Fußball:Wagner kritisiert Fans: "Niveauverfall ist verrückt"

Lesezeit: 2 min

Sandro Wagner sieht bei vielen Fans einen Verfall der Sitten und fordert ein hartes Durchgreifen gegen Chaoten. (Foto: AFP)

Der deutsche Nationalspieler sieht einen Verfall der Sitten. Lewis Hamilton holt sich die Pole Position in Kanada und egalisiert einen Schumacher-Rekord.

Fußball, Fans: Nationalspieler Sandro Wagner sieht bei vielen Fans einen Verfall der Sitten und fordert ein hartes Durchgreifen gegen Chaoten. Im Interview mit der FAZ sprach der Stürmer von 1899 Hoffenheim über "die Aggression, die Gewalt, die immer mehr zu spüren ist. Der Niveauverfall ist verrückt." In Köln habe die Mannschaft einen Spaziergang gemacht, "da hat uns jemand angespuckt".

Ihn selbst träfen Beschimpfungen nicht. "Ich kann das einschätzen, ich weiß, wie dumm manche Menschen sind", sagte der 29-Jährige. "Aber es gibt auch junge Spieler, die damit nicht so gut klarkommen, für die tut es mir leid. Neulich hatte ich mal meine Kinder mit im Stadion dabei, und da sind wir von den Gästefans wirklich extrem beschimpft worden. Da überlegt man sich schon, ob man sie das nächste Mal wieder mitnimmt." Dies sei "eigentlich eine traurige Situation".

Wagner warf den Vereinen im Umgang mit ihren Ultras Fehler vor. "Den Leuten wurde zu viel Macht gegeben, insofern braucht man sich nicht zu wundern. Für mich sind das keine Fans, sie missbrauchen die Fußball-Bühne", betonte er. Er forderte, "knallhart" vorzugehen, "wirklich knallhart. So etwas wie den Platzsturm in Braunschweig ( nach dem Relegationsrückspiel gegen den VfL Wolfsburg, d. Red.) muss man unbedingt verhindern, in München hat die Polizei es ja gerade so geschafft." Ihn störe auch die Berichterstattung der Medien über derartige Szenen: "Ich verstehe, dass man darüber berichten will. Aber man darf diesen Chaoten keine Plattform geben. Ansonsten machen sie uns den Fußball kaputt."

Philipp Lahm
:"Er war ein Held ohne Heldengesicht"

Spielversteher, Stratege, Politiker in eigener Sache: Zum Abschied von Philipp Lahm hat die SZ Würdigungen aus dem Fußball und der Welt gesammelt.

Motorsport, Formel 1: Lewis Hamilton hat sich vor Sebastian Vettel die Pole Position für den Großen Preis von Kanada gesichert. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister verwies am Samstag in der Qualifikation den deutschen WM-Spitzenreiter um 0,336 Sekunden auf den zweiten Platz. Dritter wurde auf dem Circuit Gilles Villeneuve Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil vor Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Nico Hülkenberg schaffte es im Renault auf den zehnten Startrang für das Rennen am Sonntag (20.00 Uhr). Pascal Wehrlein schied im Sauber frühzeitig als Letzter aus.

Mit seiner sechsten Pole Position egalisierte Hamilton den Montréal-Rekord von Michael Schumacher, zudem zog er in der ewigen Bestenliste der ersten Startplätze mit Ayrton Senna gleich. Beide haben 65 Poles. Schumacher schaffte in seiner Karriere 68. Im aktuellen WM-Klassement hat der bislang fünfmalige Kanada-Sieger Hamilton 25 Punkte Rückstand auf Vettel.

Fußball, TSV 1860 München: Der Interimspräsident Robert Reisinger vom TSV 1860 München hat sich hinsichtlich der 50+1-Regel im deutschen Fußball klar gegen "Löwen"-Investor Hasan Ismaik positioniert. "Ich kann von meiner Warte nur sagen: Auf einem Briefpapier vom TSV 1860 München e.V. wird mit Sicherheit nie eine Klage gegen diese Regel geschrieben werden. Solange ich Präsident bin und auch Einfluss habe auf die KGaA wird das auch auf einem KGaA-Papier nicht passieren", sagte Reisinger dem Bayerischen Rundfunk.

Ismaik hatte nach dem Abstieg der "Löwen" aus der 2. Liga und dem vorläufigen Ende des Profifußballs bei dem Münchner Traditionsverein eine Klage gegen die 50+1-Regel angekündigt. Der Jordanier wehrt sich dagegen, dass Investoren in Deutschland bei einem Verein nicht das letzte Sagen haben können. Die Stimmenmehrheit (darum 50+1) bei ausgegliederten Kapitalgesellschaften muss immer beim Club liegen.

Die Sechziger streben in der kommenden Saison einen Neubeginn in der Regionalliga Bayern an. Trainer Daniel Bierofka startet am Montag mit einem Kernteam aus U19- und U21-Spielern in die Saisonvorbereitung.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Fußball-Transfers
:Schalke trennt sich von Weinzierl

Manager Heidel hat den Trainer über sein Aus informiert, sein Nachfolger kommt wohl aus Aue. Bayer Leverkusen wird ebenfalls einen neuen Trainer vorstellen. Julian Nagelsmann verlängert in Hoffenheim, Willy Sagnol kehrt zum FC Bayern zurück.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: