Klub-WM:Al-Jazira ärgert Real Madrid

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Cristiano Ronaldo im Halbfinale der Klub-WM. (Foto: AFP)

Der Champions-League-Sieger erreicht das Finale der Klub-WM, tut sich beim 2:1 aber sehr schwer. Die Bundesliga erhält eine Rüge für die Anwendung des Videobeweises.

Fußball, Klub-WM: Real Madrid ist auf dem Weg zum dritten Titel bei der Klub-Weltmeisterschaft von Außenseiter Al-Jazira Abu Dhabi kräftig geärgert worden. Beim überaus mühsamen 2:1 (0:1)-Erfolg lag der Cup-Verteidiger im zweiten Halbfinale in Abu Dhabi zur Halbzeit trotz drückender Überlegenheit überraschend zurück. Romarinho hatte nach 41 Minuten ein Missverständnis in der Real-Abwehr ausgenutzt und zum 1:0 eingenetzt.

Doch die wundersame Geschichte nach Treffern von Cristiano Ronaldo (53.) und Gareth Bale (81.) dann doch ein Ende. Einmal mehr war es Weltfußballer Ronaldo, der mit dem Ausgleich die Wende einleitete. Nach Pass von Luka Modric drehte sich der Portugiese um die eigene Achse und traf flach ins lange Eck. Bale sorgte mit einem Flachschuss für die Entscheidung zugunsten des hohen Favoriten. Zwei weitere Tore der Madrilenen wurden wegen Abseitsstellungen jeweils von Karim Bezema nicht gegeben. Der Franzose hatte zuvor selbst beste Chancen nicht nutzen können.

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Fußball, England: Tabellenführer Manchester City hat seine Siegesserie in der englischen Premier League mit einem 4:0 (2:0) bei Swansea City fortgesetzt und damit einen Rekord aufgestellt. David Silva (27./52. Minute), Kevin De Bruyne (34.) und Sergio Agüero (85.) sicherten dem Team von Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola mit ihren Toren den 15. Sieg in Serie. Das hatte zuvor keine Mannschaft in Englands höchster Fußball-Liga geschafft.

Der FC Liverpool hat erneut einen Dämpfer hinnehmen müssen. Im Heimspiel gegen das abstiegsgefährdete West Bromwich Albion kam der Klub des deutschen Trainers Jürgen Klopp nicht über ein 0:0 hinaus und fiel auf den fünften Tabellenplatz zurück. Die Reds, bei denen der deutsche Torwart Loris Karius und DFB-Nationalspieler Emre Can zum Einsatz kamen, haben in der Tabelle nun schon 18 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Manchester City.Auch der FC Arsenal mit dem deutschen Weltmeister Mesut Özil kassierte in der Premier League einen weiteren Rückschlag. Beim krisengeschüttelten West Ham United kamen die Gunners ebenfalls nur zu einem 0:0. Arsenal liegt als Tabellensiebter 19 Punkte hinter Man City.

Videobeweis, IFAB: Das International Football Association Board (IFAB), die höchste Regelbehörde des Fußballs, hat die ersten Erkenntnisse aus der Testphase des Videobeweises verarbeitet. Wie das Fachmagazin kicker in seiner Donnerstagsausgabe berichtet, sei die neue Technik insbesondere in Deutschland zu häufig angewandt worden. "Wir probieren etwas ganz Neues, daher will kein Schiedsrichter einen Fehler machen und bemüht den Video-Assistenten lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Auch müssen wir an der internationalen Einheitlichkeit des Pfeifens arbeiten, das ist eine Sache von Ausbildung und Erfahrung", sagte IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud und führte aus: "Das Problem, das man noch nicht genau weiß und erkennt, wann der Video-Assistent eingreifen soll, besteht überall."

Aufgrund großer Schwierigkeiten der Interpretation des Begriffs "klare Fehlentscheidung" habe das IFAB zudem die Formulierung geändert. Damit der Video-Assistent eingreifen dürfe, müsse nun eine "klare und offensichtliche Fehlentscheidung" vorliegen. Um die Nachvollziehbarkeit des Prozederes in den Stadien zu verbessern, sollen in Zukunft wie in den USA und Australien auch in Europa Bilder der umstrittenen Szenen gezeigt werden. Beim IFAB denke man nicht an eine Einstellung des Experimentes, bekräftigte Brud. Eine Änderung der Verfahrensweise, etwa die Einführung eines Challenge-Systems, sei kein Thema. Bei dem Workshop waren neben Vertretern der elf Nationen, die an der Testphase zum Videobeweis teilnehmen (Deutschland, Italien, Portugal, Belgien, die Niederlande, Polen, USA, Australien, Südkorea, China und Tschechien), auch Verantwortliche aus England und Spanien vertreten.

Schwimmen, Kurzbahn-WM: Der Protest des Deutschen Schwimm-Verbands gegen die Wertung des Kurzbahn-EM-Rennens von Christian Diener ist abgelehnt worden. Der Rückenschwimmer hatte am Mittwoch im Finale auf der 200-Meter-Strecke in 1:53,41 Minuten den letzten Platz belegt und eine angestrebte Medaille klar verpasst. Beim Start sei allerdings die Rückenstarthilfe aus der Verankerung gerissen, sagte ein Verbands-Sprecher. Der daraufhin eingelegte Protest sei jedoch in erster Instanz mit der Begründung abgelehnt worden, dass nicht der Schiedsrichter, sondern Diener selbst die Starthilfe eingestellt habe. Der DSV habe gegen diese Entscheidung erneut Protest eingelegt.Der Europameister-Titel ging an den 17-jährigen Russen Kliment Kolesnikow. In 1:48,02 Minuten entthronte er Titelverteidiger Radoslaw Kawecki aus Polen, der 0,44 Sekunden langsamer war. Kawecki war bei Welt- und Europameisterschaften auf der Kurzbahn seit seinem Sieg 2011 auf dieser Strecke ungeschlagen.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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