Fußball-Bundesliga:Klubs stimmen für Torlinientechnik

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  • Die Bundesligisten stimmen für die Einführung der Torlinientechnologie.
  • Die Technik soll mit Beginn der neuen Saison 2015/16 eingesetzt werden.
  • Als System wurde Hawk-Eye ausgewählt, das bereits in der englischen Premier League zum Einsatz kommt.

So viele Klubs stimmten dafür

Die Fußball-Bundesliga hat sich grundsätzlich für den Einsatz der Torlinien-Technologie entschieden. Bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) sprach sich am Donnerstag in Frankfurt am Main nach Angaben von Ligapräsident Reinhard Rauball eine ausreichende Mehrheit von 15 Erstligisten für die Technik aus, drei Klubs votierten dagegen. "Ich glaube, dass es für den deutschen Fußball ein Schritt nach vorne ist", sagte Rauball.

Stimmen zur Torlinientechnik
:"Das ist Unfug, weil zu kurz gedacht"

Die Bayern loben den eigenen Antrag, Stuttgart hofft auf mehr Hilfe für die Schiedsrichter: Die Bundesliga stimmt für die Einführung der Torlinientechnik. Doch es gibt auch kritische Stimmen, etwa aus Augsburg.

Deshalb wurde erneut abgestimmt

Den Antrag zur erneuten Abstimmung hatte der FC Bayern München gestellt. Bei der ersten Abstimmung am 24. März hatten sich 24 der 36 Profivereine gegen die Satzungsänderung gewehrt - auch aus finanziellen Gründen. Diesmal wurden die Zweitligisten nicht mehr mit einbezogen, nur die Erstligisten stimmten ab. "Wir freuen uns über diese klare Entscheidung", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig. Schon eine Zwei-Drittel-Mehrheit von zwölf Vereinen hätte genügt.

Dieses System wird benutzt

Vor der Abstimmung hatte die DFL in einer Ausschreibung unter den Anbietern die Kosten für die Technik ermittelt. Etwas überraschend gab die Liga nun dem Hawk-Eye-System den Vorzug, das bereits in der englischen Premier League mit Erfolg zum Einsatz kommt. Es sei ein "exzellenter Preis" in den Verhandlungen erzielt worden, versicherte Rettig. Das System soll zwischen 150.000 und 180.000 Euro pro Saison und Verein kosten.

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Das Nachsehen hatte der Hersteller des computergesteuerten GoalControl aus Würselen im Rheinland, auf das der Weltverband Fifa zuletzt bei der WM in Brasilien setzte. Auch das magnetfeldbasierende System Goal Ref fand bei der DFL keine Zustimmung.

So funktioniert Hawk-Eye

Beim Hawk-Eye-System registrieren sieben auf jedes Tor gerichtete Kameras die Position des Balles zentimetergenau. Einen Torerfolg meldet das System in nur einer Sekunde an den Schiedsrichter. Die Uhr am Handgelenk des Referees vibriert und blinkt, es ertönt ein Audio-Hinweis über das Headset. Möglich ist es zudem, in den Stadien wie beim Tennis eine grafische Präsentation der Szene zu zeigen.

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