Hamburger SV:Hochstätter-Wechsel zum HSV geplatzt

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Bleibt wohl doch in Bochum: Christian Hochstätter. (Foto: dpa)

Beim Hamburger SV beginnt die Suche nach einem Sportdirektor von vorne. Novak Djokovic siegt zum Auftakt der ATP-WM. Die Bayern-Basketballer gewinnen hoch.

Bundesliga, Hamburger SV: Am späten Sonntag hatten Christian Hochstätter und der Hamburger SV genug vom endlosen Pokerspiel. Nach tagelangen Verhandlungen beendeten beide Seiten die Gespräche über einen Wechsel des Sportdirektors vom VfL Bochum zum kriselnden Bundesliga-Schlusslicht, die Suche nach einem neuen Manager beginnt beim HSV somit von vorne. "Ich hatte das Gefühl, die beiden Vereine können sich nicht einigen. Deswegen habe ich die Entscheidung getroffen, beim VfL Bochum zu bleiben", sagte der 53-jährige Hochstätter der Bild. Zuvor hatte HSV-Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer den Westfalen angeblich eine Ablösesumme von 800.000 Euro für Hochstätter offeriert, nachdem es vorher offenbar nur 500.000 Euro waren. Der VfL beharrte aber auf einer Entschädigung von drei Millionen Euro.

"Der VfL Bochum hat Forderungen gestellt, die aus unserer Sicht nicht annehmbar waren und sind. Christian Hochstätter hat heute noch versucht, es mit seinem Aufsichtsratschef zu klären. Nachdem er keine Chance gesehen hat, hat er mich informiert", sagte Beiersdorfer der Bild. Bochum hatte zuvor bereits auf Zeit gespielt. "Wir sind nicht die Getriebenen, sondern machen das sehr professionell und in aller Ruhe", hatte Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis bei Sport 1 gesagt: "Wir müssen auch unsere Interessen wahren. Wir müssen und werden im Sinne des Vereins eine Entscheidung treffen." Der HSV hatte sich Anfang Mai von seinem Sportdirektor Peter Knäbel getrennt. Seither übt Beiersdorfer dieses Amt zusätzlich zu seinem Job an der Klubspitze aus.

Tennis, ATP-WM: Novak Djokovic hat das erste Spiel nach seiner Ablösung als Nummer eins der Welt für sich entschieden. Der Serbe bezwang am Sonntag bei der ATP-Tennis-WM in London Debütant Dominic Thiem aus Österreich nach 2:02 Stunden mit 6:7 (10:12), 6:0, 6:2. Der Schützling von Boris Becker, der bei dem Hallenevent seinen fünften Titel in Serie anstrebt, hatte zunächst mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Den ersten Satz verlor er, obwohl er im Tiebreak zuvor sechs Satzbälle abgewehrt hatte. In der Folge wurde Djokovic aber deutlich stärker und entschied den zweiten Satz in gut 20 Minuten für sich. Der mutige Thiem erholte sich davon nicht mehr und fand auch im Entscheidungssatz nicht mehr zu seinem Spiel.Bei den Tour Finals wird zum Jahresabschluss traditionell im Gruppenmodus gespielt. Das zweite Gruppenspiel gewann der Kanadier Milos Raonic mit 6:3, 6:4 gegen den Franzosen Gael Monfils.

Basketball, FC Bayern: Die Basketballer des FC Bayern München haben auf das 31-Punkte-Debakel von Bamberg mit einem deutlichen Heimsieg geantwortet. Das Team von Trainer Sasa Djordjevic gewann am Sonntag vor eigenem Publikum mit 103:78 (45:37) gegen die Eisbären Bremerhaven. Für die Münchner war es auf nationaler Ebene der vierte Sieg im vierten Heimspiel, alle wurden mit einem zweistelligen Gewinnvorsprung eingefahren. Bester Werfer der Bayern war Nick Johnson mit 15 Punkten, Ondrej Balvin kam auf 14 Zähler. Mit einer Bilanz von sieben Siegen und einer Niederlage bleiben die Münchner weiter hartnäckiger Verfolger der Vorjahresfinalisten aus Bamberg und Ulm, die beide noch ungeschlagen sind. Im zweiten Spiel des Abends siegten die Basketball Löwen Braunschweig mit 93:91 (45:48) bei den Telekom Baskets Bonn.

