Fußball-WM:Wegen Bestechung: Fifa sperrt saudi-arabischen Schiedsrichter

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Der Unparteiische hatte per WhatsApp von einem Klubpräsidenten Bestechungsgeld gefordert. Alex Meier ist unglücklich über seinen Abschied in Frankfurt.

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Fußball, Weltmeisterschaft: Der Fußball-Weltverband Fifa hat den saudi-arabischen Schiedsrichter Fahad al-Mirdasi wegen der Forderung nach Bestechungsgeld von der Weltmeisterschaft in Russland (14. bis 15. Juni) ausgeschlossen. Die Fifa-Schiedsrichterkommission strich den 32-Jährigen von der Liste der WM-Referees, teilte der Verband am Mittwoch mit. Sie reagierte damit auf eine Bitte des saudi-arabischen Verbandes SAFF, der al-Mirdasi bereits vor zwei Wochen lebenslang gesperrt hatte. Der Schiedsrichter hatte zugegeben, per Whatsapp-Kurznachricht Bestechungsgeld vom Präsidenten des Klubs al-Ittihad für eine Spielmanipulation gefordert zu haben. "Herr al-Mirdasi wird mit sofortiger Wirkung zurückgezogen", hieß es in der Erklärung der Fifa. Auch die beiden Assistenten al-Mirdasis werden nicht an der WM teilnehmen, teilte die Fifa mit.

Der Saudi hatte bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 unter anderem das deutsche Gruppenspiel gegen Fidschi (10:0) gepfiffen und auch Spiele beim Confed Cup 2017 in Russland geleitet.Ein weiterer Unparteiischer soll für das Turnier nicht nachnominiert werden. Demnach werden nun nur 35 statt 36 Schiedsrichter bei der WM in Russland zum Einsatz kommen. Wie schon bei der WM 2014 ist Felix Brych als einziger deutscher Hauptschiedsrichter nominiert worden.

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Von Gerald Kleffmann, Paris

Bundesliga, Frankfurt: Alexander Meier ist nach dem für ihn anscheinend überraschenden Ende beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt schwer getroffen. "Es ist ganz komisch", sagte der 35-Jährige der Frankfurter Rundschau: "Ich kann mir gar nicht vorstellen, aus dem Urlaub zu kommen, nicht in Frankfurt zu landen und bei der Eintracht das Training aufzunehmen. Es ist sehr traurig, ich bin sehr traurig. Ich wollte meine Karriere doch bei der Eintracht beenden." Der Klub hatte die Öffentlichkeit am Montag darüber informiert, dass Meier keine Vertragsverlängerung angeboten werde. Der Stürmer spielte insgesamt 14 Jahren für die Hessen, von der Fankurve wird er als "Fußballgott" gefeiert.

"Es tut mir sehr leid, dass ich mich nicht einmal von den Fans verabschieden konnte. Im Stadion oder auf anderem Wege", sagte Meier, der offen ließ, ob er zur angedachten Verabschiedung beim Supercup gegen Bayern München im August überhaupt im Stadion sein wird: "Wer weiß, wo ich da bin." Wie es weitergehe und zu welchem Klub er wechseln könnte, "weiß ich ja gar nicht". Der neue Eintracht-Trainer Adi Hütter war in die Entscheidung gegen Meier nicht eingebunden. "Ich habe jedenfalls keinen Kontakt zu ihm gehabt", sagte Meier der Frankfurter Neuen Presse. In seinem USA-Urlaub werde er sich nun in Form halten. "Damit ich gleich einsteigen kann", sagte der Stürmer: "Ich bin absolut gesund, ich bin absolut fit und ich bin der Meinung, dass ich noch mithalten kann."

Basketball, Playoffs: Der FC Bayern München hat erstmals seit drei Jahren wieder die Endspielserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft erreicht und darf nun vom Double träumen. Der Pokalsieger setzte sich am Dienstag im vierten Playoff-Halbfinale nach einer starken zweiten Halbzeit 83:79 (38:52) bei Titelverteidiger Brose Bamberg durch. Die Best-of-five-Serie ging damit 3:1 an den Hauptrundensieger. Für Bamberg endete somit eine Ära von sieben Meisterschaften in den vergangenen acht Jahren. Vor 6150 Zuschauern war Nationalspieler Danilo Barthel mit 19 Punkten Topscorer der Gäste. Der entthronte Meister Bamberg hatte in Dorell Wright (26) seinen besten Werfer. Im Finale treffen die Bayern ab Sonntag (15.00 Uhr) auf Alba Berlin. Die Hauptstädter hatten sich im zweiten Halbfinale bereits vorzeitig am Sonntag mit 3:0-Siegen gegen die MHP Riesen Ludwigsburg durchgesetzt.

Fußball, Testspiel: Mithilfe eines Hattricks von Lionel Messi hat Argentinien sein Testspiel für die WM in Russland gegen Haiti 4:0 (1:0) gewonnen. In der ersten Halbzeit des Spiels am Dienstagabend (Ortszeit) im Bombonera-Stadion in Buenos Aires konnten die "Gauchos" ihre Überlegenheit trotz fast pausenlosem Ballbesitz nicht in eine klare Führung ummünzen. Nur ein unbeholfenes Foul gegen Giovanni Lo Celso bot Messi die Gelegenheit, per Elfmeter in der 17. Spielminute zu treffen. Erst in der zweiten Halbzeit, nachdem Trainer Jorge Sampaoli Gonzalo Higuain gegen Sergio Agüero auswechselte, kamen die Argentinier in Schwung, immer unter Führung von Messi. Der Star des FC Barcelona (58. und 66.) und Agüero (69.) schossen ein Endergebnis heraus, das eher dem Qualitätsunterschied beider Teams entsprach.

Fußball, Italien: Mario Balotelli ist bei seinem Comeback in der italienischen Fußball-Nationalmannschaft rassistisch beleidigt worden. "Mein Kapitän muss italienisches Blut haben", stand beim 2:1-Sieg gegen WM-Teilnehmer Saudi Arabien am Montag in St. Gallen auf einem Plakat der Tifosi. Balotelli, der bei seiner Rückkehr nach vier Jahren zur 1:0-Führung traf, reagierte vorbildhaft: "Wir sind im Jahr 2018, Jungs. Schluss damit. Wacht auf! Ich bitte euch!", schrieb der Sohn ghanaischer Eltern auf Instagram. Der 27 Jahre alte Stürmer von OGC Nizza soll unter dem neuem Nationaltrainer Roberto Mancini als Stellvertreter von Kapitän Leonardo Bonucci im Gespräch sein.

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