Fußball:Max Kruse glaubt an EM-Teilnahme

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Doch noch eine Chance? Max Kruse will zurück ins Nationalteam. (Foto: dpa)

Nach seiner Suspendierung zeigt sich der Wolfsburger hoffnungsvoll. Jörn Andersen wird Nationaltrainer in einer Diktatur. ManUnited widerfährt gegen West Ham großes Unglück.

Fußball, DFB: Max Kruse hat trotz seiner Suspendierung durch Bundestrainer Joachim Löw für die beiden letzten Fußball-Länderspiele gegen England (2:3) und Italien (4:1) die EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) noch nicht abgehakt. "Über die komplette Saison gesehen habe ich gute Leistungen gezeigt. Von daher mache ich mir Hoffnungen", sagte der Stürmer des VfL Wolfsburg. Der ehemalige Gladbacher blickt der Nominierung des vorläufigen EM-Kaders durch Löw am kommenden Dienstag (17. Mai) in Berlin gespannt entgegen.

"Wenn ich nicht aufgeregt wäre, würde ich den falschen Job machen. Ich bin durch und durch Fußballer. Für mich wäre es das Größte, an so einem Turnier teilzunehmen", so Kruse, der angeblich schon 2014 aus disziplinarischen Gründen die WM in Brasilien verpasst hatte. Kruse war im März wegen seiner Auftritte im Nachtleben von Löw für die letzten beiden Spiele aus dem Kader der Nationalelf gestrichen worden. Seitdem gab es wenig Kontakt. "Wir haben im März ein Gespräch geführt, in dem er mir klar gesagt hat, was er von seinen Spielern erwartet", betonte der 28-Jährige.

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Von Jonas Beckenkamp

Fußball Nordkorea: Der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Jörn Andersen (53) wird neuer Fußball-Nationaltrainer von Nordkorea. Das bestätigte die Familie des einstigen Stürmers dem norwegischen Rundfunk NRK. Andersen, der bis Dezember 2015 als Coach des österreichischen Zweitligisten Austria Salzburg arbeitete, hat demnach einen Einjahrsvertrag in dem Land des kommunistischen Diktators Kim Jong-Un erhalten. Der Familie zufolge habe Nordkorea einen deutschen Trainer verpflichten wollen - Andersen besitzt seit 1993 einen deutschen Pass. Der 53-Jährige, der unter anderem für den 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf, den Hamburger SV und Dynamo Dresden spielte, wurde 1990 im Eintracht-Trikot mit 18 Treffern als erster ausländischer Profi Bundesliga-Torschützenkönig. Als Trainer führte er den 1. FSV Mainz 05 im Jahr 2009 zum Aufstieg in die Bundesliga, wurde jedoch kurz vor Saisonbeginn gefeuert. Auch in Oberhausen, Mönchengladbach, Offenbach und Karlsruhe saß der ehemalige norwegische Nationalspieler auf der Trainerbank. Nordkorea, 1966 und 2010 bei der WM und aktuell Nummer 112 der FIFA-Weltrangliste, ist in der Qualifikation für die Endrunde 2018 in Russland bereits gescheitert.

Fußball in England: Der englische Fußball-Verband hat eine Untersuchung der Vorfälle rings um das Premier-League-Spiel zwischen West Ham United und Manchester United am Dienstagabend angekündigt. Die letzte Partie der Gastgeber im Upton Park vor dem Umzug ins Londoner Olympiastadion hatte mit 45 Minuten Verspätung begonnen. Fans hatten den Mannschaftsbus der Gäste vor dem Haupteingang mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen und beschädigt. Verletzt wurde niemand. "Ich bin sicher, dass West Ham als Verein enttäuscht über das Verhalten der Fans ist", sagte Manchesters Kapitän Wayne Rooney. Während des Spiels, das die Gastgeber 3:2 gewannen, waren laut FA aus einem Block ebenfalls Gegenstände geworfen worden. So sollen Wasserflaschen in Richtung von Manchesters Torwart David de Gea geflogen sein. Der Verband verurteilte die Zwischenfälle und kündigte an, sie mit Hilfe der Londoner Polizei und der beiden Clubs zu untersuchen.

