Manchester United:"Flickitaryan" trifft wie ein Skorpion

Lesezeit: 1 min

Henrikh Mkhitaryan gelingt für Manchester United ein Zaubertor. (Foto: REUTERS)
  • Beim 3:1 von Manchester United gegen Sunderland gelingt Henrikh Mkhitaryan eines der schönsten Tore der Premier-League-Saison.
  • Er verwertet eine verunglückte Flanke mit der Hacke im Skorpion-Stil.
  • Später sagt er: "Da konnte ich nur den Hackentrick machen."

Von Carsten Scheele

Zlatan Ibrahimovic ist ein weltweit anerkannter Spezialist für Zaubertore. Dass er sich diesmal mit der Assistentenrolle begnügte, ist allein ein bemerkenswerter Vorgang. Doch niemand sprach am Montagabend in der Premier League über Ibrahimovic - es war sein Teamkollege Henrikh Mkhitaryan, der alle in ungläubiges Staunen versetzte.

2:0 stand es für Manchester United im Boxing-Day-Spiel gegen den AFC Sunderland bereits (Endstand 3:1), als Ibrahimovic in der 87. Minute vom rechten Strafraumeck eine Flanke schlug. Eine leicht verunglückte, denn sie flog nur scheinbar in den Lauf von Mkhitaryan, genauer gesagt in den Rücken des früheren Spielers von Borussia Dortmund, womit das Spielgerät eigentlich nicht mehr zu verwerten war.

Doch Mkhitaryan entschloss sich zu einer Heldentat. Er sah, wie der Ball in seinen Rücken sauste, ließ sich nach vorne fallen, riss das rechte Bein hoch und traf ihn kraftvoll mit der Hacke. Ein Tor im Skorpion-Stil, das hochgerissene Bein als Stachel, schön wie ein Gemälde. Der große Fritz Walter hat einmal so ähnlich getroffen, als es noch gar kein Bewegtbild gab.

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"Ich war sehr aufgeregt"

Als Mkhitaryan den Ball ins Tor plumpsen sah, jubelte der schüchterne Armenier ungläubig. "Ich war sehr aufgeregt", gestand der Mittelfeldspieler: "Ich dachte, der Ball wäre vor mir und dann habe ich gemerkt, dass ich vor dem Ball bin, da konnte ich nur den Hackentrick machen." Eine fast schon nüchterne Erklärung für eines der schönsten Tore der bisherigen Saison in der Premier League, auch wenn Mkhitaryan bei seinem Treffer im Abseits stand.

Sein Trainer José Mourinho, mit dem er zu Saisonbeginn noch Startschwierigkeiten bei Manchester United hatte, war eindeutig euphorischer als sein Kunstschütze. "Das fand ich phänomenal", sagte Mou über den Treffer und begann zu philosophieren: "Schönheit ist im Fußball, wenn sie möglich ist, ein wichtiger Bestandteil."

Das erkannte auch die englische Presse. Mkhitaryan habe einen "Wonder Volley" gezeigt, schreibt der Telegraph. Die Sun benannte den Artisten in Anlehnung an die Figur des Flick Flack in "Flickitaryan" um. Mkhitaryan selbst erklärte seinen Treffer kurzum zum "schönsten meiner Karriere".

© Süddeutsche.de/dpa/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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