Initiative

In der "Schlacht der Eis-Königinnen", wie es eine Zeitung nannte, erwischte Kerber-Bezwingerin Bouchard gegen ihr einstiges Idol einen besseren Start. "Maria war für mich eine Inspiration, als ich ein Kind war. Jetzt ist sie eine Spielerin. Ich respektiere sie, aber ich stelle sie nicht zu hoch auf ein Podest", hatte Bouchard vorher gesagt.

Zunächst zeigte sie vor 15 000 Zuschauern auf dem Court Philippe Chatrier auch keinen Respekt. Mit druckvollen Grundlinienschlägen drängte die 20-jährige "Genie", die vor knapp drei Wochen den Nürnberner Versicherungscup gewonnnen hatte, die favorisierte Scharapowa immer wieder in die Defensive. Nach 44 Minuten holte sich die Kanadierin den ersten Durchgang.

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Danach übernahm Scharapowa zusehends die Initiative, konnte aber erst ihren fünften Satzball nutzen, nachdem ihr zuvor zwei Doppelfehler in Serie unterlaufen waren. Die bestverdienende Sportlerin der Welt (21 Millionen Euro per anno) stellte die Weichen im entscheidenden Durchgang auf Sieg, als sie dank eines Breaks mit 4:1 in Führung ging.

In diesen Tagen hatte Scharapowa, die mit ihrem Kollegen Grigor Dimitrov aus Bulgarien liiert ist und eine eine Fruchtgummi-Linie ("Sugarpova") kreiert hat, über ihren Erfolgshunger gesagt: "Ich nehme meinen Job sehr ernst und bin eine große Kämpferin. Ich bin nicht hier in Paris, um Freundschaften zu schließen. Ich will gewinnen."

Anna-Lena Grönefeld hat mit dem Niederländer Jean-Julien Rojer den Mixed-Wettbewerb bei den French Open gewonnen und damit den zweiten Grand-Slam-Titel ihrer Tennis-Karriere gefeiert. Grönefeld und Rojer siegten am Donnerstag in Paris 4:6, 6:2, 10:7 gegen Julia Görges und den Serben Nenad Zimonjic. Görges verpasste damit den ersten Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier.

Die beiden Sieger erhielten insgesamt 110 000 Euro Preisgeld, die Verlierer zusammen 55 500 Euro. Der 38-jährige Zimonjic verpasste nach 2006 und 2010 seinen dritten Erfolg im gemischten Doppel in Paris, Rojer holte seine erste Trophäe bei einem Grand-Slam-Turnier.

84 Jahre nach dem bislang einzigen deutschen Mixed-Erfolg durch Cilly Aussem im Jahr 1930 durfte Grönefeld am Tag nach ihrem 29. Geburtstag die Siegertrophäe auf dem spärlich gefüllten Court Philippe Chatrier entgegennehmen. Grönefeld und der 32-jährige Rojer von den Niederländischen Antillen dominierten den zweiten Satz und den Match-Tiebreak.

"Es war eine späte Entscheidung, zusammen zu spielen, und es hat gut geklappt", sagte die in Saarbrücken lebende Nordhornerin, die 2003 Juniorensiegerin im Einzel war. "Sie haben es am Ende verdient, sie waren das bessere Team", sagte Görges, die beim dritten Matchball einen Volley ins Netz setzte.

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