Korruptionsvorwürfe:Spaniens Fußball-Präsident festgenommen

Angel Maria Villar Llona während einer Rede beim Außerordentlichen Uefa-Kongress in Zürich 2016. (Foto: dpa)
  • Der spanische Fußball-Verbandschef Ángel María Villar Llona ist am Dienstagvormittag in Madrid vorläufig festgenommen worden.
  • Dem 67-Jährigen, der auch Fifa-Vizepräsident ist, wird wie auch seinem Sohn Gorka Korruption, Fälschung und Unterschlagung vorgeworfen.

Fifa-Vizepräsident Ángel María Villar Llona ist wegen Korruptionsvorwürfen in Spanien vorübergehend festgenommen worden. Der Chef des spanischen Fußballverbandes RFEF, der auch Vizepräsident des europäischen Dachverbands Uefa ist, sei zusammen mit seinem Sohn Gorka - dem Ex-Generalsekretär des südamerikanischen Verbandes Conmebol - und weiteren Verdächtigen inhaftiert worden, teilte das Innenministerium am Dienstag mit. Gegen Villar werde unter anderem wegen Korruption, Fälschung und Unterschlagung ermittelt, hieß es.

Im Rahmen der Operation wurde am Vormittag auch der Sitz der RFEF in Madrid durchsucht. Die Ermittlungen seien Anfang 2016 eingeleitet worden. Der Einsatz war von der zuständigen Staatsanwaltschaft beantragt worden.

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Villar Llona sitzt seit 19 Jahren in der Regierung des Weltverbands Fifa, die inzwischen als Rat firmiert, und seit 1992 im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union Uefa. Im November 2015 wurde er von der Ethik-Kommission der Fifa verwarnt und mit einer Geldstrafe belegt, weil er den damaligen Fifa-Ermittlern um Michael Garcia zunächst keine Aussage zur umstrittenen Vergabe der WM 2018 und 2022 an Russland und Katar lieferte.

Der jüngst durch die Fifa veröffentlichte Garcia-Bericht gibt einen Einblick in die Verweigerungshaltung Villar Llonas. Später habe er jedoch seine Bereitschaft zur Kooperation in der Untersuchung gezeigt, begründeten die unabhängigen Fifa-Ethiker ihr mildes Urteil.

Villar Llona ist neben dem Ägypter Hany Abo Rida inzwischen das einzige verbliebene Mitglied der damaligen Fifa-Exekutive, die im Dezember 2010 über die beiden WM-Gastgeber abstimmte.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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