Manchester oder FC Bayern:Wochenend-Krimi um Benatia

Mehdi Benatia AS Rom

Begehrter Verteidiger: Mehdi Benatia, noch AS Rom.

(Foto: Filippo Monteforte/AFP)

Manchester United und der FC Bayern München suchen einen Innenverteidiger, und angeblich wollen beide Großklubs den gleichen: Mehdi Benatia vom AS Rom. So knapp vor dem Ende der Transferzeit entwickelt sich eine Geschichte voller Gerüchte und Geheiminformationen.

Von Thomas Hummel

Um Mehdi Benatia ist an diesem Wochenende ein kleiner Krimi geschrieben worden. Einer dieser Fußball-Krimis, die in fast jedem Sommer geschrieben werden, je näher das Ende der Transferzeit kommt. Mehdi Benatia ist ein Innenverteidiger, der beim AS Rom spielt. Der in Frankreich geborene Marokkaner verteidigte dort so gut, dass er sich für die kleine Riege an europäischen Topklubs empfohlen hat.

Zwei dieser Topklubs suchen nun dringend einen Innenverteidiger. Sehr dringend. Manchester United und der FC Bayern München. Die Brisanz könnte sich in dem Duell dadurch erhöhen, weil der United-Trainer inzwischen Louis van Gaal heißt. Der Niederländer war auch einmal Trainer in München und ist dort mehr oder minder vom Hof gejagt worden.

Am Samstag berichteten einige englische Medien, dass Benatia bereits auf dem Weg nach Manchester sei. 24 Millionen Pfund, knapp 30 Millionen Euro, sei der Klub bereit zu zahlen. Es schien schon alles klar zu sein, nach dem 1:2 zu Saisonbeginn präsentiert United gleich einen neuen Spieler. Damit hätte der Klub auch kurzfristig den FC Chelsea ausgebootet, der ebenfalls an Benatia interessiert gewesen sei.

In München sagte Pep Guardiola derweil: "Wir brauchen sicher einen neuen Spieler. Wir haben noch 15 Tage und werden reagieren." Javi Martínez fällt mit Kreuzbandriss mindestens sechs Monate aus, für den rechten Innenverteidiger-Posten gibt der Kader nur noch Jérôme Boateng her. Am Sonntag berichteten deutsche Medien dann, dass der neue Technische Direktor, Michael Reschke, nach Rom geflogen sei, um Benetia für den FC Bayern zu gewinnen. Die Aufregung auch auf der Insel ist groß. Schnappen die Münchner ihrem Ex-Trainer van Gaal seinen Wunschspieler weg?

Entgegen dieser Berichte war Reschke nach SZ-Informationen jedoch am Sonntag in Deutschland, und somit nicht in Rom, um dort einen Vertrag mit dem marokkanischen Innenverteidiger auszuhandeln. Guardiola selbst sagte am Samstag: "Die Namen bleiben bei uns."

Benatia könnte weiterhin ein Thema in München sein. Meint es der FC Bayern ernst, dann wird er auch mit den Römern eine Übereinkunft finden müssen. Denn der 27-Jährige war erst im vergangenen Jahr aus Udine gekommen (für 13,5 Millionen Euro) und hat noch Vertrag bis 2018. Angeblich seien die Römer bereits, Benatia für 35 Millionen Euro ziehen zu lassen. Angesichts der aktuellen Aufregung bei zwei finanzschweren Klubs könnten sie nun aber genüsslich auf das höchste Angebot warten. Benatia selbst hat sich noch nicht geäußert. Roms Geschäftsführer Italo Zanzi sagte der Gazzetta dello Sport: "Mehdi ist einer unserer Spieler. Nach einigen Medienberichten ist er bereits verkauft, aber er arbeitet mit uns sehr professionell."

Weitere Kandidaten für Bayern sollen Diego Godín, 28, von Atlético Madrid, und Stefan Savic, 23, vom AC Florenz, sein. Das letzte Kapitel ist hier längst noch nicht geschrieben.

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