Fußball-EM:Island hadert mit der Schlussphase

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Das Eigentor kurz vor Shcluss durch. Birkir Saevarsson. (Foto: REUTERS)

Erst der Ausgleich per Eigentor, dann ein verweigerter Elfmeter: Island grämt sich nach dem 1:1 gegen Ungarn - der erste Sieg bei einer EM war so nah.

Ein Eigentor von Birkir Mar Saevarsson hat Ungarn in letzter Minute vor der ersten EM-Niederlage bewahrt und somit alle Möglichkeiten auf den Einzug ins Achtelfinale. Die Mannschaft des deutschen Trainers Bernd Storck kam am zweiten Spieltag der Gruppe F zu einem 1:1 (0:1) gegen den EM-Neuling Island. "Es war wichtig, dass wir nie die Ruhe verloren haben und immer weiter an uns geglaubt haben", sagte Storck nach der Partie. "Heute wird erst mal gefeiert. Dann schauen wir auf das nächste Spiel gegen Portugal."

Vor 60 842 Zuschauern im Stade Vélodrome von Marseille erzielte zuvor Gylfi Sigurdsson mit einem Foulelfmeter in der 40. Minute die 1:0-Führung für die Nordeuropäer, der unglückliche Saeversson traf in der 88. Minute ins eigene Tor zum Ausgleich. "Wir haben über weite Strecken sehr clever gespielt, am Ende hat uns ein wenig der Mut gefehlt", sagte Islands Trainer Lars Lagerbäck: "Die Angst, Fehler zu machen, war zu groß. Ich weiß, wir können noch besser spielen als heute."

Vor der Partie ist es erneut zu Fangewalt gekommen. Im Block der Ungarn setzte die Polizei gegen Randalierer Schlagstöcke ein. Von den Fans waren offenbar Böller gezündet worden. Anschließend rückten mit Schutzkleidung ausgerüstete Sicherheitskräfte in die Arena ein und postierten sich vor und auf der Tribüne.

Island hat die besseren Chancen

Nach dem überraschenden 2:0-Auftaktsieg gegen Österreich hatte Ungarns deutscher Trainer Bernd Storck hat seine Mannschaft für das Duell mit dem zweiten Überraschungsteam gleich auf drei Positionen verändert. Etwas überraschend saß Bundesliga-Profi Adam Szalai nur auf der Bank, obwohl der Stürmer im ersten Spiel überzeugt und getroffen hatte. Für Szalai begann Tamas Priskin als einzige Spitze, auch der Nürnberger Zoltan Stieber, der gegen Österreich nach seiner Einwechslung ebenfalls getroffen hatte, stand in der Anfangself. Verzichten musste Storck auf den verletzten Rechtsverteidiger Attila Fiola.

Die Isländer, die bei ihrer EM-Premiere mit einem 1:1 gegen Portugal aufhorchen ließen, traten in unveränderter Formation an und hatten gegen die spielrisch starken Magyaren jede Menge Arbeit. Allerdings erspielten sich der EM-Neuling gegen den EM-Vierten von 1972 die besseren Möglichkeiten. In der zehnten Minute vergab Jon Dadi Bödvarsson vom 1. FC Kaiserslautern eine Kopfballchance, in der 31. rettete Ungarns Keeper Gabor Kiraly gegen Johannn Berg Gudmundsson.

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Island wird ein Elfmeter verweigert

Chancenlos war der frühere Hertha-Keeper beim verwandelten Strafstoß von Gylfi Sigurdsson. Fragwürdig war zuvor die Entscheidung von Schiedsrichter Sergej Karasew, der eine Aktion von Tamas Kadar gegen Aron Gunnarson als Foulspiel bewertete und den Isländern somit einen Elfmeter zusprach.

Die Mannschaft des Trainer-Duos Lagerbäck und Heimir Hallgrimsson hatte auch in der Folgezeit gute Tormöglichkeiten. Kolbeinn Sigthorsson scheiterte mit einem Kopfball knapp (60.). In der Schlussphase zogen die Ungarn die Zügel noch einmal an und kamen durch Mannschaftskapitän Balázs Dzsudzsák zu zwei Gelegenheiten (66./76.), doch Islands Torhüter Hannes Thor Halldorsson war jeweils auf dem Posten. Erst ein Eigentor des unglücklichen Saevarsson kurz vor Schluss ermöglichte den Magyaren den Ausgleich.

Anschließend verweigerte der Schiedsrichter den Isländern sogar noch einen Elfmeter. "Es hat nicht viel gefehlt, das ist ärgerlich. Aber wir sind selbstbewusst für das nächste Spiel", sagte Gylfi Sigurdsson.

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