Borussia Dortmund: Lukasz Piszczek vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund wurde am Dienstag wegen einer zehn Jahre zurückliegenden Korruptionsaffäre verurteilt. Dies berichtet der RevierSport unter Berufung auf polnische Medien. Der 30-Jährige Piszczek hatte sich in der Saison 2005/2006 als Profi des polnischen Erstligisten Zaglebie Lubin an einem verkauften Spiel seines Klubs beteiligt. Er muss seinem Ex-Klub eine Schadensersatzsumme in Höhe von 150.000 Zloty (rund 34.000 Euro) zurückzahlen. Piszczek und seine Mannschaftskollegen sollen dem Gegner KS Cracovia vor dem letzten Spiel der Saison 100.000 Zloty (rund 23.000 Euro) gezahlt haben, weil nur noch ein Punkt für die Qualifikation zum UEFA-Pokal gefehlt hatte. Der Defensivspieler soll sich selbst mit 10.000 Zloty an der Summe beteiligt haben. Zwar war Piszczek selbst in dem Spiel gegen Krakau nicht im Einsatz - er spielte zeitgleich für Polens U21-Nationalmannschaft - zeigte sich aber 2009 selbst an und sagte zwei Jahre später vor einem Disziplinarausschuss aus.

Hamburger SV: Das Trio Jaroslav Drobny, Gojko Kacar und Ivo Ilicevic muss den Hamburger SV zum Saisonende verlassen. Der Fußball-Bundesligist wird deren auslaufende Verträge nicht verlängern. Das gab der Verein am Dienstag offiziell auf seiner Homepage bekannt. Vorstandschef und Neu-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer sagte zu dem Entschluss: "Es ist immer schwierig, eine solche Entscheidung zu treffen. Wir müssen aber vor allen Dingen schauen, welche Entscheidungen für unsere Zukunft sportlich und wirtschaftlich richtig sind." Torwart Drobny war die Entscheidung bereits von seinem Trainer Bruno Labbadia mitgeteilt worden: "Er hat mir gesagt, dass meine Zeit beim HSV zu Ende ist. Ich bin fertig beim HSV", sagte der Tscheche der Sport Bild.

Drobny war 2010 von Hertha BSC zum HSV gewechselt und in den vergangenen Jahren eine loyale Nummer zwei hinter René Adler. Allerdings soll er für einen Ersatztorwart mit knapp einer Million Euro Jahresgage sehr gut entlohnt worden sein, der HSV ist zum Sparen gezwungen. Christian Mathenia von Darmstadt 98 wird als sein Nachfolger gehandelt. Auch Kacar hat erheblichen Anteil daran, dass der HSV noch in der Bundesliga vertreten ist. Seine Tore in der Endphase der vergangenen Saison hievten den Bundesliga-Dino am letzten Spieltag noch auf einen Relegationsplatz. Der 29-jährige Ilicevic, der in dieser Saison 31-mal für die Hanseaten zum Einsatz kam und vier Tore schoss, muss sich ebenfalls einen neuen Arbeitgeber suchen. Werder Bremen und der VfB Stuttgart sollen bereits Interesse an dem Linksaußen gezeigt haben.

Darmstadt 98: Publikumsliebling Marco Sailer muss Fußball-Bundesligist SV Darmstadt 98 zum Saisonende verlassen. "Auch die schönste Zeit geht mal zu Ende. Danke an alle Fans, die mich immer unterstützt haben", schrieb der 30 Jahre alte Offensivspieler mit dem langen Bart am Mittwochmorgen im Kurznachrichtendienst Twitter. Die Bild-Zeitung zitierte ihn mit den Worten: "Die Trainer haben mir am Dienstagabend mitgeteilt, dass mein Vertrag nicht verlängert wird." Eine offizielle Mitteilung vom Verein gab es zunächst nicht. Der in Anlehnung an Österreichs gleichnamige Ski-Legende "Toni" genannte Sailer kam 2013 aus Heidenheim nach Darmstadt. In der 3. und 2. Liga war er Stammspieler. In der Bundesliga kam er dagegen kaum noch zum Zug. Seinen bislang letzten Kurzeinsatz hatte er beim 1:3 am 20. Februar in München.

Tennis: Die Weltranglistenerste Serena Williams (USA) war für Anna-Lena Friedsam auch im zweiten Versuch nicht zu bezwingen. Die 22-Jährige aus Neuwied musste sich der 21-maligen Grand-Slam-Gewinnerin in der zweiten Runde des WTA-Turniers in Rom mit 4:6, 3:6 geschlagen geben. Im vergangenen Jahr hatte sich Friedsam in der zweiten Runde der French Open tapfer gewehrt, am Ende aber in drei Sätzen verloren. Beide Sätze nahmen einen ähnlichen verlauf. Serena Williams, die zuletzt ihren Start beim Turnier in Madrid wegen einer Grippe abgesagt hatte, nahm ihrer deutschen Kontrahentin jeweils den Aufschlag zur 2:1-Führung ab. Im ersten Durchgang reichte Williams das eine Break, im zweiten kassierte sie postwendend selbst einen Aufschlagdurchbruch. Doch ein erneutes Break brachte die Favoritin wieder auf die Siegerstraße. Nach 1:16 Stunden setzte Williams mit dem ersten Matchball den Schlusspunkt.

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