Handball, THW Kiel: Der THW Kiel hat das 89. Nordderby gegen die SG Flensburg-Handewitt gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason besiegte den Erzrivalen in eigener Halle mit 24:23 (11:14) und übernahm mit dem zehnten Sieg im elften Spiel erstmals in dieser Saison die Tabellenführung.Überragender Akteur der Kieler war Europameister Andreas Wolff. Der THW-Keeper hielt jeden zweiten Flensburger Torwurf und legte damit den Grundstein für den ersten Kieler Derbysieg nach zuvor drei Niederlagen. Für die Flensburger, bei denen Linksaußen Anders Eggert einen Siebenmeter in der Schlusssekunde an den Pfosten setzte, war es nach zuvor neun Siegen die erste Saison-Niederlage.Bester Torschütze bei den Gastgebern war Domagoj Dunjak mit sechs Treffern. Aufseiten der Flensburger trafen Thomas Mogensen und Anders Eggert am häufigsten (je 6). Die Chance zur Revanche für die SG kommt schnell: Eine Woche nach dem Liga-Duell treffen beide Klubs binnen vier Tagen noch zwei Mal in der Gruppenphase der Champions League aufeinander.

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Paul Gascoigne wird 50 und man sollte froh sein, dass er noch lebt. Kaum ein Fußballer ist auf so tragische Weise gescheitert - und doch bleiben von ihm sagenhafte Momente in Erinnerung.

Von Jonas Beckenkamp

Wintersport, Ski alpin (1): Ski-Rennläufer Felix Neureuther hat die zweite Podestplatzierung in dieser Saison knapp verpasst. Beim ersten Weltcup-Slalom des WM-Winters im finnischen Levi fiel der Partenkirchner im zweiten Lauf vom dritten auf den vierten Rang zurück. Zum drittplatzierten Manfred Mölgg aus Italien fehlten ihm 0,10 Sekunden. Überlegener Sieger war Marcel Hirscher aus Österreich, der mit 1,30 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Michael Matt gewann. Für den durch eine Mittelohrentzündung gehandicapten Hirscher war es im 180. Weltcup-Rennen der 40. Sieg. Fritz Dopfer (Garmisch) belegte einen guten achten Rang, Linus Straßer (Münchnen) holte nach einem verkorksten zweiten Durchgang als 29. immerhin noch zwei Weltcuppunkte. Weltcup-Debütant Sebsatian Holzmann (Oberstdorf/43.) und Dominik Stehle (Obermaiselstein/51.) hatten das Finale der besten 30 verfehlt.

Wintersport, Lindsey Vonn: Ski-Rennläuferin Lindsey Vonn (USA) hat nach ihrem folgenschweren Trainingssturz am vergangenen Donnerstag schon wieder mit dem Training begonnen. Nicht auf Skiern, aber immerhin auf dem Hometrainer absolvierte die 32-Jährige nach dem Bruch des rechten Oberarms erste Einheiten, wie sie per Snapchat mitteilte."Es muss weiter gehen. Ich kann nicht aufhören und ich will nicht aufhören", schrieb die Olympiasiegerin von 2010 in der Abfahrt. Passend dazu trug sie ein T-Shirt mit der Aufschrift "make history". Vonn hatte sich die Verletzung beim Super-G-Training in Copper Mountain/US-Bundesstaat Colorado zugezogen. Der Spiralbruch wurde noch am selben Tag operiert. Wie lange Vonn ausfällt, ist weiter unklar.

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