Fußball:Watzke wirft 96-Boss Kind "Wissenslücken" vor

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BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Dortmunds Geschäftsführer setzt sich gegen die Kritik aus Hannover zur Wehr. Hasan Ismaik, der Investor des TSV 1860 München, wird offiziell zum Jubeln eingeladen.

Bundesliga, Dortmund: Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich mit deutlichen Worten gegen die Kritik von Martin Kind zur Wehr gesetzt. "Die Einlassungen von Herrn Kind offenbaren bemerkenswerte gesellschaftsrechtliche Wissenslücken", sagte Watzke am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Damit reagierte er auf Aussagen des Clubchefs vom Zweitligisten Hannover 96. "In der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA hat der Verein mit seinen 146 000 Mitgliedern als hundertprozentiger Gesellschafter der GmbH den entscheidenden Einfluss", kommentierte Watzke. Kind hatte in einem Interview der Bild-Zeitung behauptet, der BVB als Verein habe "keinen Einfluss". Er sei "ein reines Wirtschaftsunternehmen, börsennotiert mit allen knallharten Regularien des Aktien-Rechts. Man vermittelt den Eindruck, als vertrete man die Interessen des eVs, also des Vereins. Aber es geht ums Geld und die Interessen der AG. Das sagt man den Fans aber nicht."

Watzke verwies zudem auf den sportlichen Erfolg seines Vereins im Gegensatz zu den im Vorjahr abgestiegenen Niedersachsen. "Davon ausgehend, dass der Standort Hannover dem Standort Dortmund von der Struktur und der Wirtschaftskraft her sicher nicht unterlegen ist, sollte Herr Kind sorgfältig hinterfragen, warum in Dortmund Champions League und in Hannover aktuell Zweitligafußball gespielt wird", erklärte er.

2. Bundesliga, 1860 München: Klubchef Martin Kind vom Fußball-Zweitligisten Hannover 96 will dem TSV 1860 München nach dessen jüngsten Differenzen mit dem FC St. Pauli ein guter Gastgeber sein. "Ich kann Hasan Ismaik, alle seine Mitarbeiter und die Vorstandschaft nur herzliche einladen, am Samstag unsere Gäste zu sein. Und wenn für die Münchner ein Tor fallen sollte, dann dürfen natürlich alle nach Herzenslust jubeln", sagte Kind in einem Interview des Münchner Merkurs. Am Samstag ist 1860 in Hannover zu Hast.Laut Pauli-Sportchef Andreas Rettig waren Vertreter seines Klubs beim 2:1 am Samstag in München nach ihrem Jubel auf der Ehrentribüne erst zur Mäßigung aufgefordert worden und später dazu, ihre Plätze zu verlassen und sich umzusetzen. Die Münchner sahen das anders.Die restriktive Medienpolitik der Münchner zu bewerten, sei nicht seine Aufgabe, sagte Kind. "Aber grundsätzlich habe ich dazu eine klare Meinung. Bundesliga-Fußball ist ein öffentliches Produkt. Die Presse hat für den Bundesliga-Fußball eine extrem hohe Bedeutung. Im positiven Sinne - manchmal auch im kritischen Bereich. Das macht ja die Pressefreiheit aus. Deswegen kann ich nur empfehlen, die Spielregeln zu akzeptieren", sagte Kind.

Fußball, Werder Bremen: Ex-Nationalspieler Clemens Fritz vom Bundesligisten Werder Bremen droht das vorzeitige Karriereende. Der 36 Jahre alte Werder-Kapitän fällt wahrscheinlich für den Rest der Saison mit einem Riss der Syndesmose im rechten Sprunggelenk aus. Die Verletzung erlitt der Routinier beim 2:0 am Samstag gegen den SV Darmstadt 98. Das teilte Werder am Mittwoch nach der Operation von Fritz mit. "Damit ist die Saison für Clemens wahrscheinlich beendet. Wir müssen von einer dreimonatigen Pause ausgehen", sagte Werder-Sportchef Frank Baumann. Der Defensivspieler hatte zuletzt erklärt, seine Karriere nach dem Ende der Saison beenden zu wollen. Dies hatte Fritz schon nach der vergangenen Spielzeit vorgehabt, seinen Vertrag dann aber noch einmal um ein Jahr verlängert. "Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Er soll sich jetzt erstmal erholen. Danach sprechen wir in aller Ruhe darüber, wie es nach der Saison weitergeht", sagte Baumann dazu.

Der gebürtige Erfurter war 2006 von Bayer Leverkusen nach Bremen gekommen. Zuvor hatte der 36-Jährige auch für Rot-Weiß Erfurt und den Karlsruher SC gespielt. In der Nationalmannschaft kam Fritz 22 Mal zum Einsatz. Fritz gehörte zum Kader des Nationalteams bei der Europameisterschaft 2008. Ein Jahr später gewann er mit Werder den DFB-Pokal.

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