Jürgen Klinsmann:Klinsmann schreibt US-Fans Entschuldigung

Lesezeit: 3 min

Jürgen Klinsmann ruft US-Chefs auf, den Mitarbeitern frei zu geben. Der Argentinier Ezequiel Lavezzi verpasst seinem Trainer Alejandro Sabello eine Wasserdusche. Laut Medienberichten bleibt Vicente Del Bosque Trainer der spanischen Nationalmannschaft.

USA, Jürgen Klinsmann: Nationaltrainer Jürgen Klinsmann hat die US-Bürger mit einer humorvollen Aktion zur bedingungslosen Unterstützung des amerikanischen Teams gegen Deutschland aufgerufen. "Braucht Ihr ein Schreiben, um am Freitag nicht zur Arbeit zu müssen?" twitterte Klinsmann wenige Stunden vor der Partie am Donnerstag in Recife. Zu seinem Tweet postete der 49-Jährige ein Entschuldigungssschreiben zum Selbstausfüllen: "Bitte entschuldigen Sie ... bei der Arbeit am Donnerstag, 26. Juni", heißt es in der handschriftlichen Notiz. "Ich kann verstehen, dass die Abwesenheit die Produktivität ihrer Firma verringert, aber ich kann versichern, dass es für einen guten Zweck ist. Das US-Team bestreitet ein kritisches WM-Spiel gegen Deutschland, und wir brauchen die volle Unterstützung der Nation, wenn wir in die nächste Runde kommen wollen. Mal davon abgesehen: Sie sollten sich auch wie ein guter Chef verhalten und den Tag auch frei machen. Go USA!" Neben Klinsmanns Unterschrift ist noch ein Feld frei: "Signatur zur Genehmigung", heißt es darutner. Gegen Deutschland benötigen die Amerikaner ein Unentschieden, um sicher in das Achtelfinale bei der WM in Brasilien einzuziehen.

Argentinien, Ezequiel Lavezzi: Keine Lust auf taktische Anweisungen hatte offenbar der Argentinier Ezequiel Lavezzi. Während im Trainer Alejandro Sabello seine Aufgaben auf dem Spielfeld mitteilte, spritze Lavezzi mit seiner Trinkflasche kurzerhand Wasser auf seinen Coach. Die Aktion schiend Sabello jedoch nicht zu beeindrucken, er setzte die Anweisungen fort.

Spanien, Vicente Del Bosque: Trotz des frühen Scheiterns von Titelverteidiger Spanien bei der Fußball-WM bleibt Nationaltrainer Vicente Del Bosque einem Medienbericht zufolge im Amt. Der 63-Jährige werde seinen bis 2016 laufenden Vertrag erfüllen und den Neuaufbau der "Selección" in Angriff nehmen, berichtete das Sportblatt As am Donnerstag unter Berufung auf den spanischen Fußballverband. Die Entscheidung solle zum Ende des WM-Turniers offiziell bekanntgegeben werden. Del Bosque hatte seine Zukunft nach dem 3:0 im abschließenden Vorrundenspiel gegen Australien zunächst offen gelassen.

Finale: Deutschland Argentinien
:Fußball-WM 2014 Spielplan

Täglicher Spielplan zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien mit Gruppeneinteilung und allen WM-Spiel-Terminen.

Uruguay, Diego Lugano: Uruguays Kapitän Diego Lugano hat sich nach der mutmaßlichen Beißattacke von Luis Suárez erneut vor den Torjäger des WM-Achtelfinalisten gestellt. In einem Interview des britischen Senders BBC erklärte Lugano zum möglichen Biss in die Schulter des Italieners Giorgio Chiellini, die Fernsehbilder würden nichts zeigen. Auf die Frage, was er zum Zwischenfall während des 1:0-Sieges am Dienstag meine, fragte der momentan verletzte Innenverteidiger zurück: "Welcher Zwischenfall? Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Sprechen Sie über die Nationalmannschaft oder die Premier League? Haben Sie etwas gegen Luis?" Lugano fügte hinzu, er wisse nicht, warum der Weltverband Fifa ein Verfahren eingeleitet habe. Die TV-Bilder würden nur eine Annäherung von Suárez, aber nichts Bedeutsames zeigen. Der Innenverteidiger von West Bromwich Albion vermutet eine Kampagne der britischen Medien gegen Suárez. Chiellini hatte er bereits zuvor als "Heulsuse" tituliert.

Japan, Rücktritt: Der japanische Fußball-Nationaltrainer Alberto Zaccheroni ist einen Tag nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Brasilien zurückgetreten. Das gab der 61-jährige Italiener am Mittwoch laut Medienberichten bekannt. Mit nur einem Punkt hatten die Japaner nur den letzten Platz der Gruppe C belegt. Zaccheroni hatte die Japaner seit 2010 betreut und war mit ihnen 2011 Asienmeister geworden. In seiner Heimat wird Zaccheroni bereits als neuer Nationalcoach der Azzurri gehandelt, nachdem Cesare Prandelli am Dienstag seinen Rücktritt erklärt hatte.

Ghana, Prämien: Dank der Vermittlung von Staatspräsident John Mahama ist der Prämienstreit beim deutschen WM-Gruppengegner Ghana beigelegt. Wie der ghanaische Verband offiziell auf seiner Internetseite verkündete, seien die offenen Beträge am Mittwochnachmittag an die Spieler um den Schalker Kevin-Prince Boateng ausgezahlt worden. Sportminister Joseph Yamin bestätigte, dass das Geld per Flugzeug nach Brasilien gebracht wurde. "Die Spieler haben ihr Geld erhalten", sagte Yamin. Die Regierung hatte das Geld vorgestreckt, der Verband will es zurückzahlen, wenn er die Preisgelder vom Weltverband Fifa erhält. Pro Spieler soll es sich laut Medienberichten um eine Antrittsprämie von 75.000 Dollar handeln, insgesamt seien demnach mehr als 3 Millionen Dollar nach Brasilien geschickt worden.

Vor Beilegung des Streits hatten die Akteure des viermaligen Afrikameisters für ihr abschließendes WM-Vorrundenspiel am Donnerstag (18.00 Uhr MESZ/ZDFinfo) in Brasília gegen Portugal sogar mit Streik gedroht. Ghana benötigt nach der Niederlage gegen die USA (1:2) und dem Punkt gegen Deutschland (2:2) unbedingt einen Sieg und deutsche Schützenhilfe, um doch noch das Achtelfinale zu erreichen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: