Leichtathletik-WM in Moskau:Deutsche Zehnkämpfer auf Medaillenkurs

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Zehnkämpfer Schrader (links) jagt den Gesamtführenden Ashton Eaton über die 110 Meter Hürden. (Foto: REUTERS)

Michael Schrader und Pascal Behrenbruch dürfen bei der Leichtathletik-WM in Moskau trotz Rückschlags über 110 Meter Hürden auf eine Medaille hoffen. Für Hürdenläufer Erik Balnuweit und Mittelstreckenläuferin Diana Sujew läuft es hingegen weniger gut.

Kurzmeldungen zur Leichtathletik-WM

Zehnkampf, Männer: Zehnkampf-Europameister Pascal Behrenbruch (28) und Michael Schrader (26) sind bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau weiter auf Medaillenkurs, mussten zu Beginn des zweiten Wettkampftages über die 110 m Hürden aber den ersten kleinen Rückschlag verkraften. Der Frankfurter Behrenbruch (14,46 Sekunden) blieb wie Schrader (14,29, Leverkusen) unter seinen Möglichkeiten. Beide haben aber weiter alle Möglichkeiten, um Silber und Bronze zu kämpfen.

Olympiasieger und Weltrekordler Ashton Eaton aus den USA liegt auf Gold-Kurs und dürfte kaum zu schlagen sein. Rico Freimuth (Halle/Saale) blieb als einziger Deutscher unter der 14-Sekunden-Marke und steuert einem Ergebnis von über 8300 Punkten entgegen. Die härtesten Konkurrenten von Behrenbruch und Schrader um Edelmetall bleiben der starke Niederländer Eelco Sintnicolaas und Damian Warner aus Kanada. Titelverteidiger Trey Hardee aus den USA blieb am Samstag im Hochsprung ohne gültigen Versuch und ist bereits ausgeschieden.

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Von Saskia Aleythe

Kugelstoßen, Frauen: Kugelstoßerin Christina Schwanitz hat das Finale erreicht. Die 27 Jahre alte Hallen-Europameisterin und Weltranglistendritte vom LV Erzgebirge übertraf im zweiten Versuch mit 19,18 m die geforderten 18,70 m und greift am Montag (18.25 Uhr) nach einer Medaille. Josephine Terlecki aus Magdeburg verpasste dagegen den Endkampf der besten Zwölf mit 17,87 m. Zwar erzielte die 27-Jährige exakt die gleiche Weite wie die Weißrussin Alena Kopets, die als letzte Athletin das Finale erreichte, da sie jedoch keinen gültigen zweiten Versuch zustande brachte, schied Terlecki aus.

Auf den WM-Start verzichtet hatte Europameisterin Nadine Kleinert (ebenfalls Magdeburg), weil sie nicht mehr die Form früherer Jahre hat. Keine Probleme mit der geforderten Qualifikationsweite hatte Top-Favoritin Valerie Adams aus Neuseeland. Die Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Weltjahresbeste stieß die Kugel bereits im ersten Versuch auf 19,89 m. Auch Jewgenija Kolodko (Russland), Silbermedaillengewinnerin in London, qualifizierte sich mit 19,55 m.

110 Meter Hürden, Männer: Erik Balnuweit (24) hat das Halbfinale über 110 m Hürden (Montag, 17.05 Uhr) klar verpasst. Der Leipziger blieb in seinem Vorlauf mit 13,68 Sekunden deutlich hinter seiner Saisonbestleistung (13,44) zurück und schied wie bei Olympia in London und der WM-2011 bereits in der ersten Runde aus. Dagegen sind Weltrekordler und Olympiasieger Aries Merritt, Titelverteidiger Jason Richardson und der Weltjahresbeste David Oliver (alle USA) locker in die nächste Runde eingezogen.

Ex-Weltrekordler Dayron Robles (Kuba) und Chinas Peking-Olympiasieger Liu Xiang waren nicht am Start. Um die WM-Nominierung Balnuweits hatte es vor Moskau einigen Wirbel gegeben. Der deutsche Meister Matthias Bühler hatte vergeblich versucht, seinen Start einzuklagen. Beide Sprinter hatten die A-Norm nicht erfüllt, Balnuweit im Vergleich zu Bühler aber die bessere Saisonbestzeit. Thomas Kurschilgen, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), verteidigte die Entscheidung für Balnuweit: "Die teilweise geäußerten Behauptungen, die Entscheidung sei nicht nach leistungssportlichen Gesichtspunkten oder gar willkürlich getroffen worden, war schlichtweg falsch."

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1500 Meter, Frauen: Mittelstreckenläuferin Diana Sujew aus Hamburg hat das Halbfinale verpasst. Die 22-Jährige scheiterte über 1500 m nach 4:09,40 Minuten bereits im Vorlauf. Sujew blieb auf der blauen Bahn des Luschniki-Stadions deutlich über ihrer Bestzeit (4:05,62), die sie vor vier Wochen im belgischen Heusden aufgestellt hatte. Die gebürtige Lettin lief bis 200 m vor dem Ziel mutig an der Spitze, dann ging ihr die Kraft aus. Ins Halbfinale am Dienstag kamen dagegen problemlos Titelverteidigerin Jenny Simpson (USA) und Gold-Favoritin Abeba Aregawi (Schweden). Der Endlauf startet am Donnerstag (19.20 Uhr). Olympiasiegerin Asli Çakir Alptekin wurde vor den Weltmeisterschaften des Dopings überführt. Die Türkin steht als Wiederholungstäterin vor einer lebenslangen Sperre.

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